Mirjam hat geschrieben: ↑Mo 23. Sep 2019, 23:43Hallo Maryam,
ich muss sage, ich finde deine Theologie erfrischend. Streichst du das gesamte AT pauschal als eine Geschichte vom "falschen" Gott Jahwe? Oder gibt es Teile, die du anerkennen würdest? Genesis? Psalmen? Sprüche Salomons?
Jedenfalls ist es die einfallsreichste Lösung der christlichen Theodizeefrage, die mir seit langem untergekommen ist.
liebe Grüße
Mirjam
Ich finde die jesuanische Theologie -die eigentlich alle Christen glauben, "sich einverleiben" vertreten und verbreiten sollten auch sehr erfrischend, und natürlich auch Herzerfreuend.
Jesus stellte ja die gelebte Liebe/Nächstenliebe in den Mittelpunkt.
Matthäus 22,37 Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« .38 Dies ist das höchste und erste Gebot.39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18).40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Das übernahm dann sogar Paulus offensichtlich.
Ausgerechnet ein früher eingefleischter AT-Gesetzesvertreter, der vor seiner bewundernswerten Erleuchtung/Erkenntnis wahrem Gottesglauben Vertreter desselben verfolgte. Er gestand ja, dass er früher die "Gemeinde Gottes" meinte zerstören zu müssen.1. Kor.1,13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Paulus lehrte ja die Wichtigkeit der gelebten Liebe und dass wer liebt dem nächsten nichts Böses tut. dass somit die Liebe für Einhaltung der Gebote, wie du sollst nicht töten, stehlen, hintergehen, verleumden etc. garantiert. Römer 13.10
Gal 5,14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt (3. Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«
Johannes übernahm natürlich auch vollkommen die Theologie von Jesus Christus und kam zum wohlweislichen Entschluss:
1Joh 4,7 Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott.
1Joh 4,16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Im AT finden wir natürlich im Buch Das Hohelied und natürlich auch in den Psalmen, Sprüchen viele Verse, welche die Liebe in den Mittelpunkt stellen, wahres Gottverständnis also schon bekannt war. Bei den Aussagen der Propheten kann man somit -anhand Jesus Theologie (z.B Friedenstifter erweisen sich als Kinder des wahren Gottes) - klar erkennen, wessen Geist sie zu deren jeweiligen Äusserung inspiriert hat. Aufforderungen zum Töten waren und sind niemals göttlichen Ursprungs.
Es gibt ja verbreitete Studien über die wahre Identität Jahwes,(z.B. als syrischer Baal/Wettergott ) der sich zudem u.a. ja als Kriegsgott erwies, und wohl das Volk Israel aus Aegypten holte um seine nachweislichen Tötungsgelüste gegenüber andern Völker und gar unter ihnen befriedigen zu können.
Die Leviten mussten ja schon zu Beginn als Zeichen der Jahwetreue all ihre Brüder und Freunde abstechen. Jesus hingegen erkennt seine Getreuen an der gelebten Liebe/Nächstenliebe. Und Jesus lehrte ja gemäss eigenen Angaben genau das, was ihm der allein wahre Gott, den er Vater im Himmel nennt auftrug zu tun, Joh. 17,4
Du kennst sicher die Goldene Regel, die in allen 5 Weltreligionen sinngemäss zu finden ist. Man soll den Mitmenschen so -respekt- und liebevoll behandeln, wie man dies von ihm auch wünscht (DAS ist gemäss Jesus die Erfüllung der Gesetze und Propheten)
Bei vielen Postings von andern Christen vermisse ich den Hinweis auf die Wichtigkeit der gelebten Liebe, Barmherzigkeit, wie ja alle Jünger und Apostel Paulus ebenfalls als das Wichtigste der längst fällig gewesenen wahren Gotteslehre erkannten und verbreiteten. Sie ermöglicht ja innige Gottverbundenheit und daraus resultierende Erkenntnis des eigenen Lebenssinn, innere Lebensqualität im höchsten Masse

Lieben Gruss, Maryam