Anton B. hat geschrieben: ↑So 23. Dez 2018, 21:06Aber wenn niemand außer Dir davon spricht?
Dann kann man immer noch definieren, wovon "Ihr" sprecht.
Anton B. hat geschrieben: ↑So 23. Dez 2018, 21:06Aber kannst Du mal kurz darlegen, was uns die Ontologie als philosophische Disziplin an wichtigen Erkenntnissen gebracht hat?
Dass "Wissen" (in Deinem Verständnis") über Wirklichkeit nur relativ sein kann. - Eine gute Medizin gegen Strömungen, die Wahrnehmungs-Größen zum Maßstab für das machen, was "Wirklichkeit" ist - es sei denn, man definiert "Wirklichkeit" als wahrnehmungs-abhängige Größe. - Aber dann hat das nichts mit "Sein" im traditionellen Sinn zu tun.
Anton B. hat geschrieben: ↑So 23. Dez 2018, 21:06Wird Ontologie noch heute in der Philosophie gelebt, wie ist sie dort verortet, was leistet sie heute?
Da bin ich nicht à jour. - Ich weiß lediglich, dass man seit einigen Generationen beliebt, "ontologisch" anders zu verwenden ("Neusprech"). - So ist das Wort "ontologisch" im Begriff "ontologischer Naturalismus" so etwas ähnliches wie - ich überspitze - "Jungfrau mit 20 Jahren Bett-Erfahrung" - also eigentlich ein Widerspruch in sich selbst. - ABER: Nachdem die Philosophen, die diesen Begriff geprägt haben, ganz sicher intelligent sind, haben sie "ontologisch" so definiert, dass es das NICHT ist.
Konkret: Wenn früher "Ontologie" JEGLICHES Sein betroffen hat (auch Gott, wenn es ihn gibt), scheint man heute sich auf Diesseitiges zu beschränken - oder in meinem Verständnis von Heidegger: Man bechränkt sich auf Seiendes und lässt Sein außen vor.
Anton B. hat geschrieben: ↑So 23. Dez 2018, 21:06Wird Ontologie noch heute in der Philosophie gelebt, wie ist sie dort verortet, was leistet sie heute?
Möglicherweise im traditionellen Sinne nicht mehr, weil dafür zeitgemäß die Perspektive fehlt.
Anton B. hat geschrieben: ↑So 23. Dez 2018, 21:06Wenn er nicht erkennen kann ob das, was Du als "was der Fall ist" überhaupt der Fall ist, wie soll er das erkennen?
Die Grundlage ist NICHT, ob und was wir erkennen, sondern wie es strukturell "IST". - Wenn man philosophisch (wie ich) fordert, dass "das, was der Fall" ist nicht als von Menschen-Wahrnehmungs-Fähigkeit abhängige Größe ist, ist es zweitrangig, ob etwas erkennbar der Fall ist oder nicht. - Es ist eine Grundsatz-Aussage, die es als solche bereits in sich hat.
Anton B. hat geschrieben: ↑So 23. Dez 2018, 21:06Aber ob es einen Grund gibt, weißt Du in Deinem Bild doch selber nicht.
Im Einzelfall nicht, das ist richtig. - Aber man darf nicht postulieren: "Weil ich nicht weitergucken kann, darf ich annehmen, dass es nicht weitergeht". - Als Christ eh nicht, weil Du dann ja Gott erkennen würdest.
Anton B. hat geschrieben: ↑So 23. Dez 2018, 21:06
closs hat geschrieben: ↑
So 23. Dez 2018, 18:43
Was ist "Faktum"? - "Das, was wirklich ist" oder das, was methodisch in Bezug auf Wirklichkeit anthropogen "gemacht" ist (facere - machen, factum - das Gemachte)?
Das Gemachte.
Du bist der Erste, der diese Frage versteht und eine klare Antwort darauf gibt. ---- Das versteht aber kaum einer so - frage um Dich rum: Die Leute werden normalerweise sagen: "Fakten sind Teil von Wirklichkeit und Wirklichkeit ist keine Wahrnehmungsgröße, sondern die ist unabhängig von uns da" - oder so ähnlich.
Anton B. hat geschrieben: ↑So 23. Dez 2018, 21:06Ist sie ja nicht.
Warum wird dann auch von Wissenschaftlern methodisches Falsifizieren ontisch verabsolutiert: " Nach unserem Modell müsste HP da oder da wirken - wir können dort nichts messen - falsifiziert - HP wirkt WIRKLICH nichts (also absolut gesehen nicht)"?
Anton B. hat geschrieben: ↑So 23. Dez 2018, 21:06
closs hat geschrieben: ↑
So 23. Dez 2018, 18:43
Hat Dir die Heidegger-Interpetation weitergeholfen?
Im Augenblick versuche ich noch, den erkenntnismäßigen Nutzen der Ontologie für uns zu verstehen.
Helfen da die Heidegger-Sprüche nicht weiter?