Ok, es geht natürlich um die Deutung.Halman hat geschrieben:Irrtum, die QM tätig sehr wohl aussagen über einzelne Quantenobjekte...Janina hat geschrieben:Für ein einzelnes Teilchen ist eine statistische Aussage sinnlos.
So lässt sich auch beim Wasserstoff das Elektron, welches die Atomhülle bildet, als Wahrscheinlichkeitswolke beschreiben.
Eine QM-Aussage über EIN Teilchen ist im Ergebnis eine Statistik. Und naturgemäß beschreibt eine Statistik VIELE Teilchen.
Trifft ein Teilchen an einem Punkt auf einen Detektor, ist es nicht sinnvoll, einen Kollaps anzunehmen. Da ist lediglich die Bahn zuende, und wiederholt man das Experiment tausende male, so findet man immer einen punktförmigen Treffer, nur statistsich verteilt so wie theoretisch schon beim ersten Teilchen beschrieben. Der "Kollaps" ist nur eine Deutungskrücke für Geister, die zu schwach sind, die an das Makroskopische gewohnte Denkstrukturen loszulassen.
Mir fällt auf Anhieb ein einziges Vorkommnis ein, das auf dem angenommenen "Kollaps" beruht, und das ist der Quanten-Zeno-Effekt. Und der funktioniert leider nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quanten-Zeno-Effekt
In der QM nimmt man an, dass ein existierender Wert, eine "Observable", einen reellen Erwartungswert hat. Das ist im Fall der Wellenfunktion deren Betragsquadrat. Dieser Wert wird von uns als Wahrscheinlichkeit interpretiert, was experimentell bestätig ist.Zitat von Agent ScullieMan kann wie er der Ansicht sein, dass die Wellenfunktion eines Elektrons nur gedacht sei und nicht wirklich existiere. Man kann aber eben auch anderer Ansicht sein.
Deren Phase ist nicht observabel, die Wellenfunktion ist in der Phase beliebig umeichbar. Die Phase hat für uns damit keine reale Existenz. Lediglich die Differenz zweier Phasen ist (in Form von Interferenz und damit in Wahrscheinlichkeit) observabel. Damit können wir rechnerisch auf die Phase zwar nicht verzichten, aber eine Phase allein ist trotzdem nicht observabel, damit können wir der keine Existenz zuordnen. Scullie nimmt hier einen verborgenen Parameter an. Aber verborgene Parameter wurden widerlegt.
Die Beschreibung passt. Wir haben trainiert, den Wunsch nach Anschaulichkeit loszulassen. Weil jeder Versuch zu Fehlern führt.Zitat von Agent ScullieDer Nachteil dieser Deutung ist aber, dass sie nur aussagt, was es nicht gibt (nämlich eine real existierende Wellenfunktion), nicht aber, was es denn dann stattdessen gibt. Sozusagen eine Art quantenmechanischer Agnostizismus.
Klingt sinnvoll. Es wurde noch keine fehlerfreie Anschauung gefunden. Die Mathematik ist richtig, aber nicht anschaulich, die Anschauung ist mathematisch nicht richtig. Also ist es doch logisch, auf was man sinnvollerweise verzichtet.Halman hat geschrieben:Dann vertritts Du den "quantenmechanischen Agnostizismus".Janina hat geschrieben:Da wir das nie messen, dürfte das unter "verzichtbares Gedöns" fallen.Halman hat geschrieben:In der quantenmechanischen Betrachtungsweise ist es völlig normal und vor allem auch notwendig, sich ein Elektron unter bestimmten Umständen als an mehreren Orten gleichzeitig aufhaltend zu denken.![]()
Die Schrödingergleichung ist eine Differenzialgleichung in Ort und Zeit. Das heißt, sie beschreibt den zeitlichen Verlauf eines Vorganges im Raum.Halman hat geschrieben:Sofern ich mich nicht sehr täusche, beschreibt auch die Schrödingergleichung einen Vorgang, der zwar eine extrem kurze, aber endliche Zeitspanne, beansprucht.

Lösung ist üblicherweise eine Funkion psi(x, y, z, t), die nicht notwendigerweise auf ganz t definiert sein muss, es aber gelegentlich ist. Besonders wenn sie einen stabilen Zustand beschreibt und damit die Form H psi(r,t) = E t annimmt.
Kohärenz ist erstmal die Fähigkeit von Wellenfunktionen, miteinander zu interferieren. Streuprozesse sind üblicherweise unbestimmt. D.h. niemand weiß wo die Streuzentren liegen, die Streuzentren sind statistsich verteilt. Damit ist die Summe aller gestreuten Wellenfunktionen nur noch Rauschen. Das heißt, die Kohärenz ist futsch. Die Unumkehrbarkeit ist Entropie im thermodynamischen Sinn. Es gibt keine Einbahnstraße im Detail, sondern im Ensemble.Halman hat geschrieben:Die Dekohärenz ist meines Wissens das Resultat der Übertragung der Wellenfunktion des Quantenobjektes auf die meso-/makrokosmische Umgebung.
Ach weißt du, wenn ich einen Putzeimer voll Sangria nicht ohne Verluste in ein Schnapsglas schütten kann, liegt das weder am Putzeimer, noch an meiner Geschicklichkeit.R.F. hat geschrieben:Wenn es Dir gelingt, mir anhand Einsteins Schriften klar zu machen...

Völlig unmystisch, wenn man das nur richtig liest. |lebendig> ist eine Wellenfunktion, die von der Zeit abhängt, da steht eine wie auch immer geartete abfallende Exponentialfunktion drin, und |Wellenfunktion|² wird was mit 2 hoch -(t/Halbwertszeit des Isotops) sein, = die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze noch lebt.Halman hat geschrieben:Das wirft natürlich die Frage auf, welcher der Zustände denn nun realisiert ist? Solange man keine Messung vornimmt, ist es sinnvoll, davon auszugehen, dass sich das Isotop in einem überlagerten Mischzustand befindet – etwas, was wir nicht aus unserer Erfahrungswelt kennen.
Der Physiker Erwin Schrödinger trieb dies mit seinem berühmten Gedankenexperiment auf die Spitze.
Solange also keine Beobachtung erfolgt, befindet sich das Isotop [und die Katze] in einem „Mischzustand“ ausund
.
Keiner würde darin eine halbtote Katze sehen.