Tree of life hat geschrieben: ↑Mo 18. Nov 2019, 18:08
Naqual hat geschrieben: ↑Mo 18. Nov 2019, 17:53
Gott ist Liebe und will entsprechend nur unser Bestes
Meine Mutter wollte (aus Liebe) für mich auch meistens das Beste, gab mir, wenn ich sie danach fragte, einen Rat oder sagte mir, wie sie es von ihrer Warte aus sah.
Jedoch sagte sie mir auch: "Entscheiden musst du selber, du bist (nun)
alt genug". - Erwachsen
Die letzte "Watschn"(Strafe) erhielt ich mit 19, aber daran war ich selber Schuld.
Ich sekierte sie , sie warnte mich 3 Mal, ich solle aufhören.
Und dann krachte es

Ich war so perplex in dem Moment , sagte nur "Super, danke!

Sie darauf: Ich hab dich gewarnt!
"Körperliche Züchtigung" ist eigentlich das heimliche Eingeständnis, dass einem nichts Besseres (im erzieherischen Handeln) eingefallen ist. Meistens gäbe es da situationsabhängig gute Alternativen. So ist die Mutter in deinem Beispiel aus meiner Sicht hilflos. Sie weiß es nicht besser. Und sie kann nicht mehr geben als sie weiß. Aber die gute Intention würde ich ihr trotzdem anrechnen!
Bei Gott tun wir uns beim Überlegen diesbezüglich leichter. Da wir per Definition die Allwissenheit voraussetzen, muss ein uns treffendes, für uns unangenehmes Handeln gleichwohl eine gute Absicht verfolgen.
Deswegen tue ich mich auch bei der Frage "Straft uns Gott" dann schwer mir das als vernünftig vorzustellen, wenn es um eine sog. "ewige Strafe" gehen soll. Die nützt keinem - auch Gott nicht (außer er wäre Super-Sadist). Bei einer ewigen Strafe hätte man den einzigen nützlichen Aspekt einer Strafe, die Erziehung zum Guten, ausgeschlossen. Zudem wäre ja jede von uns begangene Sünde endlich und eine unendliche Strafe steht da in keinem guten Verhältnis mehr (vor allem bei einem barmherzigen Gott). Ganz abgesehen davon, dass die "ewige Strafe" auf eine naive Vorstellung von Seele trifft. Was nützt es Deinem Bild von Dir selbst, dass Deine Seele unsterblich ist, wenn Du heute schon nicht mehr das bist, was Du vor 10 Jahren oder vor 50 Jahren warst. Geschweige denn in einer Millionen Jahren, oder 1000 Abertrillionen Jahren. Das was wir im Moment als "ich" empfinden, kann es da gar nicht mehr geben. Also "wen" bestraft man da bei einer "ewigen Strafe"? Das sind doch noch antiquierte Vorstellungen aus der Spätantike und dem Mittelalter, als man Häutungen, Vierteilen, Verbrennen usw. noch als vernünftige und angemessene Strafen betrachtet hat unter der Regie von grausamen Despoten.