Hier habe ich ein anderes Bild gefunden, was zeigt, wie das Kupferbecken im salomonischen Tempel ausgesehen haben
könnte.
Bildquelle
Gemäß dem
Bibellexikon gibt es nämlich noch ein weiteres Problem:
Die oben genannten Abmessungen scheinen nicht mit dieser Füllmenge übereinzustimmen. Das kann daran liegen, dass die tatsächliche Form des Waschbeckens nicht angegeben wird, es hätte in der Mitte beträchtlich nach außen gewölbt sein können.
In einem anderem Nachschlagewerk steht unter dem Eintrag
GEGOSSENES MEER (Kupfernes Meer), unter dem Abschnitt
Fassungsvermögen (2 Abs.):
Damit es das angegebene Fassungsvermögen haben konnte, durfte es keine gerade Wand haben, sondern es muß unterhalb des Randes oder der Kante nach außen gewölbt, also zwiebelförmig, gewesen sein. ... Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus (1. Jahrhundert u. Z.) beschreibt das Meer als eine „Halbkugel“.
Bei so einer Form kommt es auf eine Elle nicht an, wenn es lediglich darum geht, gerundet die Größe anzugeben. "Jeremia" verfasste keinen Konstruktionsplan, sondern verfasste einen Geschichtsbericht. Im Einsichtenbuch (Band 1) wird hierzu im Abschnitt "
Umfang" erkärt:
Der Umfang von dreißig Ellen ist offensichtlich eine runde Zahl, denn genaugenommen wären es 31,4 Ellen. ... „Bis zu Archimedes [3. Jahrhundert v. u. Z.] berechnete man den Umfang eines Kreises in geraden Linien mit dem Radius, und es ist anzunehmen, daß Hiram den Umfang des Meeres mit dreißig Ellen angab, indem er sich an die damals übliche Berechnungsmethode hielt, nach der man den Radius oder Kreishalbmesser von fünf Ellen mit sechs multiplizierte, um die Peripherie oder den ‚Rand‘ zu berechnen, was die angegebenen dreißig Ellen ergab. Offenbar ging es hier lediglich darum, die Maße des Meeres so anzugeben, wie es damals üblich und für jedermann verständlich war, wobei der Umfang nach der Methode berechnet wurde, die damals jeder Fachmann, wie Hiram es war, zur Berechnung eines Kreises anwandte. Natürlich muß Hiram genau gewußt haben, daß, wenn das dem Kreis einbeschriebene Sechseck rundum dreißig Ellen maß, die eigentliche Bogenlinie des Kreisumfangs etwas länger gewesen sein muß“
Die Herausgeber des obigen Nachschlagewerks sind redlich bemüht, jeden Widerspruch in der Bibel aufzuklären. In ihrer Redlichkeit sehen sie keinen Raum, die zwingende Logik der Korrektheit der Verhältniszahl Ï€ außer Acht zu lassen und konstatieren, dass hier offenkundig eine damals übliche Rundung angeben wurde.
Interessant erscheint mir, was ich in
Elberfelder Bibel (1905) - mit Strong Nummern (GER) gefunden habe: Der in 1Kö 7:23 mit "dreißig" übersetzte althebräische Begriff lautet ש×לש××™× ×©×לוש××™× (transl.
Sh@lowshiym, Phonetic:
shel-o-sheem'). Diese Begriff wurde demzufolge in 62 Stellen mit "dreißig" übersetzt, doch in zwei Stellen auch mit "einunddreißig ".
einunddreißig (2x in 2 Stellen)
Jos 12:24; 2.Kön 22:1
Zitaquelle
Kann mir jemand weiterhelfen? Könnte es sein, dass hier ein Übersetzungsproblem vorliegt? (Ich hatte ja schon angedeutet, dass Zahlen damals im Hebräischen mit Buchstaben ausgedrückt wurden.)