closs hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 19:11
sven23 hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 15:56
Meine Definiton von HKM ist immer noch die allgemeingültige.
Das wäre NOCH schlimmer. - Wie auch immer: "Leit-Disziplin" kann nur technisch und äußerlich gemeint sein, solange die HKE nicht erwägt, auch die historische Möglichkeit von "Jesus war auch göttlich" einzubeziehen.
Das ist eben die laienhafte Vorstellung des Glaubensideologen closs. Die Forschung läßt sich davon nicht beeindrucken:
„Die Bibel ist von Menschen geschrieben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.“
(Heinz Zahrnt, dt. Theologe, 1915-2003)
Der Theologieprofessor Werner Stenger nimmt Nietzsches Philippika als Ansporn für die bei ihm Studierenden, indem er warnend den Finger hebt, Nietzsche habe aufgedeckt, dass "Theologen in der Gefahr stehen, für ihre Auslegung der Bibel solche Privilegien zu beanspruchen"(6) und er meint mit Privilegien den Fehler, den mancher Theologe macht, wenn er "als Glaubender den Büchern der Bibel eine größere Autorität über sich einräumt als anderen Büchern" und dann versucht ist, "die biblischen Texte bei der Auslegung methodisch grundsätzlich anders zu behandeln als andere schriftliche Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart.""
Norbert Rodenbach
Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
katholisch.de
closs hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 19:11
- Das ist NICHT zu verstehen als Aufruf, die HKE möge sich ändern, sondern aus Hinweis, dass man in der Theologie keine führende Rolle spielen kann, wenn man das, was der Theologie Sinn gibt, verleugnet.
Für die glaubensideologische Abteilung streitet das ja auch niemand ab. Aber mit Wissenschaft hat das eben nichts zu tun.
closs hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 19:11
sven23 hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 15:56
Ähm, Kaoniker interessieren sich ausschließlich für den späteren Sinn, also das mythologisch verklärte Endprodukt.
Nein, das ist mindestens irreführend. Das hat Dir jemand eingetrichtert und jetzt steckt es fest.
Vielleicht sollte man es dir mal eintrichtern, damit du es begreifst und behälst. Das ist nämlich der entscheidende Unterschied zwischen historisch-kirtischer und kanonischer Auslegung.
closs hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 19:11
sven23 hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 15:56
Eine "säkulare" Vorannahme ist nichts, was die ergebnisoffene Untersuchung von Texten behindern würde.
Das gilt doch für die Vorannahme "Jesus war auch göttlich" ebenso.
Da bemerkt man wieder die glaubensideologische Kontamination. Natürlich ist die Vorannahme der Göttlichkeit eine präjudizierende Einschränkung, wie sie größer nicht sein könnte.
closs hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 19:11
sven23 hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 15:56
Eine Sonderbehandlung kann es für clossens Lieblingsliteratur nicht geben.
Wie kommst Du darauf, dass die Vorannahmen der HKE der Maßstab sind?
Sie sind es und sie bleiben es.
siehe oben.
closs hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 19:11
sven23 hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 15:56
Nicht mal das, denn viele Dogmen lassen sich nur mit Vergewaltigung der biblischen Texte rechtfertigen.
Das darf man meinen - besser wäre, erst mal die Dogmen in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen.
Gerade dann erkennt man doch, dass sie mit der Bibel und erst recht nicht mit Jesus begründbar sind.
closs hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 19:11
sven23 hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 15:56
Das ist der übliche Trick der Glaubensideologen, den Roland auch gerne anwendet. Wir sind doch alles Glaubensideologen, weil wir ja im Grunde gar nichts über die Welt wissen können.
Das sage ich NICHT und kenne es so auch nicht von Roland - Du baust Dir wieder mal Deine Welt. - Nein, um diese Deine Aussage geht es NICHT - es geht vielmehr darum, dass man sich der Grundlagen dessen bewusst ist, was man dann "Wissen" nennt.
Von closs kennen wir es zur Genüge. Zuerst wird "ich weiß, dass ich nichts weiß" zitiert, dann Descartes in Stellung gebracht und weinerlich geschlussfolgert: ach, im Grunde wissen wir doch gar nichts.
Dem widerspricht der Philosoph Markus Gabriel ganz entschieden. Seiner Ansicht nach ist der Skeptizismus die am besten falsifizierte Denkrichtung überhaupt.
closs hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 19:11
sven23 hat geschrieben: ↑So 14. Apr 2019, 15:56
Da muss man nichts vereinbaren, es ist einfach so.
Du hast überhaupt nicht verstanden, was Wissenschaft ist - Anton wäre hier der beste Ansprechpartner für Dich.
Anton hat es nicht geschafft, dir deinen ontischen Wirklichkeitsfetischismus auszutreiben. Das ist aber nicht seine Schuld, sondern allein deine.