In der Tat wissen wir nicht, was es "jenseits" unseres Universums noch gibt.Pluto hat geschrieben:Du umschiffst elegant die Frage nach dem Schöpfer des Schöpfers...Halman hat geschrieben:Um Anfangsbedinungen kommen wir nicht herum, jedenfalls kenne ich kein kosmologisches Modell, welches ohne auskommt und sei es die Anfangssingularität der Urknalles, die mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet.
Anfangsbedingungen für ein Universum mit Leben sind schlicht eine der vielen realen Möglichkeiten. Wir wissen nicht, wie viele Universen es gibt, oder früher gab.
Der Mensch musste vielleicht so lange warten, bis er dran war.
ZitatquelleOb Paralleluniversen existieren oder nicht, bleibt unentschieden. Mit dieser Ungewissheit müssen wir leben. Gegen eine philosophische Spekulation auf wissenschaftlicher Grundlage - um nichts anderes handelt es sich beim Multiversum - ist an sich nichts einzuwenden. Nur sollten wir dann das Kind beim Namen nennen.
Ein zyklisches Modell mit Vorgängeruniversen erscheint mir jedoch recht unwahrscheinlich. Falls wir in einem zyklischen Universum leben, sollte es der Wahrscheinlichkeit gemäß nicht nur Vorgängeruniversen geben, sondern auch Nachfolgeuniversen. Postuliert man ein zyklisches Universum, in dem Nachfolgeuniversen auf unserem folgen, dann muss es dazu zu einem Big Crunch kommen. Damit es dazu kommt, muss der Raum kontrahieren, d.h. dass Universum muss kollabieren, wir in der Grafik dargestellt.

Grafikquelle
Die Beobachtung lässt dieses Szenario aber sehr unwahrscheinlich erscheinen. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Expansion des Raumes fortdauern wird (ebenfalls in der Grafik dargestellt).
Seit 1998 beobachten wir, dass unser Universum seit den letzten 5 bis 6 Milliarden Jahren beschleunigt expandiert. Ermittelt wurde dies über die Beobachtung von Supernova Typ Ia, dessen absolute Leuchtkraft bekannt ist.
Erklären lässt sich diese beschleunigte Expansion dadurch, indem man ΩΛ ≈ 0.683 setzt, d.h. dass etwa 68,3% der Gesamtenergie des Universums aus Dunkler Energie besteht (vor Planck lag der angenommene Wert bei 72,8%).
Bereits Einstein fügte 1917 seiner ART-Gleichung die Kosmologische Konstante hinzu, indem er den Λ-Term einfügte, um ein ästhetisch schönes, statisches Universum erklären zu können. Als dann Edwin P. Hubble die Rotverschiebung ferner Galaxien beobachtete, setzte Einstein den Wert für seine Kosmologische Konstante auf 0. Nach aktuellen Messungen liegt ihr Wert bei ΩΛ ≈ 0,683.
Hier die einstein’sche ART-Feldgleichung mit Kosmologischer Konstante Λ:
Gμν – Λgμν = (8Ï€G/c^4) Tμν
Dabei wird der Λ mit dem metrischen Tensor gμν multipliziert. Ist Lambda positiv, überwiegt die Antigravitation, ist Λ negativ, überwiegt die Gravitation.
In dem verlinkten Artikel Kosmologische Konstante, unter dem Abschnitt "Ist Λ konstant?", wird hierzu ausgesagt:
(Hervorhebung von mir.)... Eine ganz andere Frage ist, ob der Zahlenwert, der mit Λ assoziiert ist, zu allen Zeiten gleich ist oder ob es einen Spielraum für Variationen gibt.
Die Theorie lässt diesen Spielraum zu: der Lambda-Term muss nicht notwendig konstant sein. Doch die aktuellen Beobachtungen der experimentellen Kosmologie lassen diesen Spielraum nicht zu - zumindest nicht in den letzten neun Milliarden Jahren. Woher wissen das die Beobachter? Sie vermessen eine Vielzahl von hochrotverschobenen Supernovae vom Typ Ia mit dem Weltraumteleskop Hubble (Riess et al. 2004, astro-ph/0402512; bestätigt 2006). Diese Daten zeigen, dass Einstein mit seiner Intuition Recht hatte und tatsächlich eine kosmologische Konstante vorliegt, die zeitlich unveränderlich ist. Big Crunch und Big Rip erscheinen nach diesen Daten als sehr unwahrscheinliche Szenarien für die Zukunft des Universums.
Die Beobachtung spricht meiner bescheidenen Meinung nach gegen einen Big Crunch. Daraus folgt, dass es höchstwahrscheinlich kein Nachfolgeruniversum geben wird.
Angenommen wir leben in einem oszillierenden Universum, so wäre der Big Bang unseres Universums identisch mit dem Big Crunch des Vorgängeruniversums. In so einem Modell könnte man sich eine unendliche Kette von aufeinander folgenden Universen vorstellen. Der Wahrscheinlichkeit gemäß sollten wir in einem x-beliebigen Universum leben. Doch, wie es aussieht, leben wir in einem Universum, indem die Expansion seit fünf bis sechs Milliarden Jahren beschleunigt ist. Daher ist ein künftiger Big Crunch ein sehr unwahrscheinliches Szenario.
Will man dennoch an der Theorie des oszillierenden Universums festhalten, müsste man entweder von diesem unwahrscheinlichen Szenario ausgehen, oder entgegen der Wahrscheinlichkeit behaupten, dass wir ausgerechnet im letzten Universum einer unendlichen Kette von Vorgängeruniversen leben, welches selbst kein Nachfolgeruniversum hat, da es [höchstwahrscheinlich] nicht in einem Big Crunch endet.
Ein weiteres Modell ist ein auf der Brane-Theorie* basierendes zyklisches Modell , dass unser Universum als eine Art Brane beschreibt. Um ein zyklisches Modell zu beschreiben, ist ein Paralleluniversum nötwendig (eine "benachtbarte" Brane). In einem sehr langem Zyklus "kollidieren" die Branen (d.h. die beiden Universen) und jedesmal, wenn dies geschieht, kommt es zu einer Art "Urknall" (hier bewusst in Anführungszeichen).
Wenn Du magst, liest doch ein bisschen im Buch-Link rein (die beiden Absätze des Abschnittes unter der Überschrift "das zyklische Universum nach Steinhardt und Turok").
Dieses Modell wird im Buch aber lediglich als "phantasievolle Spekulation" bezeichnet.
Sofern ich mich nicht sehr täusche ist der Begriff Brane-Theorie synonym für M-Theorie (falls ich mich irre, bitte ich um Korrektur). Diese Theorie basiert auf die Superstringtheorie, allerdings um eine weitere Extra-Dimension erweitert.
Sofern ich den Medien glauben schenken kann, scheint diese quantengravitative Theorie vom Mainstream favorisiert zu werden. Dies sollte mMn aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um eine spekulative Theorie handelt, die weit davon entfernt ist, eine gesicherte Erkenntnis zu repräsentieren.
So muss gem. der Superstringtheorie für jedes Teilchen ein Partnerteilchen existieren (Elektron - Selektron, Quark - Squark), um die Supersymmetrie zu erfüllen. Dies gilt als wahrscheinlicher, als Tachyonen anzunehmen, welche über raumartige Bewegungen die Kausalität verletzten können. Meines Wissens wurde noch nie ein Partnerteilchen festgestellt. Für ihre Existenz spricht einzig und allein die Ästhetik der Supersymmetrie.
Soweit ich dem Artikel Ist der Urknall in einer gewaltigen Zeitschleife gefangen? entnehmen kann, wird Paul Steinhardts und Neil Turoks kompliziertes Modell vom Zyklischen Universum mit viel Skepsis aufgenommen. Diesbezüglich verweise ich auf folgende Zitate, die meinem obigen Link entnommmen sind:
Der Kosmologe Linde kritisiert dieses Modell mit den Worten:Zitat von Prof. Gerhard Börner:
"Nach Steinhardts Theorie müssen die Stringobjekte (Saiten oder Membranen) wie beim in die Hände klatschen miteinander kollidieren, damit jedes Mal ein neuer Urknall entsteht. Damit das passiert, müssen die Energiewerte sehr fein miteinander abgestimmt sein"
Zitat von Andrei Linde:
"Es ist einfach eine sehr schlechte Idee, die höchstens unter Journalisten populär ist. Es ist eine extrem komplizierte Theorie, die schlichtweg nicht funktionieren kann."
Lisa Randall entwickelte ein 5-dimensionales Modell. Dieses erste Randall-Sundrum-Modell (RS-1 Modell) gehört zur Brane-Kosmologie und beschreibt eine unendlich ausgedehnte Extradimension. Unser Universum wäre die "Bran 2" in der Grafik und das parallele Univesum die "Bran 1". Die Branen hätte je drei Raumdimensionen und natürlich die Zeitdimension und könnte man als Hyperflächen der 5D-Raumzeit ansehen.

Wie wären in der "Bran 2" gefangen. Von den vier fundamentalen WW'en könnte nur die Gravitation über die "Bran" hinaus in der fünfdimensionalen Raumzeit (dem Bulk) wirken.
An dieser Stelle räume ich gerne ein, dass ich diese quantengravitative Brane-Kosmologie nicht wirklich verstehe. Für weitere Informationen verweise ich daher auf den Wikipedia-Artikel zum Randall-Sundrum-Modell und die obige QUELLE zur Grafik.