AT vs. NT

closs
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#91 Re: AT vs. NT

Beitrag von closs » So 21. Dez 2014, 19:13

sven23 hat geschrieben:Was man dann aus ihm gemacht hat, dafür kann er ja nichts.
Moment: Jesus könnte in seiner Zeit der Geringste gewesen sein - das würde ihm als "wahrer Mensch und wahrer Gott" keinen Abbruch tun.

sven23 hat geschrieben:Das ist generell das Problem mit sog. Offenbarungen, weshalb der Begriff zu Mißverständnissen einlädt.
Das ist immer so - es wird nichts geben, was man nicht diabolisch kontaminieren kann.

sven23 hat geschrieben:Natürlich hat er seine Meinung geändert
Nein - seine EINE Meinung ist: "Ich will, dass Du gesund wirst". - Einem Untergewichtigen sagt er deshalb "Iss", einem Übergewichtigen sagt er "Faste". - So ist es auch mit Offenbarungen: Sie ändern sich mit der Notwendigkeit in der Zeit, sind aber von EINEM Wesen.

Pluto
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#92 Re: AT vs. NT

Beitrag von Pluto » So 21. Dez 2014, 19:29

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Natürlich hat er seine Meinung geändert
So ist es auch mit Offenbarungen: Sie ändern sich mit der Notwendigkeit in der Zeit, sind aber von EINEM Wesen.
Das passt aber leider gar nicht zum "Porträt" Gottes im AT und im NT, welche kaum gegensätzlicher sein könnten. Darauf habe ich hier bereits hingewisen.
Der Gott des AT wird als kantiger Gott der des Zorns und der Rache geschildert. Im NT hingegen wird er als ein (völlig anderer) Gott der Liebe und der Barmherzigkeit gezeichnet.


Wie verstehst du diese zeitlich unterschiedlich wahrgenommenen "Gottesbilder"?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#93 Re: AT vs. NT

Beitrag von sven23 » So 21. Dez 2014, 19:41

closs hat geschrieben:Moment: Jesus könnte in seiner Zeit der Geringste gewesen sein - das würde ihm als "wahrer Mensch und wahrer Gott" keinen Abbruch tun.

Du kapierst es nicht oder willst es nicht kapieren.
Wenn Jesus eine rein mythologische Figur ist - und die "kreative" Ausgestaltung der Bibelschreiber spricht dafür- dann ist er als der wahre Sohn Gottes nicht mehr haltbar. Alles andere ist ideologisch bedingtes reines Wunschdenken.

closs hat geschrieben: Das ist immer so - es wird nichts geben, was man nicht diabolisch kontaminieren kann.

Dann haben sie wenig Nährwert.

closs hat geschrieben: Nein - seine EINE Meinung ist: "Ich will, dass Du gesund wirst". - Einem Untergewichtigen sagt er deshalb "Iss", einem Übergewichtigen sagt er "Faste". - So ist es auch mit Offenbarungen: Sie ändern sich mit der Notwendigkeit in der Zeit, sind aber von EINEM Wesen.

Es kann aber nicht sein, daß ein ewiger Gott, der ewige Wahrheiten verkünden will, eine Bandbreite der Empfehlungen vom "Erschlagt eure Feinde" bis zum "liebet eure Feinde" vorschlägt.
Das kann nie und nimmer der gleiche Gott sein, oder hat eine gespaltene Persönlichkeit.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#94 Re: AT vs. NT

Beitrag von closs » So 21. Dez 2014, 19:56

sven23 hat geschrieben:Wenn Jesus eine rein mythologische Figur ist
Als Wanderprediger wäre er doch keine mythologische Figur. :o - Er wäre doch trotzdem historisch.

sven23 hat geschrieben:Dann haben sie wenig Nährwert.
Nee-nee - man braucht nur etwas mit hohem Nährwert nicht zu verstehen (was die Regel ist) UND es zu kommentieren - schon ist es kontaminiert.

sven23 hat geschrieben:Es kann aber nicht sein, daß ein ewiger Gott, der ewige Wahrheiten verkünden will, eine Bandbreite der Empfehlungen vom "Erschlagt eure Feinde" bis zum "liebet eure Feinde" vorschlägt.
Gefällt mir auch nicht - ich schiebe es darauf, dass das NT dunkel ist mit einigen Lichtern zwischendrin. - Von wörtlicher Auslegung halte ich nichts.

Allerdings sollte man immer wieder im Hintergrund haben, dass (Daseins-) "Tod" aus Sicht Gottes kein Beinbruch :angel: ist - es ist ein Beenden der heilsgeschichtlichen Rolle und Rückkehr zum Ursprung.

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sven23
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#95 Re: AT vs. NT

Beitrag von sven23 » So 21. Dez 2014, 20:04

closs hat geschrieben:Als Wanderprediger wäre er doch keine mythologische Figur. :o - Er wäre doch trotzdem historisch.

Natürlich, auch als unbedeutender Wanderprediger kann um ihn herum eine mythologische Erzählung (das Jesus-Drama) aufgebaut werden und so ist es ja auch geschehen.
Andere halten ihn für eine rein myhtologische Figur in Anlehnung an viele andere Kulte mit Auferstehungsglauben.

closs hat geschrieben: Allerdings sollte man immer wieder im Hintergrund haben, dass (Daseins-) "Tod" aus Sicht Gottes kein Beinbruch :angel:

Der hat gut reden. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#96 Re: AT vs. NT

Beitrag von Catholic » So 21. Dez 2014, 20:07

Pluto hat geschrieben: Selbst in der heutigen Zeit ...glauben viele Leute 13 Jahre nach dem Einsturz des WTC immer noch an eine selbst inszenierte Handlung der amerikanischen Regierung.
...


Das stimmt aber das bezieht sich darauf,wer das WTC zerstörte,aber bezogen auf meinen Beitrag wäre es logischer,wenn Du schreiben würdest:
"Es gab noch 13 Jahre nach dem Einsturz des WTC Zeugen des Geschehens,die behaupten,dass sie gesehen haben,dass das WTC garnicht einstürtze,sondern immer noch steht!"!.
Denn im 1.Kor.15 wird in diesem kurzen Glaubensbekenntniss von Menschen berichtet,die dem Auferstandenen begegnet sind und in dem Brief heisst es ausdrücklich,dass viele von ihnen noch leben.
Wenn ich heute --analog dazu -- wissen wollte,wie es am 11.9.2001 in New York de facto war,würde ich also auch wenn möglich damalige Zeitzeugen befragen.

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#97 Re: AT vs. NT

Beitrag von sven23 » So 21. Dez 2014, 20:22

Catholic hat geschrieben: Wenn ich heute --analog dazu -- wissen wollte,wie es am 11.9.2001 in New York de facto war,würde ich also auch wenn möglich damalige Zeitzeugen befragen.

Kommt drauf an, wen du befragst. Auch heute gibt es immer noch Chaoten, die behaupten, die Flugzeuge seien Hologramme gewesen und die Türme wären danach gesprengt worden. Schon am ersten Tag des Geschehens setzte die Legendenbildung ein. So ist eben der Mensch, oder einige Verwirrte zumindest. Ihnen reicht das Geschehene nicht, sie müssen immer noch eine Legende drum herum basteln.

Der 1. Korintherbrief steht übrigens auch im Verdacht der nachträglichen Fälschung:

Interpolationstheorie
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#98 Re: AT vs. NT

Beitrag von Münek » Mo 22. Dez 2014, 09:57

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es kann aber nicht sein, daß ein ewiger Gott, der ewige Wahrheiten verkünden will, eine Bandbreite der Empfehlungen vom "Erschlagt eure Feinde" bis zum "liebet eure Feinde" vorschlägt.
Gefällt mir auch nicht - ich schiebe es darauf, dass das NT dunkel ist mit einigen Lichtern zwischendrin. - Von wörtlicher Auslegung halte ich nichts.

Den einen oder anderen Satz sollte man als Christ schon wörtlich nehmen.
Sonst gerät man zu Recht schnell in den Verdacht, es mit der Wahrheit nicht
so genau nehmen zu wollen bzw. sich "seine eigene Wahrheit" zurechtzubiegen.

Ein leicht zu durchschauendes Manöver, welches immer wieder in Form der Eise-
gese
praktiziert wird. Und schwupps ist man unversehens in die Falle der Selbst-
täuschung
getappt.

Die Gefahr, sich selbst etwas vorzumachen, ist alles andere als gering einzuschätzen. :thumbup:

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#99 Re: AT vs. NT

Beitrag von closs » Mo 22. Dez 2014, 11:33

Münek hat geschrieben:Den einen oder anderen Satz sollte man als Christ schon wörtlich nehmen. Sonst gerät man zu Recht schnell in den Verdacht, es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen zu wollen bzw. sich "seine eigene Wahrheit" zurechtzubiegen.
Diese Gefahr besteht in der Tat - andererseits geht kein Weg dran vorbei, aus Worten Inhalte zu machen: "Ein Satz, ein Wort/aus Chiffren steigt/erkanntes Leben, jäher Sinn" (Gottfried Benn)

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Münek
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#100 Re: AT vs. NT

Beitrag von Münek » Mo 22. Dez 2014, 14:28

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Den einen oder anderen Satz sollte man als Christ schon wörtlich nehmen. Sonst gerät man zu Recht schnell in den Verdacht, es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen zu wollen bzw. sich "seine eigene Wahrheit" zurechtzubiegen.
Diese Gefahr besteht in der Tat - andererseits geht kein Weg dran vorbei, aus Worten Inhalte zu machen: "Ein Satz, ein Wort/aus Chiffren steigt/erkanntes Leben, jäher Sinn" (Gottfried Benn)

Ich gehe davon aus, dass die meisten (nicht alle) Sätze wörtlich zu verstehen
sind. Ansonsten wäre eine sinnvolle Verständigung zwischen Menschen gar nicht
möglich. Wer etwas mitzuteilen hat, möchte in der Regel verstanden werden. Das
gilt mit Sicherheit auch für die biblischen Autoren.

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