Mir wäre es aber -- weil vorsichtiger -- um einiges lieber, wenn wir von "Wahrnehmung" sprechen könnten.
eine solche Tatsachenbeschreibung würde anfangen mit "ich habe wahrgenommen, dass..." um die Wirkungen der Behandlung zu beschreiben.
weil hier eben gerade sehr hohe Anforderungen gestellt werden, ist aber Deine Vertrauenswürdigkeit ohne Bedeutung.
in der Wissenschaft wurde bis vor kurzem die Vertrauenswürdigkeit vorausgesetzt.
Das ist dran, sich zu ändern; sogar der Peer-Review-Prozess wird grad in Frage gestellt, da Skandale und Missbräuche noch und nöcher auftauchen:
http://www.iflscience.com/health-and-me ... -more-come
$Klar. Aber das Experiment ist entweder immer wieder wiederholbar, oder die 15 kg beziehen sich auf ein "Individuum". Im zweiten Falle ist das Individuum, wenn alles korrekt ist und die Messung wichtig für irgendwas ist, in einer Sammlung hinterlegt. Dort ist es dann für weitere Messungen verfügbar. Es hat also tatsächlich "... ein Subjekt, in seiner Subjektivität, eben diesen Messwert abgelesen und dokumentiert", jedoch ist alles so angelegt, dass andere Subjekte dies nachvollziehen können. Das "Datum" wird inter-subjektiviert.
Bei Menschen, und generell Lebewesen, verhält es sich eben so, dass jeder Mensch ein Unikat ist, und dass jeder Mensch ein lebendiges Unikat ist, sprich du heute bist nicht derselbe wie du morgen sein wirst. Es gibt also, grundsätzlich, gar nie zwei genau gleiche Menschen, sprich die Wiederholbarkeit ist nicht gegeben, weil man ja dafür erst mal mindestens zwei gleiche Menschen haben müsste. Hat man aber nicht. Nie.
Daraus kann man mindestens zwei Schlussfolgerungen ableiten:
a) der Mensch kann gar nicht untersucht werden, da er eben immer unterschiedlich ist und Wiederholbarkeit nicht möglich ist
b) es müssen neue Methoden entwickelt werden, die der Individualität gerecht werden.
Leider hat sich nämlich herausgestellt, dass unser Wissen unsere Wahrnehmungen beeinflusst.
Warum "leider" ? Ds heisst doch auch, dass wir durch Lernen unser Wissen und unsere Wahrnehmungen erweitern und verfeinern können. Das ist doch was Schönes und Gutes.
In meinem Gewerbe fliegt man da schonmal in der Welt rum, um sich das Typus-Exemplar einer Art mal ganz persönlich in Augenschein zu nehmen. Und Du wirst kaum glauben, wie häufig dann Merkmale auffallen, die der ursprüngliche Autor vor Jahrzehnten einfach deshalb NICHT sah, also nicht bewusst wahrnahm, weil er darauf geistig nicht vorbereitet war.
oh, das glaub ich dir sofort.
und ich freue mich, dass in deinem Gewerbe der persönliche, also subjektive, Augenschein des ausgebildeten Experten jene Bedeutung hat, die er auch verdient.
Warum also nicht in der Wissenschaft dasselbe Prinzip anwenden?
gruss, barbara