Bei mir kannst du es auch im 21. Jahrhundert noch sagen, ich nehme es aus religiösen Gründen nicht als Beleidigung - ganz im Gegenteil.
Liebe deinen Nächsten
#81 Liebe deinen Nächsten
#82 Liebe deinen Nächsten
Ja, das ist mal wieder ein Beleg dafür, dass auch das liebe Jesuslein gar nicht so lieb war. Er war wohl eher ein religiöser Fundamentalist bzw. Fanatiker, für den Toleranz und Nächstenliebe wohl nicht ganz oben auf der Agenda standen. Der weichgespülte Jesus war wohl eher ein posthumes Fantasyprodukt der Evangelisten, die seinen vermutlich zelotischen Hintergrund vertuschen wollten. Deshalb auch ihr offensichtliches Desinteresse am historischen Jesus.Helmuth hat geschrieben: ↑Di 16. Mär 2021, 16:07Ich kann auch bei den Ausrücken Schlangenbrut und Otterngezücht bleiben, wei man das im 1. Jh so gesagt hatte. Aber wie man sieht dringt es erst dann tiefer in die Seele ein, wenn man einen zeitgemäßeren Ausdruck dafür verwendet.
Dann wird es, und das nehme ich zur Kenntnis, dass du dazu "meine Meinung" sagst, so verstanden wie es Jesus meiner Meinung nach auch gemeint hat.
Wer sich mit nun Schlangenbrut und Otterngezücht besser angesprochen fühlt, dann soll er das halt so sehen. Streicheleinheiten waren es jedenfalls keine. Für mich sagte Jesu damit sinngemäß "Arschlöcher". Es geht um das dreckige Verhalten nicht um das physische Analorgan. Aber ok, wer hier meint einen auf etepetete zu machen, der wird sich eben nur provozert fühlen anstelle zu erfassen, was Jesu damit wirklich sagen wollte.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#83 Liebe deinen Nächsten
Also meine Bilanz ist durchwachsen und schaut für mich recht gut aus. Jedenfalls bin ich zufrieden. Wer ist schon perfekt?
Es erstaunt mich immer wieder, wieviel man bei jemanden bewirken kann, der total feindselig einem gegenübertritt und dann wenn man ihn respektvoll und nett behandelt, förmlich "sich dreht" und seinerseits recht nett wird. Das geht auch dienstlich ganz gut.
Ich kann es nicht wissen, aber es klingt so, als wenn Du versuchst hast die von Deinem neuen Glauben zu überzeugen und nicht unbedingt gefragt hast, ob die das auch wollen.Bei mir war es so, dass sich viele Freunde zu Feinden entwickelten, nachdem ich mich bekehrt hatte. Ich konnte diese dann nicht weiter gewinnen, also brach der Kontakt irgendwann zu ihnen allen ab. Ich konnte dagegen gar nichts tun. Das ist aber eine Bilanz, die ich nicht mir anlaste.
Das Verhalten von manchen Brüdern war genau auch das, was mich vor vielen Jahrzehnten aus einer Brüderschaft austreten ließ. Die Erfahrungen waren so krass, dass ich mir nicht vorstellen konnte, mit denen in einer Organisation zu sein. Dann machte ich leider den Fehler, dass über die (berechtigte) Wut mich eigentlich der Hass innerlich kriegte. Das dauerte viele Jahre bis das wieder weg war. Andererseits hat mir der sehr lange Abstand zu religlösen Menschen auch genutzt. Ich kann viel unabhängiger denken und hinterfragen.Schwer tue ich mir heute mit bestimmten Brüdern, solche die Brüder im Herrn sein sollten, sich aber wie Feinde verhalten. Und hier sehe ich wie nur der HG dir den Beistand geben kann, denn sonst erginge es mir nicht anders wie mit den ehemalgen Freunden der Welt.
Ich denke, grundsätzlich ist das mit der Feindesliebe eine gute Sache und fast immer überlegenswert, aber eben nicht immer realisierbar. Und man muss schon auch eine starke Person sein für die Feindesliebe, sonst schadet es mehr als es nutzt. Extremwerte sollte man von Haus aus auch ein wenig vorsichtig gegenüber sein. Meistens geht es um eine ausgewogene Mitte. (So wie z.B. auch in der Erziehung: bist zu streng schadet es Deinen Kindern, bist Du zu soft und laufen lassend, schadet es den Kindern auch. )Und das denke ich steht im Fokus der Bergpredigt bzgl. der Feindesliebe, nicht das Todfeind. Jesus ging seinen Todfeinden stets aus dem Weg. Eine solche Feindesliebe, die also seinen Tod planten, kannte er nicht. Er erklärte ihnen zwar wie ihr Ende sein würde, aber er versuchte sie nicht zu gewinnen.
Lösen kann man sich von der Welt nur mit dem Tod. Lösen kann ich mich nur innerlich, z.B. von Abhängigkeiten etc. Ich sehe jetzt auch keinen Nutzen darin, die Welt der Liebe Gottes entgegenzustellen, sie ist ja für diese Welt da. Wofür denn sonst?Man muss sich auch von dieser Welt lösen, weil die Liebe Gottes höher steht. Es ist das oberste Gebot Gott von ganzem Herzen zu lieben, aber die Umsetzung bei Menschen erfordert das nicht auf dieselbe Weise, wiewohl die Nächstenliebe die zweite Säule dieses Gebotes ist.
Gott kannst Du nur über den Nächsten lieben. Was wolltest Du Gott den geben in Deiner Liebe?
Gott lieben heißt eigentlich die mit diesem assozierten moralischen Vorstellungen zum obersten Teil des Selbst oder zumindest als Ziel der Selbstentwicklung zu machen.
Ich denke in jeder Gruppe kommt man besser aus deren Werte und grundlegenden Rituale man teilt. Das ist in kirchlichen Gruppierungen so, wie auch in nicht religiösen Gemeinschaften.Unter Brüdern sieht mein Bilanz weit besser aus. Da habe ich mehr gewonnen als verloren. Im Umgang mit den anderen Mitmenschen versuche ich in erster Linie keinen Anlass zur Feindschaft zu liefern. Ich mache was geboten ist, z.B. erledige ich meine Arbeit und verzichte auf unnötige Auseinandersetzungen.
Den Verzicht auf unnötige Auseinandersetzungen finde ich zwar nicht schlecht, sehe aber in der Feindesliebe noch aktivere Möglichkeiten: man verstärkt den anderen in dem was man an ihm gut findet und lässt ihm dies auch aktiv spüren.
#84 Liebe deinen Nächsten
Damit sagst du im Grunde genommen dasselbe wie ich nur in diesem einen Satz schlicht zusmmengefasst mit deinen Worten, und ich finde es auch gut formuliert. Oft ist einfacher besser als viele Worte. Bist du aber nun ein Christ oder nicht? Ich bin da noch nicht schlau geworden.
Ich sage nämlich, Nichtchristen sind einfach chancenlos in Sachen Feindesliebe. In Sachen Nächstenliebe können sie mithalten, sie können es unter Umständen sogar besser, why not? Aber nicht wenn es darum geht gegen das, was man den inneren Schweinehund nennt anzukämpfen, der für die Feindesliebe notwendig ist. Der ist nämlich die Sünde, die es unmöglich macht Dinge zu überwinden, die nur der HG in dir bewirken kann durch eine Neugeburt.
So redet Jesus davon, dass Unbekehrte ihresgleichen zwar auch lieben, er sagt aber auch dazu, dass das nichts Besonderes wäre. Dieses Wort macht diese Liebe damit qualitativ nicht gleichwertig zu dem, was Gottes Liebe ausmacht, die er in seinen Kindern bewirkt.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6
Ps 118:6
#85 Liebe deinen Nächsten
Tree of life hat geschrieben: ↑Di 16. Mär 2021, 17:26
Wo hat er auf Menschen eingedroschen?
Die Händler machten aus dem "Tempel" ne Räuberhöhle und wollten da nur Kohle machen, das war deren einziges Ansinnen.
Verdrängung oder vorsätzliche Ausblendung, als präventiver Schutzmechanismus, wegen der weißen Weste?
Wenn ich in eine Kirche gehe, mit der Peitsche in der Hand und dem Vorsatz, dort die evangelikalen Dödel zu züchtigen, vulgo mit der Peitsche einmal so richtig..., was ist dann das?
Aber wenn der liebe Gott schwangeren Frauen den Bauch aufschlitzen lässt und trotzdem das angebetete Objekt christlicher Liebesbegierde ist, dann kann ein Jesus mit einer Peitsche immerhin noch ein Avatar der Nächstenliebe...
Diese religiöse Afterlogik hat durchaus etwas von dem, was Dawkins einst Gotteswahn nannte.
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#86 Liebe deinen Nächsten
Du gehst in die Kirche?

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Warst du schon mal reiten und hast beim Longieren zugesehn?
Da knallt auch mal die Peitsche, aber nicht aufs Pferd und das hat einen Grund
#87 Liebe deinen Nächsten
Tree of life hat geschrieben: ↑Di 16. Mär 2021, 19:40Du gehst in die Kirche?
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Warst du schon mal reiten und hast beim Longieren zugesehn?
Da knallt auch mal die Peitsche, aber nicht aufs Pferd und das hat einen Grund
Lenke doch nicht immer ab, versuche doch einfach einmal in die Thematik von weltlicher und religiöser Gewalt einzusteigen, sollte ein Gott, oder ein Religionsgründer, hier dann Jesus, der niemals müder wurde von der Liebe zu Nächsten zu sprechen, sollte dieser Mann/Mensch/Gott/Prediger mit einer Peitsche andere Menschen körperlich züchtigen, dürfen?
(Auch wenn die körperlich Misshandelten wohl seiner Weltanschauung, oder seinem Glaubensgrundsätzen wohl nicht so wirklich entsprachen.)
Und erzähle mir nicht wieder etwas vom Pferd...
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#88 Liebe deinen Nächsten
Dann schaun wir mal an:
13 Und das Passafest der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.
14 Und er fand im Tempel die Händler, die Rinder, Schafe und Tauben verkauften, und die Wechsler, die da saßen.
15 Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern und schüttete den Wechslern das Geld aus und stieß die Tische um
16 und sprach zu denen, die die Tauben verkauften: Tragt das weg und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!
https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes2%2C13
Und nun interpretierst du da rein, dass er die Händler gedroschen hat
#89 Liebe deinen Nächsten
Tree of life hat geschrieben: ↑Di 16. Mär 2021, 19:52
Dann schaun wir mal an:
13 Und das Passafest der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.
14 Und er fand im Tempel die Händler, die Rinder, Schafe und Tauben verkauften, und die Wechsler, die da saßen.
15 Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern und schüttete den Wechslern das Geld aus und stieß die Tische um
16 und sprach zu denen, die die Tauben verkauften: Tragt das weg und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!
https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes2%2C13
Und nun interpretierst du da rein, dass er die Händler gedroschen hat
In der 1899 Textbibel steht zu lesen: "Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel samt den Schafen und den Ochsen, und schüttete die Münze der Geldmäkler aus und warf ihre Tische um".
Nun darf man wieder einmal spekulieren, wozu er sich eine Geißel aus Stricken machte, aber wenn der Mann schon so in Rage war, das er die Münzen der Geldwechsel verschüttete und ihre Tische umwarf, und dann noch die Händler aus dem Tempel bürstete, dann ist auch der "Einsatz" der Peitsche nicht so einfach von der Hand zu weisen.
Ich sage, er hat sie kräftig verdroschen, aus welchen Beweggründen hätte er sich sonst eine Peitsche basteln sollen? Warum wird die Peitsche explizit überhaupt erwähnt.
Was auch immer, Jesus macht hier nicht unbedingt eine glückliche Figur, und als bedingungslosen Pazifisten würde ich Jesus in diesem Akt auch nicht gerade bezeichnen. Auch nicht, als er den unschuldigen Feigenbaum verdorren ließ, oder die armen Schweine ersaufen ließ, das tragen ihm wohl die Tierschützer auf ewig nach.
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