Anton B. hat geschrieben: Was mir auffällt, ist eine gewisse Isolation schon durch die Veröffentlichung in Publikationsorganen der Homöopathie-"Innenwelt". Nach Durchsicht der Literaturliste sind geschätzt ca. 80% in solchen Publikationsorganen erschienen.
Ich befürchte mal, das hilft ganz wenig.
Das könnte daran liegen, dass andere Fachzeitschriften Studien über Homöopathie gar nicht veröffentlichen.
andererseits: wenn ein Forscher über Nierenkrankheiten schreibt und das in einem auf Nierenkrankheiten spezialisierten Journal veröffentlicht, würdest du ihm diese Tatsache auch negativ vorhalten?
wenn das Teilgebiet oder die spezifische Methode einen akzeptierten Status in der Wissenschaftsgemeinde erhalten hat. Das macht m.E. hinsichtlich vielerlei Aspekten auch Sinn.
ein Teufelskreis, nicht: damit etwas akzeptiert wird, muss es in entsprechenden Journalen veröffentlicht werden - Journale veröffentliche nur akzeptierte Forschungsthemen... Etwas, das den "Esoterik"-Stempel hat, wird also gar nicht beforscht. Es will sich ja keiner seine akademische Karriere durch suizidales Forschungsverhalten zunichte machen.
Aber leider ergibt sich daraus die unangenehme Situation, dass Homöopathen in ihren Fachblättchen munter publizieren, die Beiträge außerhalb der Fachblättchen aber nicht wahrgenommen werden. Und das ganz unabhängig davon, wie fundiert oder auch nicht die Beiträge dort sein mögen.
Was nicht das Geringste darüber aussagt, ob der Inhalt korrekt ist oder nicht. Es sagt nur etwas aus über die Organisation unseres Wissenschaftsbetriebs, und über deren Werte und Kriterien.
Aber Aufgreifen kann ich die von Pluto verfolgte "Wasserlinsen"-Arbeit, publiziert in einem "gelisteten" Magazin mit "Peer-review"-Eingangskontrolle. Nun ist dieses "The Scientific World Journal" nunmal ein echter Gemischtwaren-Laden, in dem man dies und das unterbringen kann. Außer dem Faktum, dass dann etwas "schwarz auf weiß" im "Netz" steht und einigen Verweisen in irgendwelchen "Listings" ist damit wenig gewonnen. Das "Peer-review" hat es beim "Scientific World Journal" z.B. auch zugelassen, dass "Ventegodt, Andersen & Merrick (2005): Rationality and Irrationality in Ryke Geerd Hamer’s System for Holistic Treatment of Metastatic Cancer. -- The Scientific World, Bd. 5: 93-102" mit der sehr wohlwollenden Beurteilung der ersten 2 "biologischen Grundgesetze" der "Germanischen Neuen Medizin" nach Hamer veröffentlicht wurde.
ja, und Peer Review hat es auch mal zugelassen, dass dieser koreanische Forscher 2005 (oder so) frei erfundene genetische Studien publizierte und damit erst mal viel Lorbeeren einheimste, bevor rauskam, dass alles nur ein Produkt seiner Fantasie ist.
Das soll also ein Grund sein, misstrauisch gegenüber dem ganzen Publikationswesen sein; es sagt nichts aus über Homöopathie.
Doch wenn man das konsequent umsetzt, sagt es auch nichts aus über alle andern Disziplinen, auch jene nicht, die herkömmlicherweise akzeptiert sind.
Für den überzeugten Homöopathie-Freund mag die Situation gemäß Nachweisliste auf groma.ch somit erfreulich und genügend zu sein. In der wissenschaftlichen Welt ist der "Nachweis" dennoch offen und die Falsifizierungen der Homöopathie hinsichtlich der nicht vorhandenen Wirksamkeit sowohl phänomenologisch als auch funktional weiterhin "gültig".
nun, wenn wir so streng sein wollen können wir vermutlich noch nicht mal die Wirksamkeit von Aspirin zweifelsfrei belegen...
Dieses Argument kann ich akzeptieren, unter der Voraussetung: gleiche Ellen für alle, bitte.
grüsse, barbara