Pluto hat geschrieben: hast du vergessen, dass die Dozenten von Heute, genau die Studenten von damals waren, di du transzendenz-orientiert nennst.
Aber die Leute, die heute in puncto "Bildung" abgefragt werden, sind doch mehrheitlich die junge Generation - die Alten sterben doch nach und nach aus.
Im übrigen geht es mir nicht um Jugend-Bashing (habe selbst 4 Kinder), sondern darum, dass sich das Bildungswesen in der westlichen Hemisphäre sehr stark am Materialismus orientiert und Bildung heute nicht mehr versteht - geistige Kultur ist nicht mehr gefragt (es sei denn, man definiert "Geist" und "Kultur" so, dass man es dem Materialismus unterordnen kann). - Allerdings füge ich selbstkritisch hinzu, dass dies vordergründig dem Umstand widerspricht, dass in den USA immer mehr Menschen an die Kreationslehre glauben - aber hinwiederum widerspricht dies nur vordergründig, weil das nichts mit Geist und Kultur zu tun hat. - Also Kuddelmuddel pur.
Unterm Strich erscheint es mir so, dass wir einen Verlust der Mitte haben und sich extremistische Positionen (Materialismus und Kreationismus) als Klumpen in der Peripherie festgemacht haben.
Was hat das mit dem Thread-Thema zu tun? - Eigentlich nur soviel, dass die Natur
wissenschaft mit weltanschaulichen Geschwüren bedeckt wird - sei es auf der einen Seite "ontologischer Naturalismus", sei es auf der anderen Seite "Kreationismus" (der ja AUCH die Wissenschaft für sich in Anspruch nimmt).
Wenn wir uns wieder auf Andreas' Fragestellung konzentrieren wollen (zunächst NUR Behandlung der Wissenschaft) - hier eine Wiederholung auf etwas, was (war ich unaufmerksam?) noch nicht beantwortet wurde:
Nach meiner Vermutung könnte Naturwissenschaft scheitern bei der Beschreibung physikalischer (!!) Phänomen
a) im Planckraum
b) bei individuellen Wirkungen
Zu a)
Ich halte es für denkbar, dass der "Mikro-mikro-Kosmos" (Planckraum) ähnliche Wirkung auf den (klassischen) Mikrokosmos hat wie der (klassische) Mikrokosmos Einfluss auf den Makrokosmos hat. - Diese physikalischen (!) Wirkmechanismen könnten für die Naturwissenschaft unbeschreibbar oder zumindest nur fragmentarisch beschreibbar bleiben.
Zu b)
Wenn man die Summe der möglichen Verbindungs-Kombinationen von Synapsen anschaut, wird man meines Erachtens nie Testgruppen mit identischen Voraussetzungen bilden können. - Wenn dies aber nötig WÄRE, um Wirkungs-Zusammenhänge zu beschreiben, wären diese Wirkungs-Zusammenhänge nicht objektivierbar. - Einfach ausgedrückt: Es gibt wahrscheinlich Wirkungen in der Einzelperson aufgrund seiner ganz spezifischen physikalischen Konstellation (Gene/Synapsen), die nicht im naturwissenschaftlichen Sinne erwiesen werden kann.
Diese zwei Punkte beziehen sich ausschließlich auf die physikalische Welt, also dem Gebiet der Naturwissenschaft - hier könnte Naturwissenschaft INNERHALB ihres Feldes auf Grenzen stoßen.