PeB hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 14:38
Andreas hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 13:10
PeB hat geschrieben: ↑Fr 5. Apr 2019, 18:25Die Bibel IST dogmatisch. Ohne Bibelwahrheitsdogma keine Theologie - sondern nur Geschichtswissenschaft.
Was du mir als gläubigem Christ immer wieder vorhältst, ist,
Ich halte dir überhaupt nichts vor - mit KEINEM Wort. Wir reden hier über die HKM und die Theologie. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass das du bist. Also warum beziehst du meine Kritik dann auf dich?
Darum, weil du z.B. immer wieder so pauschalisierend und bevormundend mit mir redest. Allein, dass du hier auch schon wieder von "der Theologie" redest als wenn es nur eine gäbe, ist übergriffig, weil es nachweislich viele unterschiedliche christliche Theologien gibt. Für mich muss nicht die Theologie gelten, die du für "die Theologie" in deinem Sinne pauschalisierend ständig für alle verbindlich voraussetzt - inklusive diesem Bibelwahrheitsdogma, das keineswegs in allen Theologien gilt.
PeB hat geschrieben: ↑Do 28. Feb 2019, 13:23
Das Beispiel zeigt jedenfalls, dass die HKM dazu geeignet ist, das Wort Gottes zu negieren. Das ist die Gefahr und der Umstand, auf den ich hinweise.
Du weist ja konkret mich auf die Gefahr hin, auch indem du meine groteske (!) Art zu Glauben, deinem Glauben gegenüberstellst, den du gleich darauf mit folgenden Dogmen ganz pauschal, für alle Gültigkeit beanspruchend, begründest. Mein Glaube an Gott ist seit langem weder davon abhängig, dass ich an Prophetie- und Wundererzählungen, noch dass ich an Prophetie und Wunder glaube - was nicht von "der HKM" herrührt, sondern schlicht von meinem mündigem Bibellesen, lange bevor ich wusste, was HKM überhaupt ist.
PeB hat geschrieben: ↑Do 28. Feb 2019, 13:23Andreas hat geschrieben: ↑Mi 27. Feb 2019, 18:49
PeB hat geschrieben: ↑Mi 27. Feb 2019, 14:11
Meine Frage dazu: würdest du mittels Anwendung der HKM die eschatologische Rede in den Evangelien nun eher als authentisch beurteilen oder sagst du, dass sie nach 70 - in Kenntnis des zerstörten Tempels - hinzugedichtet wurde?
Keine Ahnung. Ist mir auch egal. Es hätte auch keinen Einfluss auf meinen Glauben, wenn es später "hinzugedichtet" worden wäre.
Das ist grotesk. Du glaubst also an etwas, was du im Zweifel für unwahr hältst?
Für mich hätte das durchaus Konsequenzen auf den Glauben.
Welche Passagen der Bibel sind denn nun authentisch (nach der HKM) und welche nicht? Woran willst du denn glauben, wenn der Zweifel überall nagt? Die letzte Konsequenz des Zweifels ist die Verzweiflung. Die Voraussetzung für Glaube dagegen ist Vertrauen. Also vertraue ich der Bibel und ziehe lieber die menschengemachte HKM in Zweifel.
Unterm Strich: Die Bibel ist nicht von Menschen gemacht, sondern von Gott (Dogma, das du akzeptierst). Daher ist es grotesk, wenn mich Aussagen von Menschen an Gottes Wort zweifeln lassen. In letzter Konsequenz werde ich deshalb wegen mangelndem Vertrauen in die Bibel (!) der Verzweiflung anheim fallen. Das alles im Grunde nur, weil ich es in Betracht ziehe bzw. hinterfrage, ob bzw. dass das Mk oder die Bibel menschengemachte Literatur sein könnte und nicht "die absolute Wahrheit des Wort Gottes".
Die Bibel ist authentisch zu was? Du glaubst natürlich zur historischen Wirklichkeit, Realität, res, Jesus dem Christus usw. Ich glaube nicht, dass ein ägytischer Pharao, der einem seiner Sklaven wie Moses eine Audienz nach der anderen gewährt, sich von einem Sklaven allwöchentlich bedrohen und sein Reich auf wundersame Weise ein ums andere Mal verwüsten lässt, authentisch ist zur historischen Wirklichkeit, Realität oder wie du das auch nennen willst. An so einen in der Geschichte wirkenden Gott WILL ich auch gar nicht glauben. Im Ernst, da schmorte ich lieber in der Hölle oder stürbe den zweiten Tod.
Die völkischen und politischen Anteile in der Bibel, erkenne ich nicht als für mich im 21. Jahrhundert als glaubensgrundlegend geschrieben an. Deshalb ist die Bibel trotzdem meine Glaubensgrundlage, weil ich mir von niemandem und keinem Dogma vorschreiben lasse, mit welchen Vorannahmen oder hermeneutischen Vorgaben ich die Bibel zu lesen und zu interpretieren habe.
Ich differenziere halt auf vielen Ebenen. Die Urerzählung und die Erzählungen über Mose und Gottes Wirken in der Geschichte betrachte ich beispielsweise nicht als Geschichtsdokumente, die als Tatsachenberichte ernst zu nehmen seien - und trotzdem liebe und betrachte ich beides, die Urerzählung und die Exoduserzählung im Ganzen als theologisch äußerst wertvoll für meinen Glauben. Das eine geht ohne das andere sogar viel besser, weil ich so den "grausamen" Gott des AT mit einer plausiblen Begründung loswerde - ohne die Bibel verwerfen zu müssen, wie das Marcion versuchte oder einige unserer Foristen heute noch. Das geht mit einer anderen Theologie als "der Theologie" wunderbar.
Das heißt nicht, dass in der Bibel gar keine Inhalte wären, die historisch verwertbar sind. Das kommt von Fall zu Fall drauf an. Das wäre innerhalb der Historischen Theologie geschichtswissenschaftlich zu prüfen. Was ist, wenn so rekonstruierte Geschichte und Systematische Theologie samt ihrer Dogmatik im Widerspruch zu einander stehen, muss jeder für sich selbst entscheiden, und tut das auch. Manche Christen, Kirchen und Glaubensgemeinschaften pfeifen darauf und halten an ihren traditionellen Dogmen fest und feinden die Historische Theologie an. Andere bewegen sich, denken um, und entwickeln Theologien, die beides miteinander in Übereinstimmung zu bringen versuchen. Du machst dein Ding, ich mach mein Ding.
PeB hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 14:38Ich werfe dir überhaupt nichts vor. Du empfindest nur ständig meine abweichende Meinung als Vorwurf an dich.
Jetzt verstehst du hoffentlich, wie ich darauf komme.
PeB hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 14:38Lass doch einfach mal die persönliche Ebene weg!!!
Das lässt sich bei Glaubensdingen schwer vermeiden, weil der Glaube immer nur von einer menschlichen Person aus Fleisch und Blut geglaubt wird, und nicht von Institutionen, Kirchen, Universitäten, Gemeinschaften, Gruppen. In unserem Dialog kann es also immer ganz konkret NUR um deinen und meinen Glauben gehen. Es würde mich wundern, dir jemals in deinen Glauben hineingeredet zu haben, oder dir gesagt zu haben, was "die Wahrheit" über Gott oder Jesus sei. Falls doch, täte es mir aufrichtig leid - denn ich weiß da gar nix.
Deine Übergriffigkeiten in meinen Glauben lege ich aber offen, wo immer sie mir begegnen. Das macht mir nichts aus - das ist dein Problem und nicht meines. Auf mich musst du da keine Rücksicht nehmen, eher auf dich, weil ich diesen Ball immer wieder gelassen aber deutlich in dein Feld zurück spielen werde.