Descartes und die menschliche Seele

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#571 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Di 25. Okt 2016, 23:26

Pluto hat geschrieben:Da ist deine wissenschaftsfeindliche Ideologie wieder.
Das ging zwar an Novalis, aber auch von mir eine Bemerkung:
Die Naturwissenschaft betrachtet aus ihrer SELBSTSICHT nur die materielle Welt (Strahlung natürlich auch) - das ist doch keine Ideologie, sondern ein Hinweis auf das, was Naturwissenschaft selber von sich sagt.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn Existenzbehauptungen sauber angezweifelt werden, dann passiert so etwas nicht.
Das ist eine Behauptung.- Wo ist ein Argument gegen Descartes, wenn er sagt, dass das, was (sogar sich selbst!) anzweifelt, eine Entität namens Ich ist ist?

SilverBullet hat geschrieben:Es kann nicht darüber hinweggetäuscht werden, dass am Ende halt doch willkürlich geurteilt werden soll -> Religion/Philosophie – wem soll das etwas bringen?
Jemandem, der Dinge zu Ende denken will und nicht nur methodisch denkt.

Und nochmal: Es geht hier mit keiner Silbe um Religion - es handelt sich um eine knallharte logische Aussage.

SilverBullet hat geschrieben:Spielregeln aufstellen und sie dann zu brechen, ist keine Frage der Sichtweise.
WESSEN Spielregeln? Denen Deiner MEthodik?

SilverBullet hat geschrieben:Das steht in der Wahrnehmung nicht direkt zur Verfügung
In diesem einen Fall schon - immer wieder:
Wenn gezweifelt wird, bedarf es eines Zweifelnden. - Sobald also gezweifelt wird, gibt es einen Zweifelnden. - Das hat mit Körper und Nicht-Körper überhaupt noch nichts zu tun.

SilverBullet hat geschrieben:Der beste (einzige!) Kanidat hierfür ist der Körper mit dem Reaktionssystem Gehirn – das passt.
Das passt DIR, ist aber logisch nicht nötig. Ob dieser zweifelnd-reflektierende Kandidat es mit dem Gehirn, dem Hintern oder körperlos macht, ist hier nicht das Thema. - Die Aussage gilt unabhängig davon.

SilverBullet hat geschrieben:Aber nein, in die So-Tun-Als-Ob-Richtung möchte ich meinen Ansatz doch gar nicht entwickeln.
So-Tun-Als-Ob-Deine-Methodik-Der-Richtige-Weg-Ist wollen andere nicht gehen. - Nochmals: Befreie Dich von methodischen Setzungen und Modellen und lasse die Logik knallhart zuschlagen.

fin hat geschrieben:Warum all die gute Kraft, wenn es nicht auf fruchtbaren Boden fällt?
Erstens weiß man nie, ob nicht doch was hängen bleibt und dann aufkommt, wenn es gebraucht wird. - Zweitens und aus Gründen des eigenen Profitierens: Ich finde ich es wahnsinnig interessant, wie intelligent (meine ich ernst) falsche Wege gegangen werden können - die Macht gesellschaftlicher Normatierung im Kopf ist faszinierend. - Und: Man ist, drittens, dazu gezwungen, auf Argumente zu kommen, die man noch nie gebraucht hat.

Aber es kann durchaus sein, dass ich wieder mal Pause mache - wie halt gerade Zeit und Laune ist.

closs
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#572 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Di 25. Okt 2016, 23:31

Pluto hat geschrieben:Ich finde daran nichts mysteriös. Mir geht es um Aufklärung.
Auch hier gibt es ein Problem: Denn ein spirituell aufgeklärter Mensch (Früh-Aufklärung) fühlt sich gegenüber einem materialistisch aufgeklärten Menschen (Spät-Aufklärung) in Sachen Aufklärung weit voraus.

Oder anders gesagt: (Nicht nur) meine Beiträge dienen ausschließlich der Aufklärung - sogar im Sinne Kants:
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit" (wobei ich das "selbst verschuldet" weglassen würde, weil ich glaube, dass Formatierungen einer Zeit wirklich stärker sein können als eigenes Vermögen - sei es kirchliche Formatierung im Mittelalter oder materialistische Formatierung heute).

Novas
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#573 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Novas » Di 25. Okt 2016, 23:36

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Das ist sehr mysteriös: Pluto besitzt ein Forum mit dem Namen "4religion", aber findet typisch religiöse Aussagen wissenschaftsfeindlich.
Ich finde daran nichts mysteriös. Mir geht es um Aufklärung

Du meinst: sie werden unter falschem Namen hier her gelockt? Denn wenn der Name wirklich so gemeint ist, dann sollte es möglich sein über all das zu reden, möglichst differenziert und vielseitig (Du wärst erstaunt, wie einfach, liebevoll und freundlich das möglich ist), ohne deshalb als religiöser Spinner oder Wissenschaftsfeind zu gelten. Glaube und Vernunft, Religion/Spiritualität und Wissenschaft können und dürfen sich ergänzen. Niemand kann die Heiligen Schriften verstehen ohne sich zu bilden und Wissen zu erwerben, ohne kritisches reflektieren, schon allein deshalb muss ich für die Freiheit des Denkens sein.

Es gibt zeitgenössische christliche Autoren wie Richard Rohr, die auf einem sehr hohen Niveau den christlichen Glauben weiter geben (also falls Du Interesse haben solltest, was HIER UND HEUTE - nicht im Mittelalter - gelebtes Christsein bedeutet, kann ich ihn Dir nur empfehlen):



„The bible is not talking about scientific truth. It is not talking about historic truth. The bible is talking about spiritual truth“ (Richard Rohr)

Das sind schon mal die BASICS, lieber Pluto. Denn ich habe noch nie behauptet – in keinem meiner Beiträge – naturwissenschaftliche Aussagen zu formulieren. Ich spiele hier hauptsächlich mit Perspektiven.

Du kannst mich überzeugen, dass ich unrecht habe, in dem du anerkennst, dass die Hirnforschung einen ganz entscheidenden Beitrag zur Hilfe von Menschen mit geistigen Störungen leistet.

Die Hirnforschung leistet einen sehr wichtigen Beitrag, das ist mir bewusst. Sie hat aber dennoch ihre Grenzen, die auch gesehen werden sollten.

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#574 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Di 25. Okt 2016, 23:54

fin hat geschrieben:) Mitternachtsmagazin - Teil 1, Teil 2, Teil 3
Hast Du bemerkt, dass das kein echter Kardinal war? - Ansonsten war es durchaus interessant.

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#575 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Novas » Di 25. Okt 2016, 23:58

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich finde daran nichts mysteriös. Mir geht es um Aufklärung.
Auch hier gibt es ein Problem: Denn ein spirituell aufgeklärter Mensch (Früh-Aufklärung) fühlt sich gegenüber einem materialistisch aufgeklärten Menschen (Spät-Aufklärung) in Sachen Aufklärung weit voraus.

Oder anders gesagt: (Nicht nur) meine Beiträge dienen ausschließlich der Aufklärung - sogar im Sinne Kants:
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit" (wobei ich das "selbst verschuldet" weglassen würde, weil ich glaube, dass Formatierungen einer Zeit wirklich stärker sein können als eigenes Vermögen - sei es kirchliche Formatierung im Mittelalter oder materialistische Formatierung heute).

Die entscheidende Frage ist: welche Agenda steht hinter dem Wort "Aufklärung"? ;)

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#576 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von closs » Mi 26. Okt 2016, 00:00

Novalis hat geschrieben:Die entscheidende Frage ist: welche Agenda steht hinter dem Wort "Aufklärung"?
Eben - am Ende bleiben zwei Versionen:
a) anthropozentrische Aufklärung
b) theozentrische Aufklärung

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#577 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Mi 26. Okt 2016, 00:06

-- Geschwurbel --

Pluto hat geschrieben:Hallo fin...
Das ist ein hervorragendes Beispiel für inhaltloses Geschwurbel.
Was will uns Frau Zunke mit ihrer Kritik eigentlich sagen?

Pluto hast du ihre Kritik überhaupt durchgelesen und inhaltlich verstanden?


Grüße
fin

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#578 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von fin » Mi 26. Okt 2016, 00:07

closs hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Warum all die gute Kraft, wenn es nicht auf fruchtbaren Boden fällt?
Erstens weiß man nie, ob nicht doch was hängen bleibt und dann aufkommt, wenn es gebraucht wird. - Zweitens und aus Gründen des eigenen Profitierens: Ich finde ich es wahnsinnig interessant, wie intelligent (meine ich ernst) falsche Wege gegangen werden können - die Macht gesellschaftlicher Normatierung im Kopf ist faszinierend. - Und: Man ist, drittens, dazu gezwungen, auf Argumente zu kommen, die man noch nie gebraucht hat.

Verstehe.

closs hat geschrieben:
fin hat geschrieben:) Mitternachtsmagazin
Hast Du bemerkt, dass das kein echter Kardinal war? - Ansonsten war es durchaus interessant.

Ja, ich kannte diesen Mitschnitt bereits. (Alexander Kluge - Sendereihe)

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#579 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Münek » Mi 26. Okt 2016, 06:53

Novalis hat geschrieben: Selbst die genialsten Wissenschaften haben es nie vermocht eine Honigbiene ins Leben zu rufen.
Abwarten und Tee trinken. Was nicht ist, kann noch werden. Der technische Fortschritt schreitet, nein rast in immer atemberaubendem Tempo voran. Wir würden wahrscheinlich mehr als große Augen machen, wenn wir 1000 Jahre in die Zukunft blickten. Eine "Honigbiene ins Leben zu rufen", dürfte dann ein simples Kinderspiel sein. :thumbup:

Selbst der Allmächtige musste vor einigen tausend Jahren resigniert einräumen (Gen. 11:6, Turmbau zu Babel):

"Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nicht mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen."


Na - wer sagst denn?! Gott persönlich. :thumbup:

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#580 Re: Descartes und die menschliche Seele

Beitrag von Münek » Mi 26. Okt 2016, 07:25

Novalis hat geschrieben: Wenn meine Seele über dem materiellen Körper steht, ewiglich ein Teil Gottes ist, von ihm „eingehaucht“ wurde (was ich glaube), dann wirst Du das nicht ändern können, in dem Du einfach etwas anderes behauptest. Bildhaft ausgedrückt: die Seele gehört zum Paradies im Himmel und besitzt somit eine himmlische Substanz.
Gott hat dem aus dem Staub des Ackers erschaffenen Menschen KEINE Seele eingehaucht, sondern den Atem des Lebens. "Und also ward der Mensch eine lebendige Seele." (Gen. 2:7)

Nach dem Genesistext hat der Mensch keine Seele, sondern ist eine lebendige Seele.

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