Und was ist, wenn diese Wunder tatsächlich stattgefunden hätten? Gilt nicht, da methodisch nicht vorgesehen?Münek hat geschrieben: Die Exegeten wollen wissen, was sich damals TATSÄCHLICH historisch abgespielt hat. Dabei lassen sie allerdings überlieferte Wunderberichte außen vor.
Das ist erst mal Dasselbe.Münek hat geschrieben: Im Übrigen geht es nicht darum, was Jesus "geistig" gemeint, sondern was er tatsächlich gemeint hat.
Spannend wird es, wenn geistig Gemeintes überliefert wird, wofür Jesus wörtlich so nicht überliefert ist. Wenn Du sagst, dass Du alle Frauen liebst und dabei die Erika NICHT erwähnst, ist es trotzdem authentisch, es auch auf Erika zu beziehen.
Ja - aber gilt das für die historisch-kritische Forschung auch? - Bzw: Was nützt es, wenn die HKM Jesu Botschaft methodisch bedingt nicht geistig interpretieren kann?Münek hat geschrieben: die neutestamentliche Forschung interessiert sich brennend dafür, was Jesus mit seiner zentralen Botschaft seinen Landsleuten sagen wollte.
Stimmt - aber davon war nie die Rede. - Die Setzung besteht darin, dass sie Texte nicht anders als säkulare Texte interpretieren kann (siehe: Kritischer Rationalismus).Münek hat geschrieben:Wenn Du glaubst, es sei EINE SETZUNG, dass die historisch-kritische Forschung nicht kirchlichen Glaubensdogmen folgt, befindest Du Dich im Irrtum.
Dann habt Ihr das Forum die ganze Zeit an der Nase herumgeführt.Münek hat geschrieben:Was hat die an den theologischen Fakultäten betriebene historisch-kritische Exegese mit irgendwelchen Rezeptionen in irgendwelchen Laienforen zu tun? ABSOLUT NICHTS
Das ist aber unredlich, weil es die geistigen Aspekte der Texte nicht berücksichtigt.Münek hat geschrieben:GENAU DAS habe ich doch geschrieben. Geht's noch?
Habe ich zum Teil schon. - Diejenigen, die ich frage, verstehen HKM als reine Sach-Wissenschaft ohne interpretatorisches Mandat in geistige Fragen hinein. - Oder konkret: Das sind Leute, die verstehen, dass man ohne geistigen Sockel meinen kann, dass Jesus eine Naherwartung hatte, aber gleichzeitig diesen Sockel haben und deshalb nicht aus der HKM heraus geistig interpretieren.Münek hat geschrieben:Was das Selbstverständnis der Exegeten betrifft, müsstest Du mal in den Fakultäten nachfragen.
Es gibt natürlich auch andere, die Theologie als Untersuchungs-Gegenstand verstehen, ohne selbst dazu zu gehören. - Im Grunde ist es doch überall so: Als Insider interpretiert man anders als als Außenstehender.
Lass mal einen wissenschaftliche Anhänger des Grundgesetzes den Begriff "Demokratie" untersuchen: Er wird Kritisches zu sagen haben, wird aber nicht das Grundgesetz in Frage stellen - das entspricht christlichen HKM-lern. ---- Dann lass mal Wissenschaftler aus Nordkorea die ferne Demokratie von außen untersuchen: Er wird fast nur Kritisches zu sagen haben, weil ihm Demokratie fremd ist und er aus einem eigenen, gesetzten System heraus interpretiert - das entspricht den atheistische n HKM-lern. - Beide sind Wissenschaftler.
Das ist wie mit der Aufklärung: In der Früh-Aufklärung hat man versucht, die Welt als Christ rational zu verstehen - heute in der Spät-Aufklärung versteht man das Christentum i.d.R. gar nicht mehr.Münek hat geschrieben:Was heißt denn heute? Weißt Du nicht, wie lange es schon die historisch-kritische Textauslegung gibt?
Bei der HKM ist es ähnlich: Zuerst hat man versucht, aus christlicher Position mehr Rationalität in die Theologie zu bekommen (was im übrigen damals dringend nötig war). - Heute hat sich Rationalität zur Speerspitze einer säkularen, atheistischen Para-Religion entwickelt, die sich als Gegenspieler zu christlicher Theologie versteht.
Nein - die Quellen sprechen NICHT eine andere Sprache. - Bei geistigem Ansatz versteht man auf Anhieb, was Jesus damals gemeint hat - ganz nebenbei: Ich musste mich erst mühsam eindenken, um zu begreifen, dass man darunter auch eine "äußere" Naherwartung verstehen kann - das geht christlich orientierten Theologen genauso.Münek hat geschrieben:Dein Verständnis ist, dass sich ein Sohn Gottes in seinen Voraussagen nicht irren kann. Leider sprechen die Quellen eine andere Sprache.