Homöopathie II

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sven23
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#861 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » So 15. Feb 2015, 19:11

Zeus hat geschrieben: Ich lese da gerade:
WARNUNG vor Selbstbehandlung

Homöopathische Medikamente - nicht harmlos!
Im Namen der homöopathischen Ärzte innerhalb der BKÄ-Vereinigung (10) weisen wir besonders darauf hin:

KEINE SELBSTBEHADLUNG mit homöopathischen Medikamenten!

Schon gar nicht mit Mitteln in Hochpotenz.
(Hochpotente Mittel dürfen nur alle 5-6 Wochen in EINMAL-Dosis genommen werden!)

http://www.bkae.org/index.php?id=946&L=0
:lol: :lol: :lol:

Ja, mit Überdosierung muß man vorsichtig sein. Hochpotenzen machen- wie der Name schon sagt- aus jedem Homo einen superpotenten Hetero, der die Damenwelt reihenweise bespringt. :lol:
Das wäre dann wiederum kontraproduktiv, da der Papst ja nicht mehr will, daß sich Christen wie die Karnickel vermehren. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#862 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 12:16

sven23 hat geschrieben:Was mich immer so fassungslos macht, ist die pseudoreligiöse Inbrunst, mit der man die kleinen Zückerkügelchen wie ein Monstranz vor sich her trägt
Nicht hier in der Diskussion. - Ich bin schon zufrieden, wenn anerkannt wird, dass die Aussage "Die Wirkung von x ist nicht nachweisbar" (= Wahrnehmung) nicht verwechselt wird mit "x ist (deshalb) unwirksam" (Realität) - allein dieser kleine, aber wesentliche erkenntnis-theoretische Schritt ist aus meiner Sicht schon ein Fortschritt. - Hat mit HP nichts zu tun, gilt aber natürlich auch für HP.

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sven23
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#863 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Mo 16. Feb 2015, 13:52

closs hat geschrieben:Nicht hier in der Diskussion. - Ich bin schon zufrieden, wenn anerkannt wird, dass die Aussage "Die Wirkung von x ist nicht nachweisbar" (= Wahrnehmung) nicht verwechselt wird mit "x ist (deshalb) unwirksam" (Realität) - allein dieser kleine, aber wesentliche erkenntnis-theoretische Schritt ist aus meiner Sicht schon ein Fortschritt. - Hat mit HP nichts zu tun, gilt aber natürlich auch für HP.

Allein das ist ja schon irreführend, weil es impliziert, daß es überhaupt eine Wirkung gibt.
Korrekt muß es heißen: die behauptete Wirkung kann in keiner Weise bestätigt werden.

In der Praxis ist der Unterschied irrelevant. Globuli wirken nicht. Wenn es irgendeinen Effekt oberhalb des Placebo-Effektes gibt, dann, weil man psychotherapeutische Ansätze mit einfließen läßt. Das hat aber mit Zuckerkügelchen ohne Wirkstoff nichts zu tun.
Auch aus erkenntnistheoretischer Sicht ist es von entscheidender Bedeutung, daß man diese Differenzierung ganz deutlich ausspricht.
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#864 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 14:11

sven23 hat geschrieben: die behauptete Wirkung kann in keiner Weise bestätigt werden.
"In keiner wissenschaftlich anerkannten Weise" - das könnte hinkommen.

sven23 hat geschrieben:Auch aus erkenntnistheoretischer Sicht ist es von entscheidender Bedeutung, daß man diese Differenzierung ganz deutlich ausspricht.
Die Erkenntnis-Theorie mischt sich nicht in konkrete Fragen ein, sondern sagt ganz einfach, dass Wahrnehmung (hier: wissenschaftliche Wahrnehmung) und Realität (hier: wirkt es im Einzelfall oder nicht) zwei verschiedene Baustellen sind.

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sven23
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#865 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Mo 16. Feb 2015, 14:28

closs hat geschrieben:"In keiner wissenschaftlich anerkannten Weise" - das könnte hinkommen.

Q.e.d.

closs hat geschrieben: Die Erkenntnis-Theorie mischt sich nicht in konkrete Fragen ein, sondern sagt ganz einfach, dass Wahrnehmung (hier: wissenschaftliche Wahrnehmung) und Realität (hier: wirkt es im Einzelfall oder nicht) zwei verschiedene Baustellen sind.

Unsinn, du willst lediglich implizieren, daß die Methode der Überprüfung nichts taugt. Tatsache ist jedoch, daß die Theorie der Hp nichts taugt.
So viel erkenntnistheoretische Redlichkeit muß man schon erwarten.
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#866 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 16:09

sven23 hat geschrieben: du willst lediglich implizieren, daß die Methode der Überprüfung nichts taugt.
Nicht mal das. - Ich behaupte, dass wissenschaftliche Überprüfung nur möglich ist im Rahmen der wissenschaftlichen Methodik.

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Scrypt0n
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#867 Re: Homöopathie II

Beitrag von Scrypt0n » Mo 16. Feb 2015, 16:15

closs hat geschrieben:Ich behaupte, dass wissenschaftliche Überprüfung nur möglich ist im Rahmen der wissenschaftlichen Methodik.
Das ist so wie: Mathematische Überprüfung ist nur möglich im Rahmen der mathematischen Methodik.
Das eine ist hier das andere; irgendwas scheint mit deiner Aussage nicht zu stimmen.

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#868 Re: Homöopathie II

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 17:01

Scrypt0n hat geschrieben: Mathematische Überprüfung ist nur möglich im Rahmen der mathematischen Methodik.
Da gibt es einen wesentlichen Unterschied: Mathematik ist eine deduktive Disziplin, die sich als solche ausschließlich auf Basis ihrer Axiome äußert - Naturwissenschaft ist eine induktive Disziplin, die sich zu Beobachtungen äußert ("Wir stellen fest, dass die Fallgeschwindikeit eines Körpers unter den Bedinungen xund y sich so oder so verhält"). Naturwissenschaft kann sich somit nicht verbindlich zu Dingen äußern, die sie NICHT beobachtet.

Was sie tun kann (tut), ist, dass sie auf Basis methodischer Axiome sagt: "Mit dieser Methodik als axiomatischen Maßstab stellen wir fest, dass ..." und vermittelt damit Behauptungen als Tatsachen. - Das soll gar nicht kritisch gemeint sein - denn es geht ohne Setzungen nicht - und es ist auch operabel.

Erkenntnis-theoretisch muss dieses Vorgehen jedoch erkannt werden - denn sonst erliegt man dem Trugschluss, dass die Koinzidenz von Behauptung und Realität zwingend sei.

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#869 Re: Homöopathie II

Beitrag von sven23 » Mo 16. Feb 2015, 17:03

closs hat geschrieben:Nicht mal das. - Ich behaupte, dass wissenschaftliche Überprüfung nur möglich ist im Rahmen der wissenschaftlichen Methodik.

Und Glaubenskonstrukte funktionieren nur innerhalb des Glaubenskonstrukts. :lol: Mit dieser Art von zirkelreferenter Selbstbefruchtung läßt sich kein Fortschritt erzielen.

Wenn sich eine Theorie/Methodik als untauglich/unwirksam erwiesen hat, dann muß es wohl erlaubt sein, daraus Schlüsse zu ziehen, oder glaubst du auch noch, daß es wie im Mittelalter heilende Wirkung hat, eine Kröte bei Vollmond zu enthaupten, obwohl die Methode noch nicht falsifiziert ist? :lol:
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#870 Re: Homöopathie II

Beitrag von Scrypt0n » Mo 16. Feb 2015, 17:04

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Mathematische Überprüfung ist nur möglich im Rahmen der mathematischen Methodik.
Da gibt es einen wesentlichen Unterschied
Zwischen Mathematik und Naturwissenschaft?
Natürlich, aber darum ging es auch überhaupt nicht sondern um die Sinnlosigkeit deiner (fehl)formulierten Aussage. ;)

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