Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
#21 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
Samuel,ich habe den von Dir kritisierten Beitrag entfernt.
#22 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
Gegen eine Kopfbedeckung ist auch nichts einzuwenden. Hierzulande tragen viele Frauen ein Kopftuch oder eine Kopfbedeckung, z.B. Krankenschwestern, Nonnen, ältere Frauen. Viele modisch bewusste Damen tragen Schleier... Bei Hochzeiten ist es sogar erwünscht. Das ist es sogar ein Schmuckstück.Novalis hat geschrieben:Eine Freundin von mir hat afghanische Wurzeln, sie wurde aber hier in Deutschland geboren und hat ihr Abitur gemacht. Darüber hinaus ist sie Muslimin und trägt ein Kopftuch. Ein großartiger Mensch und Deutschland ist ihre Heimat, denn sie hat ihr ganzes Leben hier gelebt. Trotzdem fühlt sie sich regelmäßig in ihrer eigenen Heimat unwillkommen und fremd, weil mediale Hetzkampagnen gegen Muslime veranstaltet werden, die häufig nicht viel mit der Realität zu tun haben. Soetwas gilt als normal. Ich hingegen frage mich: dürfen die Medien den Menschen vorschreiben, wie sie denken, glauben, leben und sich kleiden müssen? Ich denke nicht ... erstens haben sie kein Recht dazu und zweitens ist das nicht ihre Aufgabe ...
Was mich persönlich stört, ist wenn das Kopftuch zum Symbol der Unterdrückung wird.

[Quelle: https://www.hochzeitsplaza.de/schmuck-u ... chem-kleid]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#23 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
Rembremerding hat geschrieben:Der Ruf: Freiheit von .... Kreuz, Kopftuch, AfD-Fahne, BVB-Wappen, Fleisch, Ehe Mann/Frau, Ausländern, Atheisten ...
ist eine typische Reaktion tiefer Verunsicherung, weil der eigene Standpunkt, die eigene Identität fehlt. Alles wird und wirkt bedrohlich, nichts und niemanden darf vertraut werden. Der Reflex: Lasst uns eine Komfort-Sicherheitszone schaffen, in der wir uns mit nichts mehr auseinanderzusetzen haben, in der die Freiheit nur mehr in den engen Grenzen der eigenen Befindlichkeit gilt.
Wer sich von einem Menschen in seiner Freiheit eingeschränkt fühlt, der ein Kreuz um den Hals trägt, ein Kopftuch trägt oder von einem Kreuz an der Wand, lebt in einer tiefen Selbstverknechtung. Er projiziert seine negativen Gefühle und Vorurteile, seine Angst und Verunsicherung auf den anderen und rechnet damit, dass dieser danach handelt.
Vielleicht ist es manchmal auch nur die Angst und die Bewunderung vor der Selbstsicherheit des anderen, gerade wenn es um religiöse Symbole handelt.
Echte Freiheit bedeutet Freiheit für ...
Echte Toleranz fusst in Respekt und Vertrauen. Wem beides fremd ist, meint mit Toleranz und Freiheit nur Sicherheit vor dem Leben und Bevormundung.

Das geschieht, wenn einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller, der selbst ein Muslim ist, sich in die christliche Bildwelt versenkt? Navid Kermani sieht staunend eine Religion voller Opfer und Klage, Liebe und Wunder, unvernünftig und abgründig, zutiefst menschlich und göttlich: ein Christentum, von dem Christen in dieser Ernsthaftigkeit, Kühnheit und auch Begeisterung nur noch selten sprechen.
Es ist ein Wagnis: Offenen Herzens, mit einer geradezu kindlichen Neugier steht Navid Kermani vor den großen und vor unbekannten Werken der christlichen Kunst. Und es wird zum Geschenk: Denn seine berückend geschriebenen Meditationen geben dem Christentum den Schrecken und die Schönheit zurück. Kermani hadert mit dem Kreuz, verliebt sich in den Blick der Maria, erlebt die orthodoxe Messe und ermisst die Größe des heiligen Franziskus. Er lehrt uns, in den Bildern alter Meister wie Botticelli, Caravaggio oder Rembrandt auch die Fragen unserer heutigen Existenz zu erkennen – mit klarem Blick für die wesentlichen Details und die untergründigen Bezüge auch zu entfernt scheinenden Welten, zur deutschen Literatur, zum mystischen Islam und selbst zur modernen Heilgymnastik. Seine poetische Schule des Sehens macht süchtig: süchtig nach diesem speziellen Blick auf das Christentum und sehnsüchtig danach, selbst so sehen zu können.

Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie weit eine solche Umarmung des Anderen und Fremden gehen kann und das alles ohne die eigene Identität zu verneinen und alles geistlos gleichschalten zu wollen, sondern eher die Einheit in der Verschiedenheit würdigend. Doch das setzt eine geistige Reife und auch Liebesfähigkeit voraus, die nicht alle Menschen besitzen.
Zuletzt geändert von Novas am Sa 18. Nov 2017, 20:59, insgesamt 1-mal geändert.
#24 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
Rembremerding hat geschrieben:Oh, so schnell wird mir diese tiefe Verunsicherung schon bestätigt:Wenn jemand ein Kreuz um den Hals trägt, um das liebe Jesulein als anbetungswürdigen fehlerfreien Übermenschen und die eigenen Mitmenschen als minderwertigen gottlosen Abschaum zu stilisieren, dann ist das nicht akzeptabel.
Er projiziert seine negativen Gefühle und Vorurteile, seine Angst und Verunsicherung auf den anderen und rechnet damit, dass dieser danach handelt.
Unsre Atheisten lassen sich besonders leicht verunsichern

Zuletzt geändert von Novas am Sa 18. Nov 2017, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
#25 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
Eine Wintermütze ist kein Symbol für Unterdrückung.Catholic hat geschrieben:Der Grund für die Kopfbedeckung war unter anderem der Schutz gegen Wetter (Wind,Regen,Schnee),darüberhinaus wusch man sich nicht so oft die Haare wie heute und so sah es mit bedecktem Haupt einfach besser aus.
Übrigens war die Kopfbedeckung auch bei Männern usus.

Ich meinte tatsächlich die Haube als Zeichen dafür, dass die Frau im Mittelalter verheiratet war bzw. das muslimische oder christliche Kopftuch.
Cool, danke dir.Catholic hat geschrieben:Samuel,ich habe den von Dir kritisierten Beitrag entfernt.
#26 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
Catholic hat geschrieben:Christen,die Nichtchristen als gottlosen Abschaum betrachten haben wesentliche Grundaspekte der Lehre Jesu nicht verstanden
Soetwas habe ich auch noch nie von irgendeinem Christen gehört. Ich denke allerdings wirklich, dass der Atheismus destruktiv wirkt, wenn er die Deutungshoheit in der Gesellschaft erlangt, aber das bedeutet nicht, dass der einzelne Atheist ein schlechter Mensch ist. Der einzelne Atheist kann sogar ein Heiliger sein, aber dann nicht wegen, sondern eher trotz seiner Weltanschauung.
Zuletzt geändert von Novas am Sa 18. Nov 2017, 19:21, insgesamt 1-mal geändert.
#27 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
SamuelB hat geschrieben: Ich meinte tatsächlich die Haube als Zeichen dafür, dass die Frau im Mittelalter verheiratet war...
Aber wurde die verheiratete Frau dadurch unterdrückt?
Wird eine Frau in der BRD unterdrückt wenn sie nach der standesamtlichen Eheschliessung den Ehering trägt?
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#28 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
Man sollte sich nur vor jenen Menschen in Acht nehmen, die meinen schon alles gefunden zu haben, die das Staunen verlernt und wegen ihrer Selbstgefälligkeit sich dem Nächsten verschließen.Novalis hat geschrieben: Der einzelne Atheist kann sogar ein Heiliger sein, aber dann nicht wegen, sondern eher trotz seiner Weltanschauung.
Zitate zweier Großer:
Es gibt nur zwei Arten von Menschen, die man vernünftig nennen kann: die, die Gott von ganzem Herzen lieben, weil sie ihn kennen, und die, die ihn von ganzem Herzen suchen, weil sie ihn nicht kennen.
Blaise Pascal
Du könntest ihn nicht suchen, wenn du ihn nicht gefunden hättest.
(Hl. Augustinus)
Servus

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#29 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
Rembremerding hat geschrieben:Es gibt nur zwei Arten von Menschen, die man vernünftig nennen kann: die, die Gott von ganzem Herzen lieben, weil sie ihn kennen, und die, die ihn von ganzem Herzen suchen, weil sie ihn nicht kennen.
Blaise Pascal
Ja, das kann man den Atheisten nicht absprechen: sie suchen nach Wahrheit. Ein unangenehmer Atheist ist mir dann doch lieber, als ein vollkommen gleichgültiger Agnostiker. Selbst wenn es einen Menschen gelingt, gottlos zu werden, so gelingt es ihm niemals Gott los zu werden. Das beweisen die Atheisten eben gerade dadurch, dass sie ständig über ihn reden

Wir haben Gott getötet, ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder!
so beweist er damit nur seine Lebendigkeit, denn über einen toten Gott redet niemand mehr. Wenn schon, dann stimmt dieser Satz hier:

#30 Re: Der Wahnsinn der Kopftuch-Debatte
Die Haube war ein Zeichen dafür, dass die Frau einen Mann über sich hatte. Sie war nicht frei in all ihren Entscheidungen. Gleiches gilt für das christliche und muslimische Kopftuch. Um das geht es doch in diesem Thread. Vllt liest du den Eingangspost von Novalis noch mal.Catholic hat geschrieben:Aber wurde die verheiratete Frau dadurch unterdrückt?
Wird eine Frau in der BRD unterdrückt wenn sie nach der standesamtlichen Eheschliessung den Ehering trägt?
Schreibe ich so missverständlich?
Was sind denn das für Vergleiche? Wintermützen, Ehering... Was kommt als Nächstes?
