Jes. 25/ Jes. 65: Widerspruch?

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Münek
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#31 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Münek » Mi 23. Jul 2014, 11:55

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Und wer nur hundert Jahre alt wird, soll
als ein vom Fluch getroffener Sünder gelten."
LG Münek
Och Duisburger, damit kannste Samantha verwirren, doch net nen alten Fuhrmann? ;) Ist doch klar, dass die Auferstandenen
die nach ihrer Auferstehung weiterhin querschießen einen vor dem Latz bekommen , oder sprich für immer in die Versenkung verschwinden müssen-gell?
;)

Hemul, Du enttäuscht mich.

Ich hätte Dir mehr Bibelkenntnisse zugetraut.

Nach der klaren Aussage des Sehers Johannes stirbt keiner der im
1000jährigen Friedensreich Christi Lebenden mehr; denn "über sol-
che hat der Zweite Tod keine Macht
" (Apk. 20, 6).

Merke: Bibelleser wissen mehr. Der tendenziöse Wachtturm ist nicht
die Bibel! :thumbup:

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#32 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Scrypton » Mi 23. Jul 2014, 11:56

Samantha hat geschrieben:Der Mensch braucht Beschäftigung, um sich nicht zu langweilen
Solange wir leben... ja...

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#33 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Münek » Mi 23. Jul 2014, 12:09

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Welche deiner kilometerlangen Formeln die du hier laufend vom Stapel lässt, ist das Produkt deiner eigenen Gehirnzellen?
Die spuckt im Traum mengenmäßig vermutlich mehr Formeln aus, als du Gehirnzellen in Summe besitzt... :D

Kleiner Padawan... *grins*

Euch kann man beiden nur erwidern: Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts...

Jawoll Demian,

diese paulinische Weisheit sollte sich unser Hemul langsam mal
mit dickem Filzstift hinter seine christlichen Ohren schreiben. :thumbup:

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#34 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Münek » Mi 23. Jul 2014, 12:52

Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Kurze Replik:

4. Meines Wissens wird über die "Auferstehung von den Toten" und ein "ewiges Leben" der
Auferstandenen erstmals im Spätjudentum Jahrhunderte nach dem Auftreten der "drei Jesa-
jas" in der Daniel-Apokalypse berichtet (verfasst kurz vor 164 v.Chr.). :thumbup:
Natürlich ist es legitim, wenn Du dich auf die liberale Exegse (R. Bultmann, G. Theißen, G. Lüdemann) stützt, allerdings solltest Du dies nicht als allgemeingültigen Konsens in diesem Religionsforum voraussetzen, da hier sicher von Anfang an auch Foristen sind, die diese kritische Sichtweise nicht teilen und auch dies halte ich für legitim.

Liberale Exegese? Was schreibst Du da?

In seinem Aufsatz "Die liberale Theologie und die jüngste theologische Bewegung"
wandte sich Rudolf Bultmann 1924 ausdrücklich von der liberalen Theologie ab! :o

Zwei Jahre später präsentierte er in seinem Buch "Jesus" einen konstruktiven Ge-
genentwurf zur liberalen Theologie
. :thumbup:

Samantha

#35 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Samantha » Mi 23. Jul 2014, 13:42

Jesaja 65,18
... sondern sie werden sich ewiglich freuen und fröhlich sein über dem, was ich schaffe.
Was ist damit?

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#36 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Scrypton » Mi 23. Jul 2014, 14:37

Was soll damit sein?

Samantha

#37 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Samantha » Mi 23. Jul 2014, 15:29

Darkside hat geschrieben:Was soll damit sein?
"Ewiglich ... "
Es wurde die Ewigkeit erwähnt. :angel:

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#38 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Scrypton » Mi 23. Jul 2014, 15:38

Samantha hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Was soll damit sein?
"Ewiglich ... "
Es wurde die Ewigkeit erwähnt. :angel:
Ah, hier also nimmst du ein einziges Wort wortwörtlich; aber wenn die Bibel mehrmals und ausführlich einen Ort der Hölle beschreibt, darf das - deiner Aussage nach - nicht wortwörtlich zu verstehen sein, weil das ja deinem Glaubensbild entgegen steht?
;)

Noch immer gilt die Aufforderung:
Samantha hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Es widerspricht dem Versprechen auf ewiges Leben
Nun, dann widerspricht sich deiner Auffassung nach eben die Bibel selbst; andernfalls müsste die Ausführung von Münek korrigiert werden, schaffst du das?
Es scheint ein Widerspruch zu sein
Es steht dir frei diesen aufzulösen! ;)

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#39 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Halman » Mi 23. Jul 2014, 17:23

Münek hat geschrieben:Lieber Halmann,

rede bitte keinen Unsinn und bleibe beim konkreten Thema, nämlich bei den "göttlichen"
Aussagen des Propheten Jesaja im Kapitel 65,17 ff. Einzig darum geht es hier! Bultmann
hin, Berger her. :D
Unsere hermeneutischen Ansätze sind sehr verschieden.

Münek hat geschrieben:Hast Du dazu eine eigene Meinung?
Jetzt wird mal nicht frech.

Münek hat geschrieben:Lies einfach nur den biblischen Jesajatext - und dann meine sehr sachliche Ansicht dazu -
und lasse einfach Deinen lichten gesunden Menschenverstand walten! Ich habe den schlich-
ten Sachverhalt und dessen vermeintliche Problematik doch nun wirklich für jedermann klar
verständlich dargelegt. Oder?
Deine Rezeption hast Du klar dargelegt, ja. Dabei gehst Du davon aus, dass der Text isoliert, ohne Rücksicht auf den prophetischen Gesamtkontext, gedeutet werden muss.

Wenn wir uns nur an diesem Textabschnitt halten, so geht daraus hervor, dass Menschen als verflucht gelten, wenn sie nur bis Jundert Jahre alt werden (die verschiedenen deutschen Übersetzungen weichen hier im Detail voneinander ab). Mit der bildaften Bezugname zum Alter der Bäume wird ein ungewöhnlich langes Leben veranschaulich, dass sich [mindestens?] über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende erstrecken kann.
Ferner wird verheißen, dass es keine Totgeburten mehr geben wird und kein Kind sterben wird.

Münek hat geschrieben:Sollte ich mit meiner Interpretation falsch liegen (was ich mir angesichts der Eindeutigkeit
und Klarheit der Aussagen Jesajas nicht vorstellen kann), dann widerlege mich bitte konkret,
sachlich und präzise
.
Eine sachlich-konkrete Argumentation im modernen Sinne bezüglich eines symbolischen Bibeltextes, der einen völlig anderen Kulturkreis entspringt, fällt mir schwer. Du verlangst von mir die Ecken eines Kreises zu beschreiben. Jesaja "malt" gewissermaßen die Länge des Lebens aus.
Nach meiner Einschätzung gibt die Schlachter-Bibel Jes 65:20 recht gut wieder.
20 Es soll dann nicht mehr Kinder geben, die nur ein paar Tage leben, noch Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen; sondern wer hundertjährig stirbt, wird noch als junger Mann gelten, und wer nur hundert Jahre alt wird, soll als ein vom Fluch getroffener Sünder gelten.
Wer im "knabenhaften" Alter von hundert Jahren stirbt, gilt als verpflucht. Dies erinnert an den Tod Adams.

Zudem vertrete ich eine andere Heransgehensweise bei meiner Rezeption der Bibel. Sie besteht für mich nicht aus unzusammenhängenden Versatzstücken, sondern bildet einen dramatischen Zusammenhang. Bei der Buchrolle Jesaja handelt es sich meiner Meinung nach - ja, ich habe eine - um ein zusammenhänges, prophetisches Werk.
Im Übrigen ist es bereits in urchristlicher Zeit selbstverständlich gewesen, sich auf den Tanach im Zusammenhang zu berufen, insbesondere auf Jesaja.
Daher halte ich Hermuls Argument, gestützt auf Jes 25:8-9, für völlig legitim.

Münek hat geschrieben:Also: Was ist an meiner Analyse falsch? Ist es Dir möglich, einfach nur sachlich und ehrlich zu
antworten! Kannst Du ohne Ausflüchte auf den Punkt kommen?

LG Münek
Du versuchts mir Deine Hermaneutik aufzuzwingen. Unter dieser Prämisse hast Du natürlich recht. Man könnte sagen, dass ich eine andere "Theorie" vertrete.

Die bildhafte Beschreibung in Jes 65:17-25 erinnert sicher nicht zufällig an das Edenparadies. Mit der Bezugname zum Alter der Bäume wird ein ungewöhnlich langes Leben beschrieben. Der Tod ist aber offenkundig noch gegenwärtig.
In Daniel und den christlichen Schriften wird hingegen in Übereinstimmung mit Jes 25:8-9 verheißen, dass der Tod gar nicht mehr sein wird. Dies wird gem. der Offenbarung erst am Ende des Milleniums der Fall sein. Gem. Pauli Worten wird der Tod als letzter Feind besiegt. Jesja 65 bezieht sich offenbar auf die Zeit im Millenium, in welcher der Tod noch nicht besiegt ist. Von Menschen, die während des Milleniums leben, zu sagen, dass sie so alt wie die Bäume werden, scheint mir eine passende Umschreibung zu sein.

Münek hat geschrieben:Nach der klaren Aussage des Sehers Johannes stirbt keiner der im
1000jährigen Friedensreich Christi Lebenden mehr; denn "über sol-
che hat der Zweite Tod keine Macht
" (Apk. 20, 6).
Diese Verheißung bezieht sich nur auf jene, die an der ersten Auferstehung teilhaben. Auf jene, die an der zweiten Auferstehung teilhaben, bezieht sich dieser Vers nicht.

Münek hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Kurze Replik:

4. Meines Wissens wird über die "Auferstehung von den Toten" und ein "ewiges Leben" der
Auferstandenen erstmals im Spätjudentum Jahrhunderte nach dem Auftreten der "drei Jesa-
jas" in der Daniel-Apokalypse berichtet (verfasst kurz vor 164 v.Chr.). :thumbup:
Natürlich ist es legitim, wenn Du dich auf die liberale Exegse (R. Bultmann, G. Theißen, G. Lüdemann) stützt, allerdings solltest Du dies nicht als allgemeingültigen Konsens in diesem Religionsforum voraussetzen, da hier sicher von Anfang an auch Foristen sind, die diese kritische Sichtweise nicht teilen und auch dies halte ich für legitim.

Liberale Exegese? Was schreibst Du da?

In seinem Aufsatz "Die liberale Theologie und die jüngste theologische Bewegung"
wandte sich Rudolf Bultmann 1924 ausdrücklich von der liberalen Theologie ab! :o

Zwei Jahre später präsentierte er in seinem Buch "Jesus" einen konstruktiven Ge-
genentwurf zur liberalen Theologie
. :thumbup:
Wenn der Geist aus der Flasche ist, lässt er sich nicht so leicht wieder zurückholen.

Da ich noch raus in die Sonne will, zitiere ich an dieser Stelle einfach Klaus Berger:
Zitat von Berger: Genau, die historisch-kritische Exegese – also Auslegung – der Bibel wurde maßgeblich von Ernst Troeltsch, ab 1892 Professor für Theologie in Bonn, entwickelt. Troeltsch war überzeugter Hegelianer, er glaubte daher an die Vernunft – und an Gott nur insoweit, als dieser mit der Vernunft identisch sei. Die Vernunft aber, so Troeltsch, richte sich nach dem Stand der Naturwissenschaften. Heute ist diese „liberale“ Exegese sowohl in der evangelischen wie in der katholischen Kirche die Standardmethode zur Bibelauslegung.
Zitatquelle

Zitat von Klaus Berger:
Die Absicht Bultmanns war es, protestantische Theologie bzw. Exegese als Wissenschaft an der Universität zu etablieren bzw. überhaupt zu halten. Bis heute ist ihm das gelungen. Der Preis, den er dafür zahlte, bestand darin, dass die philosophische Anthropologie Martin Heideggers als Filter vor alle Theologie gesetzt wurde. Auch das wird bis heute vielfach nachgeahmt, indem zum Beispiel Psychologie, Soziologie, Religionstheorie oder Friedensethik zu Vehikeln der Theologie gemacht werden. Ähnlich hatte schon Thomas von Aquin die Philosophie des Aristoteles im 13. Jahrhundert zum hermeneutischen Medium der Theologie gemacht. Das waren immer mutige Versuche, die als Befreiungsschläge verstanden wurden, in Wirklichkeit aber die Theologie in neue, ganz unfromme Systeme einspannten. Der Absicht Bultmanns habe ich daher zeitlebens widersprochen; die Gefahr des Aristotelismus besteht genauso und würde in einer Verfälschung der Schrift enden. Mit dem anspruchsvollen Wort „Entmythologisierung“ meint man die Befreiung der Texte von mythologischen Vorstellungen der Antike, um dann den Kern eines Textes ungehindert mit philosophischer Anthropologie füllen zu können. Ich muss gestehen, dass mir antike Mythen sympathischer sind, als die Bevormundung durch ein Gemisch aus Rationalismus plus Hegel in der „humanwissenschaftlich“ orientierten Exegese. Im Gegensatz zu Schweitzer und besonders zu von Harnack schien Bultmann eine Befreiung zu wahrhaft theologischer Rede zu garantieren. Doch das war eine Mogelpackung, denn bis heute entstand lediglich ein neues Theologen-​Kauderwelsch auf den Schultern Bultmanns.
Zitatquelle

Samantha hat geschrieben:Jesaja 65,18
... sondern sie werden sich ewiglich freuen und fröhlich sein über dem, was ich schaffe.
Was ist damit?
Leider weiß ich nicht, was dort im Grundtext steht. Vermutlich das hebräische Wort olam, was den Gedanken einer "verhüllten Zeit" enthält. Diese ist unabsehbar, möglicherweise ewig.

Für mehr Infos: http://www.bibelkommentare.de/index.php ... le_id=2531
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Samantha

#40 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Samantha » Mi 23. Jul 2014, 19:17

Darkside hat geschrieben:Es steht dir frei diesen aufzulösen! ;)
Ist doch ... von mir angedeutet in Kurzfassung und jetzt von Halman:

Halman hat geschrieben:
Die bildhafte Beschreibung in Jes 65:17-25 erinnert sicher nicht zufällig an das Edenparadies. Mit der Bezugname zum Alter der Bäume wird ein ungewöhnlich langes Leben beschrieben. Der Tod ist aber offenkundig noch gegenwärtig.
In Daniel und den christlichen Schriften wird hingegen in Übereinstimmung mit Jes 25:8-9 verheißen, dass der Tod gar nicht mehr sein wird. Dies wird gem. der Offenbarung erst am Ende des Milleniums der Fall sein. Gem. Pauli Worten wird der Tod als letzter Feind besiegt. Jesja 65 bezieht sich offenbar auf die Zeit im Millenium, in welcher der Tod noch nicht besiegt ist. Von Menschen, die während des Milleniums leben, zu sagen, dass sie so alt wie die Bäume werden, scheint mir eine passende Umschreibung zu sein.
So, Darkside und Münek, dass muss jetzt reichen ... ansonsten selber lesen und"denken". Kann doch nicht so schwer sein.

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