Erich hat geschrieben: ↑Mi 30. Okt 2019, 21:38
Naqual hat geschrieben: ↑Di 29. Okt 2019, 11:01
Gott braucht kein Opfer.
Ja, unser Gott braucht keine Blutopfer von Tieren, denn es ist doch wahrlich unmöglich durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.
Deshalb hat unser Herr Jesus Christus, ein für alle Mal, seinen Leib für uns gegeben und sein Blut für uns vergossen für viele zur Vergebung der Sünden.
Nun denn. Ich denke, dass man mit Herz und Verstand (mit beidem!) versuchen sollte sich Gott zu näheren, ihn besser zu verstehen. Wo wäre Gottesnähe, wenn ich es mit meinem Herzen nicht nachvollziehen kann und es mit dem Denken nicht auf die Reihe kriege.
Bei Deiner Aussage habe ich so meine Probleme. Da bin ich mit Verstand und Herz (zumindest so wie beschaffen bin) ganz, ganz weit weg. Denn:
Gott braucht keine Tieropfer, aber ein Menschenopfer (bzw. Selbstopfer, Gottopfer)? Das ist ja noch schlimmer, so rein gefühlsmäßig.
Rein rational kriege ich nicht auf die Reihe, warum Gott nun ein Menschenopfer benötigt. Natürlich kann er auch ohne Opfer vergeben. Er kann doch nicht weniger vergeben können als wir, denen in der Bibel gesagt wird, wir sollen vergeben (ohne die Erfordernis eines angemessenen Ausgleichs).
Wenn ich Gott mit dem Herzen verstehen will, dann doch einen Gott der Liebe. Grausamkeiten als Zwang dazu um überhaupt vergeben zu können gehört schlicht in das Reich von Perversen.
Und weil unser Gott auch gerecht ist, deshalb muss er diese "Sünder" auch richten.
Gott ist gerecht im Sinne von tadellos in seinem Sein und Wirken. Er ist aber nicht gerecht im strafrechtlichen Sinn. Zweiteres ist nicht die Bedeutung des biblischen Begriffs Gerechtigkeit. Wäre er gerecht gebe es keine Vergebung. Gerecht ist immer Auge umd Auge, Zahn um Zahn. Vergebung ist Verzicht auf den gerechten Ausgleich. Für uns verzichtet Gott also - aus Liebe.