closs hat geschrieben:Begründung: Eine subjektive Perspektive ist nicht möglich ohne Subjekt.
Und die Schräge in den „schrägen Linien“ ist nicht möglich ohne „schräge Existenzen“?
Doch, denn das „Verstehen von Schräge“ ist ein reiner „Zusammenhangsablauf“, eine Reaktion.
Das Zustandekommen der Reaktion reicht also aus, um auch ohne Korrektheit der Zusammenhänge, „den Kontakt zu Existenz“ darzustellen.
=> die „subjektive Perspektive“ kann durch ein Reaktionssystem stattfinden, das „selbst“ gar nicht in den Zusammenhängen vorkommt.
Man könnte dies sogar ins Phantastische weiter spinnen und den Verdacht aufstellen, es könnte sich um ein Reaktionssystem handeln, das die Reaktionen aller Lebewesen gleichzeitig ablaufen lässt.
Nur gibt es hierfür keine Anzeichen.
Stattdessen liegt eine geschlossene (und damit als korrekt einstufbare) Zusammenhangsmenge vor, dass jeder Körper sein eigenes Reaktionssystem hat -> Gehirn.
Nun stellt sich die Frage: wie und wieso kann ein Zellorgan diese Funktion überhaupt aufbauen?
=> ganz einfach: es ergibt sich aus der Situation des Körpers, in dem sich das Gehirn befindet.
=> das Gehirn zerlegt Situationen in Zusammenhänge und optimiert diese auf Korrektheit.
=> mit „Ich“ ist der Körper gemeint.
closs hat geschrieben:Natürlich kann man das Subjekt untrennbar mit dem Körper verbinden
„Das Subjekt“ liegt nicht vor, sondern die Zusammenhänge einer „subjektiven Perspektive“.
Zusammenhänge sind nicht „das Ding“, sondern nur eine Zuordnung in einer Reaktion.
Es stellt sich also die Frage, welchen „Anlass“ es für diese Reaktion gibt und durch was die Reaktion zustande kommt.
Antwort: der Körper ist der Anlass und durch das Gehirn läuft die Reaktion ab.
Zitat-closs:
“…aber wenn man das tut, denkt man weniger radikal skeptizistisch, als Descartes es tat. - Mit anderen Worten: Man steigt später mit dem Denken ein.“
Mit dem philosophischen So-Tun-Als-Ob-Theater und der Wünsch-Dir-Was-Strategie kann man mich nicht erschrecken.
Das Erste, was Philosophen machen, ist „Behaupten was das Zeug hält“.
Das Letzte, was Philosophen machen, ist „Leistung abliefern“.
(Vermutlich würde ich mich beim zweiten Punkt tatsächlich erschrecken können – aber auf die Philosophen kann man sich verlassen: soweit kommt es nicht

)
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist „Bewusstsein“ kein „Etwas“, das auf Materie zurückgeführt werden muss.
Nichts anderes sagst Du doch die ganze Zeit - nur dass Du nicht von "Etwas" sprichst, sondern gar von "Zusammenhängen", die Du aber letztlich auf Materie zurückführst. - Das ist knallharter Materialismus.
Nein,
1.
„knallharter Materialismus“ würde ich eher in der Meinung verankern, dass „Geistiges“(?) eine Eigenschaft von Materie sein soll. „knallharte Materialisten“ verwenden das Wort „Geist“(?) genauso selbstverständlich wie du und sie können genauso wenig darüber aussagen.
2.
Schau dir das Gehirn an: Milliarden Zellen werden als bedingte Aktivitätsübergänge eingesetzt und sind dabei untereinander stark verbunden. Es werden Zahlen von 1.000, 2.000 bis 10.000 Verbindungen genannt.
Versuch dir diese Konstellation vorzustellen und dann wechsle ganz schnell zum Wort „Zusammenhang“.
Na, fällt dir etwas auf?
Hast du evtl. gerade eine 1:1 Entsprechung erkannt?
Das ist die Technik zum Herstellen von Zusammenhängen
Zusammenhänge sind die „Atome“ aus denen Wahrnehmung besteht.
Es bleiben also nur noch die anderen Fragen übrig:
Wie wird daraus „Bedeutung“, was ist „Denken“ und wie wird es hergestellt?
closs hat geschrieben:Würde man skeptizistisch zu Ende denken, würde man Descartes landen: "Das Einzige, was ich sicher wissen kann, ist, dass ich denke. - Alles andere kann Täuschung sein".
„Täuschung“ ist ein lustiges Wort.
„Geist“(?) muss ein ziemlich armes Würstchen sein, denn zum einen merkt „er“ gar nicht, dass „er“ alles organisiert und eine „engste“ Verbindung zum Gehirn einnimmt und zum anderen kann „de Doof-Nuss“ auch noch getäuscht werden
Hast du dich eigentlich schon mal gefragt, mit welcher Technik, der „überlegene Körper“ den „kleinen Geist“(?) täuschen können soll?
(der Fall der „schrägen Linien“ liegt ja eindeutig vor und du gehst ja auch vom existierende Körper aus - alles andere wäre ja auch reichlich peinlich)
closs hat geschrieben:Die Res cogitans ist dadurch nachweisbar, dass ohne sie überhaupt nicht Wahres oder Falsches geäußert werden können - sobald man also etwas gedanklich äußerst, gibt es ein "man", um das man nicht rum kommt.
Nein, es gibt ein Reaktionssystem, das die Zusammenhänge aufstellt/herstellt, aber das Reaktionssystem muss dabei
nicht selbst in den Zusammenhängen ausgedrückt sein.
Es muss nicht das sein, auf das der „Ich“-Zusammenhang „zielt“.
Dieses Reaktionssystem ist der Ursprung von Wahrnehmung.
Es gibt keinen Zusammenhang, der noch weiter zurückgeht, denn dort ist nur noch „Existenz“ und das ist über Wahrnehmung nicht erreichbar.
(sprich: nicht über Zusammenhänge darstellbar)
Wahrnehmung kann nur den Kontakt zu Existenz verarbeiten („subjektive Perspektive“). Es kann dabei aber nicht „die Existenz an sich“ stattfinden.
Dies gilt insbesondere beim „Ich“-Zusammenhang.
=> Descartes „beginnt nicht ontologisch weiter vorne“, sondern Descartes liefert maximalen Murks.