Helmuth hat geschrieben: ↑Do 31. Jan 2019, 18:36
Ich wollte hier die Ängste vor dem Tod diskutieren. Es liegt in der Natur des Menschen darum philosophisch herumzukreisen, solange er gesund ist, anstelle sich mit dem Phänomen Angst ernsthaft auseinanderzusetzen. Aber das kommt für jeden schon einmal früh genug. Gott sorgt schon dafür.
Für die Angst vor dem Tod braucht es nun wirklich keinen Gott. Das Problem ist, dass wir uns nicht vorstellen können, wie es ist, nicht mehr zu existieren, da unser komplettes Bezugssystem, all unsere Erfahrungen aus unserem eigenen Existieren hervorgehen. Selbst die Vorstellung eines körperlosen Herumhängens in einer unendlichen Leere kommt da als Annäherung vermutlich nicht hin, da man auch hier wieder als herumhängende Entität vorhanden wäre. Das eigene Nichtexistieren ist einfach nicht vorstellbar, ich zumindest schaffe das nicht. Etwas derart nicht nur Unbekanntes, sondern gar Unerfassbares hat natürlich enormes Potential, uns Angst zu machen, noch dazu wenn uns die Welt, die wir beobachten können, lehrt, dass es jeden von uns irgendwann erwischen wird.
Man kann sich nun natürlich in die wärmenden Arme der Illusion eines Nachlebens, einer Wiedergeburt oder etwas vergleichbarem flüchten und irgendwo habe ich Verständnis für jeden, der dies tut, aber ich kann dieses Gefühl nicht abstellen, dass ich, wenn ich wirklich drüber nachdenke, eigentlich keinen Grund habe, zu glauben, dass es nach meinem Tod mit mir weiter geht. Es macht mir allerdings auch keine Angst mehr. Der Moment wenn ich mit meiner eigenen Nichtexistenz konfrontiert werde, ist der Moment, wo sie aufhört, mein Problem zu sein, da ich dann eben einfach nicht mehr bin. Ich glaube ich hatte es hier im Forum schon einmal in einem anderen Thread geschrieben: Ich bin doch dann nur tot. Wenn es soweit ist, bin ich nicht mehr in einer Position, wo es mich kümmert.
Mittlerweile ist mir klar geworden, dass der Herr diese Angst gibt bzw. auch wieder nimmt, jenachdem auf welcher Seite man steht.
Jesus steht vor der Tür und spricht "Lass mich rein" "Wozu?" "Damit ich dich retten kann." "Wovor?" "Vor den Dingen, die ich dir antun werde, wenn du mich nicht rein lässt."
Dieser Kommentar wurde von einem heimlich bescheidwissenden und unglaublich boshaften Hund mit finsterer Seele, zerfallenem Geist und Aussicht auf finanziellen Gewinn verfasst.