Roland hat geschrieben:Dass der christliche Glaube ein Glaube ist, musste man auch damals niemandem nochmal extra erklären.
Es geht nicht um eine Erklärung, dass es „Glaube“ sei, sondern um eine Abschwächung der Macht, was eine notwendige Voraussetzung gewesen wäre, wenn man eine ernsthafte Bitte anbringen wollte. Macht, die man mit dem Anspruch auf Wahrheit einsetzte.
Ich habe dich schon danach gefragt:
woher kommt das „heilig“ in „heilige Inquisition“?
Wo taucht in dieser Bezeichnung die Möglichkeit des Irrtums auf?
Wie haben sich die kirchlichen Würdenträger und kirchlichen Richter bei der Verbrennung und danach verhalten?
Haben sie sich enttäuscht abgewandt, dass ihre „Bitte“ nicht erhört wurde?
Sind sie der Verbrennung fern geblieben?
Haben sie den Vollstreckern danach mit religiösen Konsequenzen gedroht, so wie jedem „bösen Sünderlein“?
Was haben sie getan, dass ihre „Bitte“ beim nächsten Mal „verstanden“ wurde?
Roland hat geschrieben:Und dass jemand, der diesen Glauben nicht teilt, sondern öffentlich das Gegenteil lehrt, die Gemeinschaft derer, die ihn teilt, verlassen muss wenn er nicht bereit ist dies zu unterlassen - dieses Urteil ist auch nachvollziehbar
Nein, es bedeutet unmissverständlich, dass der jeweilige „Glaube“ keinen Millimeter funktioniert.
Korrektheit ist an Stabilität nicht zu übertreffen – sie steht für sich alleine. Aus ihr heraus ergibt sich Funktionalität, die man durch Spinnerei nicht ins Wanken bringen kann.
Deine Äusserung verdeutlicht, dass in diesem „Glauben“ nirgendwo von Korrektheit und Funktionalität die Rede sein kann.
Ein permanentes Durchsetzen von Meinungsschranken mit Macht ist ein eindeutiges Kennzeichen für ein So-Tun-Als-Ob-Theater und widerlegt jeglichen Anspruch von Religion.
Roland hat geschrieben:Es gibt also aus heutiger Sicht eigentlich keinen Grund, warum weltliche Gerichte, entgegen der Bitte der Kirche, solche Menschen umgbebracht hat. Aber die Zeiten waren eben völlig andere
Nein, die Religion hat damals nicht funktioniert und sie funktioniert heute nicht (siehe „neue Missbrauchsfälle“).
Hierzu müsstest du selbstkritisch die Frage stellen, wie es sein kann, dass die „absolute Wahrheit“ in keiner Weise das in der jeweiligen Zeit übliche Verhalten ändert.
Was ist deine Antwort oder wie entschuldigst du diese Situation?