Sola hat geschrieben:
Leider habe ich bisher nur wenige Menschen getroffen, die sich die Mühe gemacht haben, die jeweiligen Systeme "als Ganze" zu betrachten und ihnen so weit auf den Grund zu gehen, dass sie den Stellenwert von einzelnen Aussagen in ihrem Gesamtkontext wirklich verstanden haben.
Das ist auch eine zu grosse Aufgabe; in der Regel schaffen es die meisten ja nicht einmal, in der Religion, wo sie zuhause sind, ein logisch konsistentes und sinnvolles Gedankengebäude zu erschaffen.
Die meisten (wohlgemerkt nicht alle und keiner nehme das persönlich), die ich kenne, kratzen nur ein wenig an der Oberfläche und werfen alles, was sich ähnlich anhört, in einen grossen, gemeinsamen Topf und sagen: "Ist doch alles derselbe Einheitsbrei".
möglicherweise haben sie recht und möglicherweise nicht.
Es ist allerdings davon auszugehen, dass Menschen im Grossen und Ganzen über Zeiten und Kulturen gleich ticken - und auch in Bezug auf Spiritualität und Erleben des Göttlichen, des Numinosen, zu ähnlichen Erfahrungen kommen. Während solche Detail wie ob ein Mönch einer eine orange oder eine schwarze oder eine weisse Kutte trägt, zur Deko gehört und keine wesentlichen Unterschiede begründet. Auch nicht, ob man zum Einläuten eines Rituals eher Glocken benutzt oder ein Gong oder ein Blasinstrument.
Und sind jetzt quasi "voll erleuchtet" und genügen dem "wahren Anspruch" aller Religion.
des Menschen Meinung ist sein Himmelreich - wer bin ich, das jemandem wegzunehmen? Oder anzunehmen, dass ich selbst natürlich ein besseres, tieferes Verständnis habe als alle anderen?
Natürlich hat jeder das Recht, so vorzugehen und so zu denken (und sich so vor sich selbst und andern zu rechtfertigen). Nur hat er damit meiner Ansicht nach von dem, worum es in den Denksystemen wirklich geht, gar nichts verstanden, sondern nur sich selbst etwas vorgemacht.
Worum geht es denn?
grüsse, barbara