Nicht schlecht!„Ich denke, eine Art „Vorhof der Völker“ müsste die Kirche auch heute auftun, wo Menschen irgendwie sich an Gott anhängen können, ohne ihn zu kennen und ehe sie den Zugang zum Geheimnis gefunden haben, dem das innere Leben der Kirche dient.
Zum Dialog der Religionen muss heute vor allem auch das Gespräch mit denen hinzutreten, denen die Religionen fremd sind, denen Gott unbekannt ist und die doch nicht einfach ohne Gott bleiben, ihn wenigstens als Unbekannten dennoch anrühren möchten.“
Das sagte Papst Benedikt am 21. Dezember 2009 in seiner Weihnachtsansprache vor den Kardinälen und der Kurie. Der „Vorhof der Völker“, das war jener große Platz vor dem Jerusalemer Tempel, den alle betreten durften, Juden wie Nichtjuden. Ein Steingitter erhob sich in der Mitte des Hofes und trennte den äußeren vom inneren Bereich ab. Zum inneren Tempelbezirk hatten ausschließlich Juden Zutritt. Steintafeln, die bei archäologischen Grabungen gefunden wurden, wiesen die Heiden auf diesen Sachverhalt hin und drohten ihnen den Tod an, sowie sie sich in den heiligen Bezirk des Jerusalemer Tempelhofes vorwagten.
Christus machte Schluss mit der Todesstrafe für Heiden, die Gott suchten. Er riss, wie Paulus schrieb, „durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder“.
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Wow! *unterschreibe*Dem Austausch zwischen den „Vorhöfen“ müsse auf beiden Seiten eine Entscheidung zur Reinigung der Grundkonzepte vorangehen, schreibt Ravasi weiter. Die Nichtglaubenden sollten edle Ideale wiederfinden und sich nicht in politisch-ideologischen Systemen einkapseln, noch in eine „Vergötzung der Dinge“ oder einen „verächtlichen, sarkastischen und kindisch ketzerhaften Atheismus“ verfallen.
Der Glaube hingegen müsse „seine Größe wiederfinden, die sich in Jahrhunderten hohen Denkens“ äußerte, er müsse den „schnellen Weg der Frömmigkeit oder des Fundamentalismus“ meiden und klarlegen, dass die Theologie ihr eigenes, strenges, methodisches Regelwerk habe, parallel zu jenem der Naturwissenschaft.
Gemeinsame Themen zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden gebe es genug, schreibt Ravasi: Ethik, Anthropologie, Spiritualität, die „letzten Fragen“ über Leben und Tod, Gut und Böse, Liebe und Schmerz, Wahrheit und Lüge, Friede und Natur, Transzendenz und Immanenz.
„Ohne Konversionen zu erwarten“ und ohne ein Abgleiten in die Banalität und ins Stereotyp könnten „Nichtglaubende und Christen, deren „Vorhöfe“ in der modernen Stadt Seite an Seite liegen – Übereinstimmungen und Harmonien auch in ihrer Ungleichheit finden; sie können ihre selbstbezogene und polemische Sprache ablegen und den Blick einer Menschheit, die sich zu oft nur über das Unmittelbare beugt, das Oberflächliche, das Unbedeutende, auf Höheres richten, auf das Sein in seiner Fülle.“
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*seufz* Gebildet müsste man sein, dann könnte man sich auch so fein und treffend ausdrücken. Was da oben steht, ist der (Wunsch-) Überbau für 4religion.de.
LG