Trinität! - II

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Hemul
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#681 Re: Trinität! - II

Beitrag von Hemul » So 1. Jan 2017, 23:44

Helmuth hat geschrieben:Warum ist das so schwer zu begreifen? Es war Gottes Ratschluss, Er weiß am besten wie, was und wann er seinen Plan umsetzt und uns offenbart.
Der Gott der Bibel weiß nicht nur am besten wie und was sein Plan oder Vorsatz ist-und wie er diesen auch in die Tat umsetzt. Er hat uns durch Paulus in Epheser 1:9+10 u. 3:11 doch schon wie folgt wissen lassen was sein Plan oder Vorsatz ist u. wie er diesen verwirklicht:
9 Und weil es ihm so gefiel, hat er uns in das Geheimnis seines Willens, den er in Christus verwirklichen wollte, Einblick nehmen 10 Er wollte dann, wenn die richtige Zeit dafür gekommen sein würde, seinen Plan ausführen: alles unter das Haupt von Christus zu bringen, alles was im Himmel und auf der Erde existiert
und:
11 nach dem ewigen Vorsatz, den er verwirklicht hat in Christus Jesus, unserem Herrn.
Hast du das Geheimnis seines o. Willens etwa bisher nicht gekannt? :o
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Andreas
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#682 Re: Trinität! - II

Beitrag von Andreas » Mo 2. Jan 2017, 02:20

Helmuth hat geschrieben:Nein, sondern wir Gal. 4.4 sagt:
Gal. 4.4 hat geschrieben: Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan
Geboren von einer Frau, gezeugt aber nicht aus menschlichem Samen sondern direkt durch den Hl. Geist.
...
Warum ist das so schwer zu begreifen?
Der "Halbgott" ist damit aber nicht aus der Welt.
Du wirst dieses Wort - sowenig wie ich - in den Mund nehmen wollen, aber diese Form der Halbgottwerdung durch Zeugung eines Gottes und der Geburt durch eine menschliche Frau bestand und besteht nun einmal. Das Wort kann man verdrängen - die Bedeutung des Wortes bleibt dennoch unausgesprochen im Raum stehen. Weil dieser Begriff bzw. seine Bedeutung schlecht mit dem Monotheismus vereinbar ist, wurde vielleicht die Trinität so salonfähig.

Die andere Möglichkeit ist, Jesus als gewöhnlichen Menschen zu verstehen. Dann allerdings müssten die Christen nur an JHWH glauben und wären wie die Juden oder die ZJ keine Christen sondern Juden oder Jahwisten oder wie sie sich sonst nennen würden. Insofern versucht die Trinität irgendwie, mehr schlecht als recht, so gut es eben geht am Monotheismus festzuhalten - was Jesus angeht - der HG ist dann noch mal eine andere Hausnummer.

Eine wie auch immer geartete himmlische Hierarchie löst das Problem vermutlich auch nicht. Gott ist dann zwar der einzige Gott aber darunter gibt es dann alle möglichen himmlischen Wesenheiten mit verschiedenen Funktionen - ähnlich wie in vielen anderen Religionen auch. Satan hat dann die Funktion des Verführers und Staatsanwaltes und Jesus die des Strafverteidigers und Erlösers. Beide machen ihren Job richtig gut und beide sind Söhne Gottes.

Die Menschen sind diesen himmlischen Untermächten ausgeliefert und dürfen die Suppe die Gott da angerichtet hat auslöffeln, je nach dem wessen Sohnes Beute sie werden. Am Ende siegt natürlich Gott und "die guten und gerechten Menschen" die aber alle Sünder sind - und niemand weiß so recht, wie schlecht man sein muss um gerade nicht in den Himmel zu kommen. Die zu sündigen Sünder derbröselt es dann eben auf die eine oder andere angstmachende Art und Weise. Shit happens.

Wieso der Glaube an Jesus und nicht der an Gott das Zünglein an der Waage sein sollte, bleibt nach dieser Deutung nebulös, weil es irgendwie gar nicht wirklich um die Menschen dabei geht sondern viel mehr um die Haupt-Söhne Gottes - Jesus und Satan. Nach 30 Jahren musste der eine Sohn sterben um seinen Job richtig gut zu machen und ruht sich jetzt schon seit 2000 Jahren auf seinen Lorbeeren aus, der andere Sohn reißt sich Jahrtausende lang den Arsch auf und wird sterben, weil er seinen Job richtig gut gemacht hat. Irgendwie fällt es mir schwer, diesen Vater und seine beiden prächtigen Söhne zu verstehen. Wenn Gott seine Söhne schon nicht richtig erziehen kann, brauche ich mich über die Menschen auch nicht wundern. Das pflanzt sich dann eben bis nach unten zu den Menschen fort.

Möglicherweise ist die Trinität noch das kleinste Übel. Ich weiß nicht, wie Gott und der Himmel funktionieren. Irgendwie scheinen mir alle diese Blaupausen verzeichnet. Ich kann sie nicht zu einem einheitlichen Bild zusammensetzen - mit meinen zerstrittenen, christlichen Brüdern schon gar nicht. Was oder wer und wenn ja, wie viele, er, sie, es Gott auch immer sein möge - ihr hier haltet mit der Bibel alle "die Wahrheit" und "Gottes Wort" in euren Händen und wisst, wie es ist - ich sehe in der Bibel ein von Theologen geschriebenes Stückwerk und ich habe um da durchzusteigen nur Glaube, Hoffnung, Liebe (was ich niemandem absprechen will)... aber das rockt (nicht nur mich)!

Helmuth
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#683 Re: Trinität! - II

Beitrag von Helmuth » Mo 2. Jan 2017, 07:21

Hallo Andreas,

Auch der Term "Halbgott" ist ein theologisches Konstrukt, in diesem Fall dein persönliches. Ich halte mich an die Schrift, wie er bezeugt wird, und hier schreibt Paulus z.B. sehr unmissverständlich:

1 Timotheus 2,5-6 hat geschrieben:
Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen
, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat.

[Das ist] das Zeugnis zur rechten Zeit, für das ich eingesetzt wurde als Verkündiger und Apostel – ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht –, als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit.

Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Novas
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#684 Re: Trinität! - II

Beitrag von Novas » Mo 2. Jan 2017, 10:23

Die Trinität ist so wichtig, weil sie sich eben nicht nur auf Jesus bezieht. Durch uns alle geschieht die Menschwerdung Gottes, die Inkarnation ist ein kosmisches Geschehen. "Gott ist immer ganz auch im kleinsten Ding", schrieb Thomas von Aquin. Hat nicht auch Jesus vom Weinstock und den Rebzweigen gesprochen? Gott selbst lebt sich in uns, in dieser menschlichen Gestalt. "Nun denn, lieber Mensch, was schadet es dir, wenn du Gott vergönnst, dass Gott Gott in dir sei?"(Predigt 6, Meister Eckhart).
Die tiefere Aussage der Trinität ist, dass das Wesen Gottes Beziehung ist, welche in allem Seienden zum Ausdruck kommt, wie die Beziehung von Licht und Sonne,Welle und Meer.

Rembremerding
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#685 Re: Trinität! - II

Beitrag von Rembremerding » Mo 2. Jan 2017, 10:25

Novalis hat geschrieben:Die tiefere Aussage der Trinität ist, dass das Wesen Gottes Beziehung ist
Andreas hat geschrieben:
Möglicherweise ist die Trinität noch das kleinste Übel. Ich weiß nicht, wie Gott und der Himmel funktionieren. Irgendwie scheinen mir alle diese Blaupausen verzeichnet. Ich kann sie nicht zu einem einheitlichen Bild zusammensetzen - mit meinen zerstrittenen, christlichen Brüdern schon gar nicht.
Wir sehen Gott in Jesus Christus, wie er, der Ungeschaffene, in die Welt, das von ihm Geschaffene, hineinreicht. Es ist wie ein Schilfrohr, auf das wir blicken, wenn es aus dem Wasser hinausreicht und an der Grenzlinie zwischen Luft und Wasser ein Bruch entsteht, der uns das Schilfrohr unter Wasser geknickt erkennen lässt. Oder liegt der Knick über dem Wasser?
Ein Dimensionswechsel.
Die Immanenz Gottes bleibt uns als Geschöpfe immer ein verborgenes Geheimnis, aber wir erkennen durch unsere wesenseigene ontologische Sehnsucht etwas vom Wesen Gottes, das durch den Herrn sichtbar wurde. Das Schilfrohr bleibt ein gerades ganzes, mögen wir es auch genickt sehen oder im, durch unsere sündhaft verunreinigten Bemühungen, verschmutzten Wasser gar abgeschnitten.

Dieser Bruch, so finde ich, wird uns hier von Jesus und im Verhalten des Petrus eindringlich erklärt:
(Joh 13: 1,3,5-8,12-14 HSK)
Vor dem Paschafest, da Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, um hinüberzugehen aus dieser Welt zum Vater, zeigte er den Seinen, die er in dieser Welt liebte, die Liebe bis zur Vollendung ... er aber wußte, daß ihm der Vater alles in die Hände gegeben habe und daß er von Gott ausgegangen sei und zu Gott zurückkehre - ... Dann goß er Wasser in das Becken und begann, die Füße der Jünger zu waschen und sie zu trocknen mit dem Linnen, mit dem er umgürtet war. So kam er zu Simon Petrus; der aber sagte zu ihm: »Herr, du willst meine Füße waschen?« Jesus antwortete ihm: »Was ich tue, verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen ... Nachdem er nun ihre Füße gewaschen, sein Obergewand genommen und sich wieder niedergelassen hatte, sprach er zu ihnen: »Versteht ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr, und mit Recht sagt ihr so; denn ich bin es. Wenn nun ich eure Füße gewaschen habe, als der Herr und als der Meister, dann sollt auch ihr einander die Füße waschen.
In dem wir Jesus als unseren göttlichen Herrn und Meister anerkennen, haben wir Gemeinschaft (Beziehung) ihn ihm durch Demut. Deshalb, weil er der Demütigste und Gütigste ist, denn er entäußerte sich seiner Gottheit und kam ins Fleisch, um uns zu dienen zur Vollendung der Liebe, sein Wesen.
Er nahm eine Erniedrigung auf sich, die ein Geschöpf niemals durchleben könnte, aber durch des Herrn Tat sind wir aufgenommen in seine Gemeinschaft und wir können es nun ebenso tun.
Als Gott in Jesus Mensch wurde, war dies ein Vorgang, den nicht jeder in der Hl. Schrift sofort zu erkennen vermag, aber Jesus spricht zu uns: "Versteht ihr, was ich euch getan habe?" Und für alle Petrusse zum Trost: "Was ich tue, verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen".

Verstehen kann man es, wenn man zu dienen beginnt: Dem Bruder, der nicht versteht. Verstehen kann man es, wenn man demütig wird: seinen Hochmut des Verstandes überwindet, seine selbstgewählte Ausgrenzung zur Gemeinschaft mit dem Herrn in seiner Kirche aufgibt.
Es war die Demut des Herrn als Gott Mensch zu werden, die den demütigen, gehorsamen Menschen wieder zu göttlicher Gemeinschaft erhebt.
Johannes zeigt dies in der Szene der Fußwaschung, Paulus erklärt es uns im Philipperbrief (2:5-7 HSK):
Auf das seid bedacht unter euch, was auch an Christus Jesus (ihr seht): Er war in Gottesgestalt, doch nicht zu eigenem Gewinn erachtete er das Gleichsein mit Gott, sondern entsagte seiner selbst, nahm Knechtsgestalt an, wurde Menschen gleich und im Äußern erfunden wie ein Mensch; er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis in den Tod, den Tod am Kreuze.

Fing nicht auch deine Menschwerdung, Gott, mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an? So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen, dich zu suchen, und lass sie damit enden, dich gefunden zu haben.
Nelly Sachs
Das Bild Gottes ist in allen Menschen wesentlich und persönlich vorhanden. Jeder besitzt es ganz, vollständig und ungeteilt, und alle zusammen besitzen doch nur ein Bild. Auf diese Weise sind wir alle eins, innig vereint in unserem ewigen Bilde, welches das Bild Gottes und der Quell all unseres Lebens in uns ist.
Jan van Ruysbroek, Prior, Mystiker


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#686 Re: Trinität! - II

Beitrag von janosch » Mo 2. Jan 2017, 11:58

Helmuth hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben: der Menschensohn + der Sohn Gottes = Halbgott
Meinst du es so?

Nein, sondern wir Gal. 4.4 sagt:
Gal. 4.4 hat geschrieben: Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan,
Geboren von einer Frau, gezeugt aber nicht aus menschlichem Samen sondern direkt durch den Hl. Geist. Ansonsten war er ein Mensch wie du und ich. Lediglich ohne Sünde.

Genau dass liest man hier „Gott"! Aber nicht Sohn von (Person) „JHWH Vater“ , ihr Möchtegern Brüder! :lol:
Zuletzt geändert von janosch am Mo 2. Jan 2017, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.

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#687 Re: Trinität! - II

Beitrag von janosch » Mo 2. Jan 2017, 12:05

Novalis hat geschrieben:Die Trinität ist so wichtig, weil sie sich eben nicht nur auf Jesus bezieht.
Genau deswegen falsch ist! Er ist der A und O! 8-)

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#688 Re: Trinität! - II

Beitrag von janosch » Mo 2. Jan 2017, 12:10

Hemul hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben:Warum ist das so schwer zu begreifen? Es war Gottes Ratschluss, Er weiß am besten wie, was und wann er seinen Plan umsetzt und uns offenbart.
Der Gott der Bibel weiß nicht nur am besten wie und was sein Plan oder Vorsatz ist-


Du hast recht! Darum JHWH oder Jehova nicht als „Gott" geeignet ist! Christus aber schon! Er war bei der schöpfungs dabei, alo muß ER woll wissen! Aber JHWH /Jahwe?? :o Wo war bei der Schöpfung? Wo lese ich das?? :roll:

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NIS
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#689 Re: Trinität! - II

Beitrag von NIS » Mo 2. Jan 2017, 12:14

Der Glaube erwache!
Amen
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#690 Re: Trinität! - II

Beitrag von janosch » Mo 2. Jan 2017, 12:18

NIS hat geschrieben:Der Glaube erwache!
Amen
Was? Was man versteht? JHWH Vater (Person) zeugte sein Sohn (Person) Jesus.

Was willst du hier glauben? Das ist Normal! :roll:

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