Christen- Agnostiker
#1 Christen- Agnostiker
abgetrennt aus: Hallo, ich bin Halman!
Inwzischen habe ich mein Weltbild überdacht und habe mich zum Agnostizismus durchgerungen, weil schließlich keine Erkenntnis wirklich greifbar ist.
Inwzischen habe ich mein Weltbild überdacht und habe mich zum Agnostizismus durchgerungen, weil schließlich keine Erkenntnis wirklich greifbar ist.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo
#2 Re: Hallo - ich bin Halman!
Strenggenommen sind auch Christen Agnostiker - denn wenn sie wüssten, bräuchten sie nicht zu glauben. - Woraus geschlossen werden darf, dass es verschiedene Formen von Agnostizismus gibt.Halman hat geschrieben:Inwzischen habe ich mein Weltbild überdacht und habe mich zum Agnostizismus durchgerungen, weil schließlich keine Erkenntnis wirklich greifbar ist.
Mit "Ich weiss, dass ich nichts weiss" hat Sokrates kein Bonmot kreiiert, sondern eine brutal wahre Feststellung. - Er hat erkannt, dass der Mensch kein absolutes Wissen haben kann, sondern nur Wissen aufgrund von Setzungen - also System-Wissen. - Insofern bist Du in guter Gesellschaft.
Der einzige, der WIRKLICH wissen konnte, war Jesus in seiner Eigenschaft als "wahrer Mensch und wahrer Gott", weil nur dann die ontologische Differenz zwischen Wahrnehmung und Realität überwunden ist.
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#3 Re: Hallo - ich bin Halman!
Deshalb ist die Bereitschaft so wichtig eine Glaubenserfahrung zuzulassen.closs hat geschrieben:Strenggenommen sind auch Christen Agnostiker - denn wenn sie wüssten, bräuchten sie nicht zu glauben. - Woraus geschlossen werden darf, dass es verschiedene Formen von Agnostizismus gibt.
Im Gegensatz zur langläufigen Meinung unter Atheisten, Christen brauchen einen Gott, weil sie Angst vor dem Tod haben, bedeutet Christsein auch ein qualitätsvolles Leben. Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten!
Christsein ist nicht zu erlernen, in Büchern, in Lehren. Christsein bedeutet in erster Linie mit Christus und durch Christus leben, in Beziehung. Liebe kann nicht in Büchern gelernt oder in Lehren systematisiert werden, Liebe ist und handelt, sie wird erfahren und man lässt sie wirken.
Wer meint, mit dem Verstand die ganze Fülle des Christsein erfassen zu können, dem fehlt noch das Wesentliche, über die Religion hinaus. Jesus Christus findet für jeden Menschen das richtige Maß und den richtigen Zeitpunkt, ihn vollends zu sich zu ziehen. Der Mensch muss nur bereits sein loslassen zu können.
Servus

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#4 Re: Hallo - ich bin Halman!
Das würde doch bedeuten, dass Gläubige lügen, wenn sie behaupten, es gäbe einen Gott, da sie es ja nicht sicher wissen können. Also sind alle, die an Gott glauben, eigentlich Agnostiker, wenn sie ehrlich wären?closs hat geschrieben:Strenggenommen sind auch Christen Agnostiker - denn wenn sie wüssten, bräuchten sie nicht zu glauben. - Woraus geschlossen werden darf, dass es verschiedene Formen von Agnostizismus gibt.
Theoretisch ja, aber da wir nicht "wissen", ob er lebte, weil wir zweifeln müssen, wenn wir ehrlich sind ...Der einzige, der WIRKLICH wissen konnte, war Jesus in seiner Eigenschaft als "wahrer Mensch und wahrer Gott", weil nur dann die ontologische Differenz zwischen Wahrnehmung und Realität überwunden ist.

#5 Re: Hallo - ich bin Halman!
Dann kommt aber das hinzu, was ich erlebt habe, wie ich Gott also tatsächlich erfahren habe. Hier scheiden sich die Wege. Christen haben keinerlei Probleme damit, das für möglich zu halten, sie erleben Gott ja selbst. Und dann sind die anderen, die mich hier der Lüge zeihen, weil ich nicht wissen können, wovon ich da redet, nur weil sie es nicht wissen.
Das klingt mir verdächtig nach Bielefeldverschwörung, na, na, na!

Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
#6 Re: Hallo - ich bin Halman!
So ist es.Rembremerding hat geschrieben: Jesus Christus findet für jeden Menschen das richtige Maß und den richtigen Zeitpunkt, ihn vollends zu sich zu ziehen.
Nicht einmal das. Irgendwann wird er bereit gemacht - am Ende beugt jeder GERNE die Knie.Rembremerding hat geschrieben: Der Mensch muss nur bereits sein loslassen zu können.
Nein - sie lügen nicht, sondern wissen, dass ihre persönliche Gewissheit kein objektives Wissen ist.Samantha hat geschrieben:Das würde doch bedeuten, dass Gläubige lügen, wenn sie behaupten, es gäbe einen Gott
Nur im wörtlichen Sinne des "Nicht-Wissens" ("a-gnoein"). - Wüsste man, bräuchte man nicht zu glauben.Samantha hat geschrieben:Also sind alle, die an Gott glauben, eigentlich Agnostiker, wenn sie ehrlich wären?
"Nicht-Wissen" muss ja nicht notwendigerweise mit "Zweifel" einhergehen - allein "objektives Wissen" und "subjektive Gewissheit" sind ein möglicher Gegensatz.Samantha hat geschrieben:Theoretisch ja, aber da wir nicht "wissen", ob er lebte, weil wir zweifeln müssen
Stimmt auch - wobei wir wieder beim Thema "unterschiedliche Wahrnehmungs-Systeme" wären.Abischai hat geschrieben:Und dann sind die anderen, die mich hier der Lüge zeihen, weil ich nicht wissen können, wovon ich da rede
#7 Re: Hallo - ich bin Halman!
Eine interessante Sichtweise. Ich sehe den Unterschied zwischen einen Agnostiker und einen Christen darin, dass der Agnostiker sich einer Antwort enthält, der Christ aber - dem Mangel an Erkenntnis zum Trotz - bejaht, dass Gott ist und auf ihn vertraut.closs hat geschrieben:Strenggenommen sind auch Christen Agnostiker - denn wenn sie wüssten, bräuchten sie nicht zu glauben. - Woraus geschlossen werden darf, dass es verschiedene Formen von Agnostizismus gibt.Halman hat geschrieben:Inwzischen habe ich mein Weltbild überdacht und habe mich zum Agnostizismus durchgerungen, weil schließlich keine Erkenntnis wirklich greifbar ist.
Es besteht somit kein Unterschied in der Erkenntnis, aber sehr wohl einer in dem Umgang mit dem Mangel an Erkenntnis. Der Agnostiker ist skeptischer.
Die Frage ist nur, welchen Schluss man daraus zieht. Man kann sich notgedrungen mit einem "System-Wissens" zufriedengeben, oder aber konstatieren, dass man aus Mangel an Wissen/Erkenntnis keine Antwort formulieren kann.closs hat geschrieben:Mit "Ich weiss, dass ich nichts weiss" hat Sokrates kein Bonmot kreiiert, sondern eine brutal wahre Feststellung. - Er hat erkannt, dass der Mensch kein absolutes Wissen haben kann, sondern nur Wissen aufgrund von Setzungen - also System-Wissen. - Insofern bist Du in guter Gesellschaft.
Insofern hatte Jesus uns viel voraus.closs hat geschrieben:Der einzige, der WIRKLICH wissen konnte, war Jesus in seiner Eigenschaft als "wahrer Mensch und wahrer Gott", weil nur dann die ontologische Differenz zwischen Wahrnehmung und Realität überwunden ist.

Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo
#8 Re: Hallo - ich bin Halman!
Doch - finde ich schon. - Ich sehe eher den Unterschied darin, dass die Erkenntnis des Christen so weitreichend ist, dass sie eine persönliche Gewissheit ermöglicht. - Das Agnostische dabei ist die Einsicht, dass diese Gewissheit kein objektives Wissen ist - und somit agnostisch.Halman hat geschrieben:Es besteht somit kein Unterschied in der Erkenntnis, aber sehr wohl einer in dem Umgang mit dem Mangel an Erkenntnis.
Oder dasselbe Phänomen unter verschiedenen System-Perspektiven angucken. - Wenn man dann noch einen "wohlwollenden Gott" setzt, der einen nicht die Vernunft gegeben hat, um fehl-wahrzunehmen, darf man davon ausgehen, dass System-Wissens-Gewinn auch Wahrheits-Gewinn sein kann.Halman hat geschrieben:Man kann sich notgedrungen mit einem "System-Wissens" zufriedengeben
Ja. - Leider ist dies jedoch mit Leid verbunden, weil es damit keine Ausflüchte in Selbst-Systeme gibt, die die Differenz zwischen Ist und Soll abfedern.Halman hat geschrieben:Insofern hatte Jesus uns viel voraus.
- Magdalena61
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#9 Re: Christen- Agnostiker
Der Unterschied zwischen "bejahen" und "sich einer Antwort enthalten" wirkt sich konkret auf den Lebensstil aus. Ein Agnostiker hat nicht dieselbe Verpflichtung zur Loyalität den Vorgaben Gottes gegenüber wie ein Christ. Der Agnostiker kann sich sein Weltbild selbst zusammenstellen-- wie ein Menü an der Selbstbedienungstheke.Halman hat geschrieben:Eine interessante Sichtweise. Ich sehe den Unterschied zwischen einen Agnostiker und einen Christen darin, dass der Agnostiker sich einer Antwort enthält, der Christ aber - dem Mangel an Erkenntnis zum Trotz - bejaht, dass Gott ist und auf ihn vertraut.closs hat geschrieben:Strenggenommen sind auch Christen Agnostiker - denn wenn sie wüssten, bräuchten sie nicht zu glauben. - Woraus geschlossen werden darf, dass es verschiedene Formen von Agnostizismus gibt.
-- Gotteserfahrungen ausgenommen-Es besteht somit kein Unterschied in der Erkenntnis,

Christen können auch sehr skeptisch sein, aber in der Regel sind sie offener für geistliche Impulse. Vielleicht nehmen sie auch mehr davon wahr, weil ihre Erwartungshaltung darauf ausgerichtet ist, "den Saum seines Gewandes berühren zu dürfen".aber sehr wohl einer in dem Umgang mit dem Mangel an Erkenntnis. Der Agnostiker ist skeptischer.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
#10 Re: Christen- Agnostiker
Eine solche "Erwartungshaltung" habe ich im Bezug auf spirituelle Ereignisse nicht.Magdalena61 hat geschrieben:Christen können auch sehr skeptisch sein, aber in der Regel sind sie offener für geistliche Impulse. Vielleicht nehmen sie auch mehr davon wahr, weil ihre Erwartungshaltung darauf ausgerichtet ist, "den Saum seines Gewandes berühren zu dürfen".
Das empfinde ich als Vorteil: Wenn nix kommt, ist man als Agnostiker weniger enttäuscht.
Davon abgesehen, sind wir alle zuerst Menschen. Wir werden somit alle als Atheisten geboren.
In Abhängigkeit von Erziehung und/oder Lebenserfahrungen "stülpen" wir uns dann die eine oder andere Weltanschauung über.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.