closs hat geschrieben:Weil "Korrektheit" ein taxonomischer und kein ontologischer Begriff ist.
Die Wörter „ontologisch“ und „Begriff“ gehören zur Sprache.
Sprache gehört zur Wahrnehmung.
Wahrnehmung geht nur mit Zusammenhängen um.
Zusammenhänge können korrekt oder nicht korrekt sein.
Korrektheit stellt sich durch den Abgleich (Bestätigung bzw. kein Widerspruch) mit anderen Zusammenhangskonstellationen ein.
Die höchste Form der Korrektheit ist erreicht, wenn der Zusammenhang beliebig reproduzierbar als „wahrnehmungsunabhängig“ eingestuft werden kann.
Korrektheit hat also direkt etwas mit dem Wahrnehmungssystem zu tun und steht damit
über allen Zusammenhängen, mit dem sich ein Wahrnehmungssystem befasst.
Ich denke das „Streben nach Korrektheit“ ist bereits in den Zellmechanismen des Gehirns verankert – derart zentral ist diese Eigenschaft.
Möchtest du mir jetzt nicht noch etwas mehr über „ontologische Begriffe“ erzählen, bei denen man keine Korrektheit benötigt bzw. Korektheit "frei" wählen kann?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das Wort „Wirklichkeit“ kommt ausnahmslos bei Zusammenhängen des aktiven Körpers in der materiellen Welt vor.
Das ist das Dogma des Materialisten.
Nö -> „Kätzchenexperiment“.
Kannst du etwas Vergleichbares für „Geistiges“ (was auch immer das sein soll) vorlegen?
(Beachte: durch das Vorlegen von Korrektheit, bin ich gezwungen es zu akzeptieren -> kein Anthropozentrismus)
closs hat geschrieben:Willst Du nicht mal versuchen, meine Frage zu beantworten? - Zur Erinnerung:…
Da ist keine Frage enthalten (noch nicht einmal ein Fragezeichen).
Aber ich denke, du zielst auf das hier ab:
Zitat-closs:
“Wie würdest Du einem bewusstseins-fähigen Wesen im materiellen Zustand (= Mensch) erklären, dass etwas über Materie ist?“
1. Wie ich im Thema „Theodizee“ geschrieben habe, würde (werde) ich kein "bewusstes Wesen" erschaffen, weil ich absehen kann, dass es zu enormen Schwierigkeiten kommen wird (auch wenn der Entwurf einwandfrei funktionieren sollte).
-> bereits hier kann der „Schöpfungsverdacht“ also nicht mehr mithalten.
2. Unter der Annahme, dass ich ein Lebewesen erschaffen würde, würde ich eine eindeutige Kontaktfunktion einbauen, die bei weitem die Festlegung des Lebewesens für Wirklichkeitsidentifikation übersteigt.
-> in Informatikerkreisen nennt man so etwas wohl eine „Hintertür“, wobei ich es jedoch als „zentral sichtbare Funktion“ verankern würde – keine Versteckspielchen.
-> falls ich den Kreationen grösstmögliche Freiheit einräume, darf es dennoch keinen Zweifel geben. Zu diesem Zweck würde ich ein eindeutiges Verschlüsselungsverfahren einrichten, bei dem es durch das „So-Sein“ der Kreationen und dem „So-Sein“ von mir, zu einer unantastbaren Funktionsergänzung kommt, die nur zwischen Schöpfer und Erschaffenem hergestellt werden kann.
-> hier versagt der „Schöpfungsverdacht“ vollständig, denn es wird letztlich behauptet, dass „der Schöpfer“ zwar einen Zwang zur Wirklichkeitsidentifikation hinterlegt hat, aber dummerweise nicht beachtet hat, dass es auch zu einem Wiedererkennungsvorgang kommen wird – peinlich.
3. Unter der Annahme, dass ich dummerweise das Einbauen einer Kontaktschnittstelle vergessen habe und die Aufbauten nachträglich nicht umbauen kann (damit ist auch die „Allmacht“ entsorgt) würde ich eine Sache auf keinen Fall machen:
-> die Aufbauten dafür bestrafen, dass sie nicht so funktionieren (reagieren), wie ich es in Bezug auf mich wollte.
-> „aus dem Handbuch für kleine Entwickler“: wir bestrafen niemals die Anlage (ganz einfach: es bringt nichts)
-> spätestens jetzt wird es für sämtliche Bücherreligionen sehr, sehr peinlich.
Ist damit deine Frage beantwortet?