Homosexualität und Christsein

Rund um Bibel und Glaube
Novas
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#1181 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Di 24. Jan 2017, 23:43

Tyrion hat geschrieben:Entweder gibt es Gott oder es gibt ihn nicht. Beide Möglichkeiten existieren. Welche real ist, kann niemand von uns entscheiden.

Das ist für mich keine relevante Frage, weil für mich GOTT die ABSOLUTE EXISTENZ ist :wave: diese ABSOLUTE EXISTENZ ist vollkommen unabhängig von unsrer Bejahung oder Ablehnung. Für den Menschen macht es einen Unterschied. Denn Glaube bedeutet, dass ich ein inneres Getragensein und Vertrauen in mir spüre. Ich fühle mich geborgen in dieser ABSOLUTEN EXISTENZ. Seitdem ich damit lebe, hat das vieles wesentlich einfacher gemacht.

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Tyrion
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#1182 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Tyrion » Di 24. Jan 2017, 23:49

Novalis hat geschrieben:Für mich ist sie klar, für Dich nicht.

Deshalb gibt es die Möglichkeit, zu kommunizieren.

Das hat einen einfachen Grund: wir sind zwei unterschiedliche Menschen.

Klar - und mit dem Sender-Empfänger-Modell.

Beispielsweise habe ich keinerlei Problem mit dem Begriff "Gott", Du hingegen lehnst diesen Begriff emotional ab. Es genügt, dass ich von Gott spreche, schon steigt in Dir die Ablehnung hoch.

Mag sein. Meine emotionale Ablehnung betrifft allerdings primär das Gottesbild (!) der Bibel, also das Bild, das von diesem Jahwe gemalt wird.

Unabhängig davon halte ich es einfach für unplausibel, dass es überhaupt einen Gott gibt. Dass der Gott der Bibel für mich völlig abstrus ist, sagt ja nicht, dass es nicht einen anderen Gott geben könnte. Und da finde ich es wie gesagt völlig unlogisch und unplausibel, dass es so etwas geben könnte - egal in welcher Ausprägung. Und ja, bei Jahwe als fiktive Gestalt werde ich emotional, da ich diese fiktive Gestalt als etwas abgrundtief böses wahrnehme. Ich verstehe nicht, wie Menschen so ein abscheuliches Etwas anbeten können. Aber das ist unabhängig von meinem Atheismus, denn es gibt auf diesem Planten noch andere Religionen.

Ich sehe es so, dass es vollkommen irrelevant ist, ob Du an Gott glaubst oder nicht.

Für das, was real ist: ja. Umgekehrt genauso - es ist völlig irrelevant, ob du an Gott glaubst oder nicht. Nur für dich eben nicht. Was klar ist. Für mich ist es auch nicht irrelelvant.

Relevant ist die Frage: WAS ist eigentlich gemeint, wenn wir von GOTT reden? :engel:

Tja, und das kann leider niemand beantworten. Die einen beschreiben Jahwe, andere Allah, andere diverse Götter usw. Allen gemein ist "ein mächtiges Wesen, das die Welt erschaffen hat" (oder mehrere Wesen, die jeweils eine übersinnliche Funktion erfüllen).

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Tyrion
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#1183 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Tyrion » Di 24. Jan 2017, 23:56

Novalis hat geschrieben:Das ist für mich keine relevante Frage, weil für mich GOTT die ABSOLUTE EXISTENZ ist :wave: diese ABSOLUTE EXISTENZ ist vollkommen unabhängig von unsrer Bejahung oder Ablehnung.

Schau, darasu resultiert ja die Intoleranz anderen Weltbildern gegenüber. Du setzt fest, dass dein Gottesbild die absolute Existenz ist. Du lässt keine andere Möglichkeit zu. Und damit zementierst du eben dein Gottesbild als etwas Absolutes für alle.

Ich sage, dass es Gott gar nicht gibt und du verneinst das kategorisch. Und dann soll ich nicht das Gefühl bekommen, du würdest für mich festlegen, dass meine Ansicht Wahnsinn ist, denn es gibt ja keine andere Möglichkeit?

Für den Menschen macht es einen Unterschied. Denn Glaube bedeutet, dass ich ein inneres Getragensein und Vertrauen in mir spüre. Ich fühle mich geborgen in dieser ABSOLUTEN EXISTENZ. Seitdem ich damit lebe, hat das vieles wesentlich einfacher gemacht.

Du spürst in dir, Du!!!! Was Du spürst, ist deine Sache. Du kannst auch ein Getragensein spüren, wenn du an Kirk und Spock und die oberste Direktive glaubst. Dennoch ist das nur Fiktion.

Seitdem ich mich von solchem Aberglauben gelöst habe, hat das vieles wesentlich einfacher gemacht.

Aber wir sind wieder da angelangt: du hast Recht, denn nur deine Ansicht kann stimmen, da du die ABSOLUTE EXISTENZ als Gott definierst. Da muss ich ja verwirrt sein, wenn ich deiner Wahrheit nicht glaube.

Du definerst "Gott existiert nicht" als falsch. Also habe ich Unrecht und du Recht. Und du weißt es - aber woher? Weil du dich mit Glauben besser fühlst? Ich fühle mich ohne ihn besser.

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#1184 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Mi 25. Jan 2017, 00:11

Tyrion hat geschrieben:
Relevant ist die Frage: WAS ist eigentlich gemeint, wenn wir von GOTT reden? :engel:

Tja, und das kann leider niemand beantworten. Die einen beschreiben Jahwe, andere Allah, andere diverse Götter usw. Allen gemein ist "ein mächtiges Wesen, das die Welt erschaffen hat" (oder mehrere Wesen, die jeweils eine übersinnliche Funktion erfüllen).

Ich schlage vor, dass wir wieder auf das Thema zurück kommen :P nur so viel dazu: hinter dem Wort Gott verbirgt sich eine unendliche Weite. Häufig gebrauche ich auch ein anderes Wort (eher neutral und philosophisch: „das eine Sein“), weil ich mir bewusst bin, dass das Wort in tausenden von Jahren immer wieder missbraucht wurde. Das kann die Kommunikation erschweren. Es gibt Menschen, die dieses Wort mit großer Überzeugung benutzen, als wüssten sie, wovon sie reden. Oder Atheisten argumentieren dagegen, als wüssten sie, was sie da ablehnen. Was dabei häufig verloren geht: die Frage, was eigentlich damit gemeint ist.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 25. Jan 2017, 00:12, insgesamt 1-mal geändert.

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#1185 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Christian41285 » Mi 25. Jan 2017, 00:12

Novalis hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Ja aber jeder Mensch muss die Schrift für sich persönlich auslegen....

Du hast die Wahl. Vertraust Du der äußeren Autorität eines anderen Menschen oder der inneren Autorität des Geistes, der in Dir wirkt. Du kannst auch beides miteinander kombinieren und Dir Rat holen, Dich informieren, wie andere die Bibel lesen. Doch all das bringt Dir sehr wenig, wenn Du dich persönlich damit nicht identifizieren kannst. Am Ende zählen die eigenen Einsichten und Erfahrungen. Was bringt es, wenn wir etwas nur aus zweiter oder dritter Hand übernehmen?


Volle Zustimmung!

LG

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#1186 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Mi 25. Jan 2017, 00:13

Tyrion hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Das ist für mich keine relevante Frage, weil für mich GOTT die ABSOLUTE EXISTENZ ist :wave: diese ABSOLUTE EXISTENZ ist vollkommen unabhängig von unsrer Bejahung oder Ablehnung.

Schau, darasu resultiert ja die Intoleranz anderen Weltbildern gegenüber. Du setzt fest, dass dein Gottesbild die absolute Existenz ist. Du lässt keine andere Möglichkeit zu. Und damit zementierst du eben dein Gottesbild als etwas Absolutes für alle.

Die ABSOLUTE EXISTENZ/GOTT ist JENSEITS aller Bilder. Kein Gottesbild ist absolut, aber unsre Bilder können (mehr oder weniger) hilfreiche Annäherungen darstellen. Wenn Johannes sagt „Gott ist Liebe“, dann ist das ein sehr guter Hinweis, wie wir diese Existenz verstehen können: durch Liebe, denn Liebe lässt uns erfahren, dass wir Anteil an ihr haben und in ihr geborgen sind. Gott ist Liebe, weil er als das eine Sein, die absolute Existenz, alle Dinge in sich umfasst. Das steckt auch in dem schönen Wort Wirklichkeit drin: WIR haben alle Anteil an der selben WIRklichkeit (und das ist ganz unabhängig von der sexuellen Orientierung :D ). MEISTER ECKHART war übrigens der Erfinder dieses Begriffs. Das ist vielleicht eine belustigende Randnotiz, denn Atheisten werfen Christen gerne vor, dass ihr Glaube nichts mit der Wirklichkeit zu zun habe; doch ein christlicher Mystiker hat den Begriff der Wirklichkeit erfunden.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 25. Jan 2017, 00:29, insgesamt 1-mal geändert.

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#1187 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Tyrion » Mi 25. Jan 2017, 00:29

Novalis hat geschrieben:Die ABSOLUTE EXISTENZ/GOTT ist JENSEITS aller Bilder. Kein Gottesbild ist absolut. Wenn Johannes sagt „Gott ist Liebe“, dann ist das ein sehr guter Hinweis, wie wir diese Existenz verstehen können: durch Liebe, denn Liebe lässt uns erfahren, dass wir Anteil an ihr haben und in ihr geborgen sind.

Das schließt aber nicht aus, dass es keinen Gott gibt. Auch wenn kein Gottesbild absolut ist (wo ich dir natürlich recht gebe), muss deshalb nicht ein Gott oder wie auch immer du das benennst, vorhanden sein.

Liebe ist ein biochemischer Prozess. Von der Chemie hatte Johannes vermutlich wenig Ahnung. Genauso wusste er sicher nicht, dass beispielsweise das Herz nur ein Muskel ist...

Das komplette Ausschließen, dass Gott nicht existieren könne, empfinde ich als Voreingenommenheit. Das wäre so, als würde ich dir sagen, dass es Gott nicht geben könne. Wie soll ich das ausschließen. Ich glaube nicht daran, dass es sowas gibt, du schon. Du aber gibst an, dass (nur) du mit deiner Annahme recht haben kannst. Du kannst dich hier also nicht irren? Dann muss(!) ich mich irren. Dann verstehe ich, warum viele Gläubige (Moslems, Radikalchristen usw.) so abfällig über Atheisten urteilen. Der Atheist, der Ungläubige... der dem Wahnsinn verfallene, andere sagen, der blind ist, zu erkennen (usw.). Fakt ist für dich, dass ich mit meiner Ansicht im Unrecht bin. Du hast also per se recht, weil du es dir so definierst :engel:

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#1188 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Christian41285 » Mi 25. Jan 2017, 00:37

Liebe ist ein biochemischer Prozess. Von der Chemie hatte Johannes vermutlich wenig Ahnung. Genauso wusste er sicher nicht, dass beispielsweise das Herz nur ein Muskel ist...

Richtig!Liebe ist in gewisser Ansicht ein biochemischer Prozess aber ist das wirklich das,was

Liebe für dich bedeutet?Ich denke nicht!

Es ist auch ein Gefühl zB.

Liebe ist viel mehr als ein biochemischer Prozess..

Liebe ist....jeder weiß was Liebe ist doch wer kann sie erklären..

Vielleicht Zuneigung im extrem..

LG Christian

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#1189 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Tyrion » Mi 25. Jan 2017, 00:47

Christian41285 hat geschrieben:Richtig!Liebe ist in gewisser Ansicht ein biochemischer Prozess aber ist das wirklich das,was

Liebe für dich bedeutet?Ich denke nicht!

Es ist auch ein Gefühl zB.

Liebe ist viel mehr als ein biochemischer Prozess..

Gefühle werden in unserem Gehirn erzeugt - dieses funktioniert elektrisch und biochemisch. Das Nervensystem ist dabei an das Hormonsystem gekoppelt. Opioidrezeptoren, an die Endorphine (körpereigen) andocken, bewirken die Aktivierung bestimmer Neuronen... all das istz es, was Gefühle erzeugt. Man kann auch Glück von außen rein chemisch erzeugen (z. B. Heroin), es ist nur nicht auf Dauer, da unser Gehirn gegen die Droge reagiert und wir davon auf Dauer depressiv werden...

Und ja, Liebe ist toll, man kann sie genießen. Dennoch ist sie nur die Folge unserer bio-elektro-chemischer Vorgänge im Zentralnervensystem und dem Hormonsystem... Auch wenn sie nicht mehr als das ist, kann ich sie genießen.

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#1190 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Christian41285 » Mi 25. Jan 2017, 01:53

Tyrion hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Richtig!Liebe ist in gewisser Ansicht ein biochemischer Prozess aber ist das wirklich das,was

Liebe für dich bedeutet?Ich denke nicht!

Es ist auch ein Gefühl zB.

Liebe ist viel mehr als ein biochemischer Prozess..

Gefühle werden in unserem Gehirn erzeugt - dieses funktioniert elektrisch und biochemisch. Das Nervensystem ist dabei an das Hormonsystem gekoppelt. Opioidrezeptoren, an die Endorphine (körpereigen) andocken, bewirken die Aktivierung bestimmer Neuronen... all das istz es, was Gefühle erzeugt. Man kann auch Glück von außen rein chemisch erzeugen (z. B. Heroin), es ist nur nicht auf Dauer, da unser Gehirn gegen die Droge reagiert und wir davon auf Dauer depressiv werden...

Und ja, Liebe ist toll, man kann sie genießen. Dennoch ist sie nur die Folge unserer bio-elektro-chemischer Vorgänge im Zentralnervensystem und dem Hormonsystem... Auch wenn sie nicht mehr als das ist, kann ich sie genießen.


Ein Biochemischer Prozess ist es wenn du dir nur ansiehst was in der Materie passiert!

Doch wenn man es als ein Gefühl betrachtet,sind wir bei einem geistigen Prinzip angelangt.

Das ist etwas nichtstoffliches..Geist kommt tritt dabei in dabei in Erscheinung.Das lässt sich

nicht mehr mit Materiellen Vorgängen definieren.

LG Christian

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