Natürlich - deswegen bezeichnen sie sich doch nicht als apriorifrei, erwarten dies aber von der HKM, weil diese nicht auf dem Level versteht und verstehen soll wie theologische Exegesen. - Das Problem: Selbstverständlich ist es mit der Apriori-Freiheit der HKM vorbei, wenn sie selber hermeneutisch interpretiert, also über die rein sachlichen Interpretationen der Methodenschritte hinausgeht. - Genau das geschieht aber, wenn man bspw. konstatiert "Jesus irrte sich", weil diese Aussage nur dann möglich ist, wenn man selber apriorisch interpretiert.
Das hat nichts mit "wissenschaftlich" zu tun, es sei denn, man definiert "Wissenschaft" so, dass sie in den Geisteswissenschaften nur eine Handlanger-Funktion ausführen soll.
"Hermeneutische Vorannahmen" und "Wissenschaft" beißen sich nicht - hier geht es ausschließlich darum, dass eine Disziplin ihre Vorannahmen erkennt und damit erkennt, in welchem Korridor sie bei der Forschung ergebnisoffen unterwegs sein kann.
Das ist nicht nötig, wenn ein Wissenschaftler wissenschafts-philosophisch geschult ist - dann weiß er diesen "Schwachsinn" ebenfalls. - ODER er zieht sich auf eine Position zurück, die Heidegger beschreibt als "Wissenschaft denkt nicht".
Das zeigt, wie weit Du weg von der Sache bist.Münek hat geschrieben: ↑So 8. Sep 2019, 20:20closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: ↑
So 8. Sep 2019, 10:15
Sie kann sich nicht mit der Existenz von Göttern, Giestern und Dämonen beschäftigen.
Falsch. - Sie kann in einer Hermeneutik arbeiten, als gäbe es Gott, wie sie auch in einer Hermeneutik arbeiten kann, als gäbe es Gott NICHT. - BEIDES muss sie können, wenn sie sich nicht hermeneutisch einseitig kontaminieren möchte.
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Absoluter Blödsinn.
Mache die HKM-ler nicht schlechter, als sie sind. - Für echte Profis ist unser Thema längst geklärt - sie wissen, dass sie in einer ganz bestimmten hermeneutik arbeiten, die wahr sein muss, damit ihre Ergebnisse wahr sein können. - Siehe Theißen: "Es könnte auch ganz anders gewesen sein" (Und damit ist nicht der Quellenvorbehalt gemeint).Münek hat geschrieben: ↑So 8. Sep 2019, 22:10Da haben es die historisch-kritisch forschenden Exegeten leichter als Gläubige, die sich mit fünf einander ausschließenden Versionen des angeblich bereits gekommenen "Reiches Gottes" herumschlagen und zudem noch mit der Tatsache fertig werden müssen, dass Gott nach
wie vor im sonntäglichen Gebet um das "Kommen seines Reiches" gebeten wird.
Damit ich wieder Sachen raussuche, die dann eh nicht verstanden werden. - Ganz spontan und innerhalb von 5 Sekunden habe ich gerade folgendes gegoogelt:
"Wörtliche Übersetzung »Königsherrschaft Gottes«. »Reich Gottes« meint den Bereich, in dem Gott sich als Herr erweist. Er liegt nicht, wie es oft missverstanden wird, im Himmel, sondern gerade in unserer Welt und in unserem Leben. Das Anbrechen der Herrschaft Gottes ist das zentrale Anliegen, um das es Jesus in seinem ganzen Wirken geht. Jesus kann dabei an Erwartungen anknüpfen, die zu seiner Zeit im Judentum lebendig waren: Man hoffte auf ein Eingreifen Gottes, das die ganze Welt von Unrecht, Leiden und Tod befreien würde. Teilweise war mit der Erwartung des »Reiches Gottes« auch die Hoffnung auf die politische Befreiung des Landes von der Herrschaft der Römer verbunden. Eine solche politische Zukunftsvision für das Volk Israel findet sich jedoch bei Jesus nicht.
Seine Botschaft vom kommenden Reich Gottes umfasst vielmehr die Aufforderung an die Menschen, sich selbst und ihr ganzes bisheriges Handeln zu überprüfen und aufzugeben, was sie von Gott trennt. Jesus gibt den Menschen ganz neue Maßstäbe. Sie haben in den Lebensregeln der Bergpredigt (vgl. Matthäus 5–7), besonders im Gebot der Feindesliebe (vgl. Matthäus 5,43-48) ihren Ausdruck gefunden. Wo Menschen Gott als Herrn erkennen und anerkennen und einander nach seinem Willen lieben, dort beginnt das Reich Gottes"(die-bibel.de)
Die tut es aber, wenn sie eingreift in Fragen wie "Irrte Jesus?". ----- Wie gesagt: Das darf sie auch - aber sie ist dann nicht mehr apriorifrei.