Hi Pluto,
Pluto hat geschrieben: Meine Fragen zielten darauf, seine Motive besser zu verstehen. Aber offenbar hast du hast auch keine Antworten -- Auf mich wirkt er ziemlich schrill, ein bisschen wie eine männliche Ausgabe von Lady Gaga, ein einfacher Mensch der alles Mögliche und Unmögliche tut um aufzufallen.
lesen wir doch mal, was er selbst über sich sagt:
Conchita Wurst hat geschrieben: "Zwei Herzen schlagen in meiner Brust." - Sie sind ein eingespieltes Team, das nur im Duo funktioniert. Und das, obwohl sie einander nie zu Gesicht bekommen – und im Spiegel regelmäßig um Augenblicke verpassen. Die Privatperson Tom Neuwirth und die Kunstfigur Conchita Wurst respektieren und schätzen einander von ganzem Herzen. Sie sind zwei eigenständige Persönlichkeiten mit ihren eigenen Lebensläufen, die gemeinsam ein markantes Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierung setzen. Conchita verdankt ihre Geburt dem Umstand, dass Tom Zeit seines Lebens mit Diskriminierung zu kämpfen hatte. Also schuf er eine Frau mit Bart. Als auffälliges Statement. Als Katalysator für Diskussionen über Begriffe wie "anders" oder "normal". Als Ventil, mit dem er seine Botschaft unübersehbar und unüberhörbar in alle Welt tragen will. Aussehen, Geschlecht und Herkunft sind nämlich völlig WURST, wenn es um die Würde und Freiheit des Einzelnen geht. "Einzig und allein der Mensch zählt", sagt Tom/Conchita, "jeder soll sein Leben so leben dürfen, wie er es für richtig hält, solange niemand zu Schaden kommt."
http://conchitawurst.com/about/biography/
Das ist doch ein fröhliches und lebensbejahendes Bekenntnis. Natürlich ist der Mann wie wir alle ein Produkt seiner Vergangenheit, er schreibt von Diskriminierungen, mit denen er zu kämpfen hatte und die ihn veranlaßten, sich heute gegen Diskriminierung einzusetzen. Was kann daran verkehrt sein? Ihm unlautere Motive zu unterstellen, er würde alles nur wegen der Show machen, finde ich ziemlich unfair. Tom Neuwirth hatte ebenso wie eine Stefani Germanotta in seiner Jugend unter der Diskriminierung leiden müssen, beide haben ihren Weg gemacht und setzen sich nun dafür ein, daß Menschen leben können, wie sie es für richtig halten. Siehe, so hat Gott auch aus dieser Leidenszeit der beiden Künstler noch etwas Gutes geschaffen zum Segen ihrer Fans.
Liebe Grüße, Simplicius.