Albert Einstein war leidenschaftlicher Forscher. Er sprach diesbezüglich sogar von einer eigentümlichen Religiosität, doch lassen wir ihn selbst zu Wort kommen:seeadler hat geschrieben: Was ich dabei merke, wnen dies so von Einstein selbst verfasst worden ist, dass er sich offenbar genauso für diese Phänomene begeistern konnte und sich gedanklich da hinein kniete für seine eigenen Ideen - wie ich es in Bezug mit meinen eigenen Erkenntnissen tue.
Zitat von Albert Einstein:
Sie werden schwerlich einen tiefer schürfenden wissenschaftlichen Geist finden, dem nicht eine eigentümliche Religiosität eigen ist. Diese Religiosität unterscheidet sich aber von derjenigen des naiven Menschen. Letzterem ist Gott ein Wesen, von dessen Sorgfalt man hofft, dessen Strafe man fürchtet - ein sublimiertes Gefühl von der Art der Beziehung des Kindes zum Vater -, ein Wesen, zu dem man gewissermaßen in einer persönlichen Beziehung steht, so respektvoll diese auch sein mag.
Der Forscher ist aber von der Kausalität allen Geschehens druchdrungen. Die Zukunft ist ihm nicht minder notwendig und bestimmt wie die Vergangenheit. Das Moralische in ihm ist ihm keine göttliche, sondern eine rein menschliche Angelegenheit. Seine Religiosität liegt im verzückten Staunen über die Harmonie der Naturgesetzlichkeit, in er sich eine so überlegene Vernunft offenbart, daß alles Sinnvolle menschlichen Denkens und Anordnens dagegen ein gänzlich nichtiger Abglanz ist. Dies Gefühl ist das Leitmotiv seines Lebens und Strebens, insoweit dieses sich über die Knechtschaft selbstischen Wünschens erheben kann. Unzweifelhaft ist dies Gefühl nahe verwandt demjenigen, das die religiös schöpferischen Naturen aller Zeiten erfüllt hat.
Zitat aus Die Evolution der Physik (Einstein, Infeld), Seite 298:
... Auf die Grundideen kommt es bei der Aufstellung einer physikalischen Theorie in erster Linie an. In wissenschaftlichen Werken wimmelt es zwar von komplizierten mathematischen Formeln, doch entspringt jede physikalische Theorie aus einem Denkvorgang, einer Idee, und nicht etwa aus Zahlengebilden. Später, wenn es an die Ausarbeitung einer quantitativen Theorie geht, müssen diese Gedanken in eine mathematische Form gebracht werden, da sie sich sonst nicht experimentell nachprüfen lassen. ...
Seite 318-319 (Schlussgedanken):
... Ohne den Glauben daran, daß es grundsätzlich möglich ist, die Wirklichkeit durch unsere theoretischen Konstruktionen begreiflich zu machen, ohne den Glauben an die innere Harmonie unserer Welt könnte es keine Naturwissenschaft geben. Dieser Glaube ist und bleibt das Grundmotiv jedes schöpferischen Gedankens in der Naturwissenschaft. Alle unsere Bemühungen, alle dramtischen Auseinandersetzungen zwischen alten und neue Auffassungen werden getragen von dem ewigen Drang nach Erkenntnis, dem unerschütterlichen Glauben an die Harmonie des Alls, der immer stärker wird, je mehr Hindernisse sich uns entgegenstürmen.
Im Laufe der Jahre bin ich bescheidener geworden. Früher, als ich noch recht jung war, fachsimpelte ich gerne über Kosmologie und Physik und redete dabei eine Menge Unsinn. Damals wusste ich noch gar nichts von Quantenphysik, geschweige denn von der Quantenfeldtheorie - die für mich noch immer ein großes Geheimnis ist.seeadler hat geschrieben:Und manchmal bemerke ich dies auch bei dir, wenn du mal nicht derart bemüht bist, immer wieder dich selbst unter den Scheffel zu stellen und gleichzeitig immer auf andere verweist, statt deinen eigenen persönlichen Gedanken Raum zu lassen, wie ich es tue.
In den letzten Jahren ist mir zunehmend bewusster geworden, wie anspruchsvoll und fern mir die höhrere Physik ist. Sie ist inzwischen sehr abstrakt geworden und derhart komplex und mathematisiert, dass ich sie niemals in ihrer Tiefe begreifen werde.
Wird uns in populärwissnschaftlichen Sendungen und Artikeln noch glauben gemacht, dass wir noch bei der Physik der Teilchen wären, so arbeiten die Forscher in der Fachwelt längst mit der anspruchvolleren Physik der Felder, welche dem Laien i.d.R. völlig fremd ist.
Wenn es bspw. im das Informationsparadoxon Schwarzer Löcher geht, so brauchen wir hierfür die Quantenfeldtheorie und darüber hinaus den noch komplexeren semiklassischen Ansatz der Quantengravitation. Diese Modelle sind derart fortgeschritten, dass ich sie nicht mehr zu begreifen vermag. Je mehr ich lernte, um so stummer wurden meine persönlichen Gedanken.
seeadler hat geschrieben:Na ja, wie man sieht , verfährt man offensichtlich besser damit, wenn man soviel Fremdtexte wir möglich vorsetzt, als wenn man seine eigenen Ideen und Gedanken zu formulieren versucht. Ein wenig schade, finde ich. Wie gesagt hin und wieder erkenne ich bei deinen Ausführungen jene Begeisterung, wie du ja jetzt auch wieder in deinen letzten drei Beiträgen zumindest zum Teil gezeigt hat. Das freut mich!

Meine Beiträge, auf die Du dich hier geziehst, repräsentieren das Beste, was ich auf dem Gebiet der Relativitätstheorie zu verfassen vermag. Ich hoffe, dass Du Nutzen aus meiner Arbeit ziehen konntest.
Tiefere Einsichten können sicher Janina und Thomas vermitteln.
Vielleicht wird sich Janina noch selbst dazu äußern.seeadler hat geschrieben:Ich denke, wir würden uns sicherlich gut verstehen und auch gut über die Thematik unterhalten können, weil du die notwendigen Assoziierungen drauf hast und abstrakt denken kannst. Das gleiche erkenne ich auch an dem wenigen, was Janina hin und wieder von sich gibt - die sich dabei aber vermutlich aus dem gleichen Grund bedeckt verhält. Auch das bedaure ich, kann es aber mittlerweile verstehen...
Der fundamentale Unterschied zwischen Dir und dem Mainstream hier besteht darin, dass Du mit Begeisterung Dein Modell vertritts, während die anderen sich auf die etablierte Physik stützen. Sachlich betrachtet tritt Du mit Deinem Modell in Konkurrenz zur ART, wohingegen ich Einsteins geometrische Theorie der Graviation ausdrücklich vertrete.