ThomasM hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Der "Anthropozentrismus in der Bibel" ist meiner bescheidenen Meinung nach der menschlichen Pespektive geschuldet, aus der die Bibel geschrieben wurde.
Da gebe ich dir Recht.
Trotzdem weiß ich nicht, ob hier auch nur irgendjemand bereits versucht hat, zu definieren, was "Ebenbild" im theologischen Sinne bedeutet.
Sicherlich nicht, dass der Mensch zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf hat.
Die "Ebenbildlichkeit" beziehe ich auf die individuelle Geistbegabung des Menschen.
Der Geist bezeugt unsrem Geist, dass wir Kinder Gottes sind (Roemer 8:16) - also wir sind von gleicher Beschaffenheit - geistige Wesen - und als solche ein Teil von ihm. "Bild" kann auch als "Gedanke" verstanden werden: wir sind Gedanken in seinem Geist.
Daraus ergibt sich: nur wer mit sich selbst wirklich in Berührung ist und eine lebendige Beziehung zu sich selbst lebt, der kann auch mit Gott in Berührung kommen. Wer nicht bei sich zu Hause ist, der wird auch Gott im Inneren nicht finden.
Willst Du Gott kennen, so lerne Dich vorher selbst kennen. Evagrius Ponticus
Unser "Wesen" ist also mit dem seinen verwoben, in ihm verborgen und geborgen. In der Bibel wird ein dichterisches Bild verwendet: Gott haucht seinem ersten Geschöpf etwas von seinem Atem ein. Der materielle Körper mag vergängliche "Erde" sein, doch das, was uns belebt, was wir wirklich sind, ist göttlicher Atemhauch.
Da ist
etwas anwesend durch unser Wesen.
Da ist ein Grund in mir, der größer ist als ich, als wir. Das ist aber alles selbstverständlich kein Gottesbeweis im wissenschaftlichen Sinn. Nein, Gott ist das Geheimnis, das mich umgibt und das Geheimnis, das in mir wohnt.