JackSparrow hat geschrieben:
Somit reduzieren sich die zur Auswahl stehenden Substantive von drei auf zwei: (1) Ioannes, (2) panta anthropos
Durch welchen von beiden mag der Kosmos wohl gemacht worden sein?
Dem gemäß scheidet panta anthropos auch aus wegen des Plurals. Somit reduziert sich die Auswahl auf nur mehr noch ein Wort und es ist nach deiner Auffassung die Welt durch Ioannes geworden. Naja, jeder wie er glaubt.
Dummerweise bestätigt Johannes seine Sendung als Schöpfer nicht, ebenso nicht als der Prophet bzw. Elia. A blöde G’schicht. Auf die Frage wer er sei, gab er diese Antwort:
Johanne 1,19 hat geschrieben:
Er sprach: Ich bin »Die Stimme eines Rufenden, die [ertönt] in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Sendung und Botschaft war klar. Er sollte den Weg des Herrn ebnen. Und dennoch redet Johannes (der Evangelist) zuvor noch nicht über diese Sendung als Messias sondern gibt zu verstehen, dass Johannes (derTäufer) auf das Licht hinweisen werde. Es war Johannes dem Täufer zu Beginn noch nicht klar, dass konkret Jesus dieses Licht sein sollte. Das musst ihm erst geoffenbart werden. Sein Dienst begann vor Jesus, ich schätze ca. ein halbes Jahr davor. Über diesen Zeitpunkt sagte er:
Johanne 1,33 hat geschrieben:
Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Der, auf den du den Geist herabsteigen und auf ihm bleiben siehst, der ist’s, der mit Heiligem Geist tauft.
Er bestätigt, dass er zum Zeitpunkt der Entsendung ihn nicht kannte. Nachdem er Jesus getauft hatte, wusste er, dass dieser der Messias ist, weil Gott ihm das mit dem vorangekündigten Zeichen bestätigt hatte. Vorher könnte er es geahnt haben, da er mit ihm verwandt war, aber geoffenbart wurde es ihm erst mit Jesu Taufe.
Also nimmt Johannes (der Evangelist) mit Vers 11 zunächst wieder den Gedanken auf, dass zunächst "das Wort" in die Welt kommen sollte. Damit ist aber keine Personifizierung gemeint, sondern es geht m.E. um dieses an Johannes ergangene Wort:
Johanne 1,23 hat geschrieben:
Er sprach: Ich bin »Die Stimme eines Rufenden, die [ertönt] in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Dieses Wort sandte Gott an Johannes und er verkündigte es als einen Aufruf zur Buße, was auch die anderen drei Evangelisten bestätigen. Dieses Wort war damit der Anfang. Johannes wiederholte es nur nicht, sondern machte den Beginn seines Evangeliums zu einem allgemeinen Prolog, dass alles eben von Gott ausging. Warum weiß ich nicht, vielleicht um seinen Bericht von den anderen bereits bekannten etwas zu erweitern. Darüber kann man spekulieren. Gott weiß es und das genügt. Was wir haben ist sein Prolog.
Sinnverdreht haben diesen Prolog Theologen beginnend schon ab dem 2. Jahrhundert und ab dem 4. Jh. den Kurzschluss dogmatisch festgelegt mit Gott = Wort = Jesus. Dass die Mehrheit der RKK nicht im HG wandelt könnte man daraus sogar erklären.
Das Wort wurde Fleisch ist wie Licht, Brot, Rebe, Weinstock, Türe, Hirte, etc. keine Personifizerung eines dieser "Worte", sondern eine vergeistlichte Redeform und bedeutet so viel wie "es erfüllte sich", Vielleicht würde Jesus nun sagen: Wer Ohren hat der höre, wer weiß?
