Novalis hat geschrieben:
Erklären müssten römisch-katholische Christen, weshalb ausgerechnet der römische Patriarch eine herausgehobene Stellung haben sollte?
Das ergab sich aus der Apostellehre und aus der Geschichte.
Petrus war der Erste unter gleichen bei den Aposteln. Die Bischöfe von Rom leiten sich per Sukzession auf Petrus und Paulus zurück. Rom war Zentrum des römischen Reiches und die anderen Patriarchen erkannten das Petrusamt des Bischofs von Rom an und seine Stellung im Zentrum des römischen Reiches. Diese Vorrangstellung als Erster unter gleichen bestreiten übrigens bis heute die Inhaber des Markus-, Andreasamtes etc.
nicht. Schon sehr früh (siehe etwa den 1. Klemensbrief ca. im Jahre 95) wurde er als Bischof von Rom auch andernorts zu Streitschlichtungen herangerufen oder zur endgültigen Festlegung der wahren Lehre. Papst Franziskus weist immer wieder darauf hin, dass er in erster Linie der Bischof von Rom ist. Damit zeigt er den anderen Teilkirchen auf, dass er sich nicht auf Machtansprüche beruft, sondern lediglich auf das Petrusamt ("Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein." Mk 9:35b).
Während der Völkerwanderungszeit wurde der Bischof von Rom zwangsweise zum Beschützer des Volkes von Rom, indem er auch politische Aufgaben übernehmen musste, weil der Staat sich auflöste. Dies geschah übrigens fast überall, wo Bischofssitze waren. Die Bischöfe bauten Verteidigungsanlagen, organisierten die Verteidigung, boten dadurch der Landbevölkerung Schutz, bewahrten und forcierten kulturelle Impulse und richteten soziale Werke ein.
Nach der Völkerwanderungszeit bauten die nun etablierten Herrscher auf die kirchlichen Organisationen auf.
Das Zölibat ist aus der apostolischen und kirchlichen Tradition gewachsen und hat durchaus seinen Sinn. In der orthodoxen Teilkirche üben ihn auch die Bischöfe und Mönche aus, ebenso Priester, die bis zur Weihe unverheiratet sind.
In der RKK sind auch verheiratete Priester erlaubt. Es sind Konvertiten-Priester aus der protestantischen und anglikanischen Kirche.
Servus
