Gut, in medias res.
Epheser 1,4 redet nichts von einer Vorherberstimmung „vor Geburt“, sondern bestimmt unsere Erwählung in Christus als vor Grundlegung der Welt bereits beschlossen. Wenn du natürlich mit deiner als Paradigma festgelegte Prämisse herangehst, liest du scheinbar nichts mehr anderes.
Gehst du anders heran, also untheologisch, kannst du es auch anders verstehen. Noch ehe Adam und Eva erschaffen wurden, hat sich Gott die Gemeinschaft mit uns Menschen so vorgestellt, dass sie dem Ebenbild des Sohnes entspricht. Eine andere Beziehung interessiert ihn nicht. Wer dem entspricht, soll „in ihm“ ewiges Leben erhalten. Wer dem nicht entspricht, der soll sterben, weil das der Sünde Wesen ist.
Wie immer man es nun liest, es liest sich für mich jedenfalls keine namentlich festgelegte Vorherbestimmung daraus heraus, sondern es ist eine „grundlegende“ Willenserklärung. Grundlegung ist hier ein Prinzip und kein Tempus oder Ort. Die Bestimmung richtet sich hier nach Christus nicht nach deiner Person.
Wie Abischai m.E. richtig sagte geht das auch am Beispielinhalt der Schrift vorbei. Es führt dann zu absurden Widersprüchen zu Gottes Wesen in seiner Liebe und Gemeinschaft. Die Aussage z.B.: „Jeder, der den Nanen des Herrn anruft wird errettet“ ergibt keinen Sinn mehr, wenn es längst bestimmt ist. Also auch, dass du einmal den Namen anrufst ist damit festgelegt. Sinnlos ist damit auch „jeder“, weil ja gar nicht „jeder“ dieselbe Möglichkeit hat.
Es gibt dann keine freie Wahl unter Menschen und das steht im Widerspruch zur Ebenbildlichkeit Gottes, der alle Freiheit hat. Also resultiert daraus für Gott alle Freiheit und für dich Null. Was soll das für ein Ebenbild sein? Für mich wäre das reine Willkür.
Und nun mal die Frage: An das glaubst du ernsthaft? Das ist eine Aufzucht ferngesteuerter Bio-Roboter eines egozentrischen Herrschers. Der nicht funktionierende Ausschuss kommt auf den Müll. Liebe, also biblische Liebe verstehe ich anders.