Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Münek hat geschrieben:
Das soll die Erklärung für die Existenz von Milliarden Galaxien sein? Das kann nicht Dein Ernst sein. Mit Feste meinte der Psalmist das Himmelsgewölbe aus Gen. 1:8 (Ausdehnung zwischen den Wassern!), an dem mit bloßem Auge gerade mal ca. 5000 Stern zu sehen sind.
Eben! Und schon das reichte den Menschen damals, zu staunen über die Größe Gottes.
Du weichst meiner Frage aus. Also nochmals: Was bezweckte der "Weltgeist" mit der Erschaffung eines unendlichen Universums mit Milliarden Galaxien?
Ich habe biblisch belegt, dass der Sternenhimmel schon damals, als man ihn nur mit bloßem Auge erkundete, als Abglanz und Ausdruck der Größe Gottes angesehen hat. Auch Paulus schreibt in Römer 1, dass seine ewige Kraft und Gottheit, an seinen Werken offenbar wird, und zwar
"durch Nachdenken" (V. 19). Deshalb sagt Max Planck, dass die moderne Physik zu Gott hinführt, nicht von ihm weg und Kepler sieht das Betreiben der Kosmologie, als das Nachdenken der Gedanken Gottes an.
Und dieser lautlosen Predigt kann sich kein Mensch entziehen, die folgenden Verse aus Ps. 19:
"Es fließt die Rede Tag für Tag, Nacht für Nacht tut sich die Botschaft kund.
Es ist keine Rede und es sind keine Worte, deren Stimme unhörbar wäre.
Ihre Reichweite erstreckt sich über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises."
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben:Münek hat geschrieben:
Dieser Ausspruch des frommen Psalmisten hat mit meiner Eingangsfrage NICHTS zu tun.
Doch natürlich. Die Frage was eine "planende Intelligenz" bezweckt haben könnte, ein sich ausdehnendes Universum mit Milliarden Galaxien zu erschaffen, kann man mit diesem Vers beantworten.
Völlig daneben. Der Lobpreis des Psalmisten beantwortet NICHT die Frage nach dem SINN und ZWECK des vor Milliarden Jahren entstandenen unendlichen Weltenalls.
Er hat den Sinn Gott in der Größe seiner Werken zu erkennen und den Zweck uns vor die Frage zu stellen, "was ist der Mensch, …" ein bloßes Zufallsprodukt, das spurlos wieder verschwinden wird - oder steckt da mehr dahinter?
"Brüder, überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen", heißt es in Schillers "Ode an die Freude". Der Sternenhimmel hat zu allen Zeiten zu diesem Fragen angeregt.
Natürlich kannst du nun sagen, dass du diese Antwort nicht gelten lässt und dich kaprizieren auf die Behauptung, es geben weder Sinn noch Zweck noch einen Gott. Diese Glaubensentscheidung halte ich allerdings für sehr unplausibel.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben:Münek hat geschrieben: Weshalb dieses unendliche Universum entstanden ist, weiß niemand. Aber ganz bestimmt NICHT wegen des anthropozentrischen Menschen.
Der erste Satz stimmt. Und deshalb sind wir beide gezwungen diesbezüglich etwas zu glauben. Deshalb ist der zweite Satz eine reine Glaubensaussage.
Wir sind NICHT gezwungen, diesbezüglich etwas zu glauben. Wir können uns auch eingestehen: Wir wissen es NICHT.
Du widersprichst du dir selbst, wenn du zuerst sagst, das Universum sei bestimmt "NICHT "wegen des Menschen entstanden, um dann einzugestehen, es "NICHT" zu wissen.
Ich meine, wir könnten jede Diskussion gleich beenden und uns darauf einigen, es nicht zu wissen. Nur weil wir beide etwas glauben, diskutieren wir doch überhaupt!
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Deshalb ist der zweite Satz eine reine Glaubensaussage.
Schwachsinn. Wer tatsächlich glaubt, dass das unendliche Universum FÜR den Menschen geschaffen wurde, hat - sorry - nicht mehr alle Tassen im Schrank! Das ist anthropozentrischer Größenwahn.
Könnte genauso lospoltern, dich des Schwachsinns bezichtigen und sagen, wer glaube das Universum sei zufällig aus dem Nichts entstanden und habe weder Sinn noch Zweck, habe nicht alle Tassen im Schrank.
Und am Ende bleibt es dabei: Beides sind reine Glaubensaussagen!
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Münek hat geschrieben: In der Tat scheint der "Heilige Geist" ein hundsmiserabler Kosmologe zu sein. Da hätte ich mir von einer angeblich göttlichen Instanz wesentlich mehr erwartet.
Es geht gar nicht um Kosmologie. Das, was damals und heute wichtig ist, dass Gott Himmel und Erde erschaffen hat, diese Information hat er den Menschen übermittelt.
Aber völlig falsch übermittelt - deshalb ja meine nicht unberechtigte Feststellung, dass der "Heilige Geist" ein hundsmiserabler Kosmologe ist. Was im ersten Schöpfungsmythos der Genesis u.a. von der Erschaffung des Himmels und den Gestirnen berichtet wird, stimmt mit den Tatsachen nicht überein. Oder willst Du das Gegenteil behaupten?
Kommt drauf an, wie man diese Berichte interpretiert. Der Astrophysiker Norbert Pailer schlägt folgendes vor: Vers eins könnte die Erschaffung des kosmischen Rohbaus bedeuten, während das Licht der Gestirne erst am vierten Tag auf der Erde sichtbar wurde. Auf der Venus ist es wegen der dichten Atmosphäre bis heute nicht hell geworden. Das passt zur Tatsache, dass es auch in den ersten vier Tagen "Abend und Morgen" wurde, was ja eigentlich nur "Sonnenauf- und Untergang" bedeuten kann.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Das ist es, was ich sage: Um eine irrtümliche Naherwartung Jesu annehmen zu können, muss man das halbe NT zur Dichtung erklären.
Die historisch-kritische Exegese hat plausible, nachvollziehbare Begründungen für ihre Auffassung, dass die im Johannesevangelium dokumentierten Aussprüche und Reden Jesu Kompositionen (Erfindungen) des Evangelisten sind. Der Jesus der Synoptiker Matthäus,
Markus und Lukas hat NICHT so gesprochen - und und und....
Es gibt ebenso plausible und nachvollziehbare Begründungen dafür, dass dem nicht so ist.
Es war niemand dabei! Klaus Berger hat recht, wenn er sagt, dass jede Behauptung, dass Jesus irgendein Wort nicht gesagt habe "reine Vermutung und unerweisbar" sei.
"Da es vernünftige Kriterien nicht gibt, ist bei Echtheits- wie bei Unechtheitsvoten die Gefahr der Beeinflussung durch Ideologien besonders groß." (Die Bibelfälscher, S. 141)
Berger zeigt sehr schön, wie es die Vorlieben der Exegeten sind, wie es bestimmte Vermutungen und Hypothesen sind, die zu Unechtheitsvoten führen.
Und ich wiederhole mich: Es ist erlaubt, alles mögliche in die Texte hineinzuinterpretieren, alle möglichen Vermutungen anzustellen, wie sie entstanden sein könnten. All das kann in keinster Weise daran kratzen, dass die Echtheit aller Jesusworte genauso möglich ist.
Außerdem: wenn es den Gott gibt, dessen Sohn Jesus ist (was ja nicht nur Johannes sondern auch Matth., Markus und Lukas berichten), dann gibt es überhaupt keinen Grund daran zu zweifeln, dass seine Worte richtig überliefert wurden. Das sollte dem Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, schon möglich sein.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Jeder Gottesdienst, in dem das apostolische Glaubensbekenntis gesprochen wird, sagt ganz laut das Gegenteil dessen, was Konsens unter den Bibelfälschern ist.
Auf gar keinem Fall. Das Thema wird schlicht ausgeklammert.
Wer das Glaubensbekenntnis spricht, der widerspricht sonntäglich
expressis verbis dem "Konsens unter den Bibelfälschern", Jesus sei nur Mensch und ein irrender Wanderprediger gewesen.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Jede Enzyklika sagt an mindestens einer Stelle das Gegenteil zur Auffassung, Jesu sei ein irrender Wanderprediger gewesen. Nämlich dass er der Sohn Gottes ist.
Ja und? Das Thema wird ausgeklammert.
Nein, das Gegenteil wird behauptet.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Papst Benedikt, der zuvor 25 Jahre Chef der Glaubenskongregation der kath. Kirche war, hat eine solche Stellungnahme während seines Pontifikats veröffentlicht, hab's ja jetzt mehrfach zitiert.
Kannste knicken. Ratzinger geht einer sachlichen Auseinandersetzung mit der Exegese aus dem Weg.
Immernoch nicht die Seiten 87-92 in seinem Jesus-Buch gelesen?
Münek hat geschrieben: Ratzingers persönliche Meinung ist unwichtig. Er sondert nur fromme Sprüche ab, ignoriert wichtige Aussprüche Jesu und scheut die sachliche Auseinandersetzung mit den Exegeten in der Naherwartungsfrage wie der Teufel das Weihwasser.
Ganz offensichtlich nicht! Er geht auf die Aussprüche (die in diesem Fall von den Bibelfälschern natürlich für "echt" befunden werden

) ein und zeigt, dass aufgrund des Gesamtgefüges der Jesusworte einer "irtrtümlichen Naherwartung" eindeutig auszuschließen ist.
Es sei denn, man hält nur die zwei, drei Verslein, die einem in den Kram passen für "echt" und erklärt die riesengroße Mehrheit der Aussagen der Evangelien zur Fälschung.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Das gehört zur Vielschichtigkeit des Begriffes.
Aha Vielschichtigkeit - eine dümmere Ausrede ist Dir wohl nicht eingefallen?
Du schneidest das Eigentliche meines Zitates ab und wirfst mir "dumme Ausreden" vor. Liest außerdem die entsprechenden Texte nicht, um die Vielschichtigkeit des neutestgamentlichen Reich-Gottes-Begriffs zu verstehen - sondern würdigst lieber die Autoren herab. Das ist Rabulistik, weiter nichts.