Natürlich ist es theoretisch: was wäre wenn.... . Viele ethische Fragen sind theoretischer Natur. "Du sollst nicht töten" ist auch für die meisten theoretischer Natur, weil sie (glücklicherweise) nie in die Lage kommen, jemanden zu töten oder töten zu müssen. Trotzdem beschäftigen sich Ethiker mit solchen Fragen.SamuelB hat geschrieben: ↑Sa 5. Feb 2022, 10:10Das ist wirklich sehr theoretisch und heikel sowieso, was soll das?sven23 hat geschrieben: ↑Sa 5. Feb 2022, 08:14 Auf meine theoretische Frage, ob nicht auch eine Notlüge erlaubt sei, wenn die Gestapo an die Tür klopft und fragt, ob man einen Juden versteckt habe, meint sie, man müsse auf jeden Fall die Wahrheit sagen und dürfe nicht lügen. Also als Verfolgter sollte man sich nicht bei ihr verstecken.
Aber hier geht es ja um was anderes: mit all dem heutigen Wissen um das verbrecherische Nazi-Regime sagt die Person, sie würde einen Juden eher der Gestapo ausliefern als eine Notlüge zu erfinden, weil die Bibel das Lügen verbietet. Dabei hält selbst Paulus die Lüge für keine Sünde, wenn sie der Verherrlichung Gottes dient. Und auch der Bibelgott sendet Lügengeister.
Das stimmt, aber die Begründung war ja nicht, dass man Angst um das eigene Leben hat oder das seiner Familie, - was menschlich verständlich wäre- sondern die Ablehnung einer Notlüge. Das ist doch das schräge an der ganzen Sache.
Richtig, mehr Töten geht eigentlich gar nicht. In der Bibel ist das von Gott gewollte Töten fast schon an der Tagesordnung. In der griechischen Antike war der Tyrannenmord nicht nur erlaubt, sondern moralische Verpflichtung.
Die Tötung Hitlers hätte sicher vielen Menschen das Leben gerettet, denn in den letzten Kriegsmonaten sind noch sehr viele Menschen unnötigerweise ums Leben gekommen.
Die Forderung, Stauffenberg hätte sich an seine Vorgesetzten wenden sollen, zeugt von großer Geschichtsunkenntnis und Naivität.