Wünschelruten

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closs
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#191 Re: Wünschelruten

Beitrag von closs » Sa 31. Mai 2014, 19:13

sven23 hat geschrieben:. Daß der Mensch zu geistigen Leistungen in Literatur und Kunst fähig ist, ist doch unbestritten, aber was hat das mit Esoterik oder mit Wünschelruten zu tun?
Mit Wünschelruten nichts. - Mit Esoterik im heutigen Sinne insofern etwas, als dass offensichtlich alles Unbeweisbare inzwischen dazu gezählt wird.

Zeus hat geschrieben:Goethe war Dichter. Als er sich als Wissenschaftler versuchte, hat er nicht geglänzt. Seine Farbenlehre bestand zum großen Teil aus Mist. Fühlen ist eben nicht genug.
Tacuisses.

Pluto
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#192 Re: Wünschelruten

Beitrag von Pluto » Sa 31. Mai 2014, 19:24

closs hat geschrieben:Mit Esoterik im heutigen Sinne insofern etwas, als dass offensichtlich alles Unbeweisbare inzwischen dazu gezählt wird.
Das ist eine Unterstelleung.
Es wird nur das zur Esoterik gezählt, was bereits wissenschaftlich widerlegt wurde.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#193 Re: Wünschelruten

Beitrag von closs » Sa 31. Mai 2014, 19:30

Pluto hat geschrieben:Es wird nur das zur Esoterik gezählt, was bereits wissenschaftlich widerlegt wurde.
Widerlegung ist immer eine Folge des Test-Designs - da wären in einigen Feldern noch Fragen offen. - Und wie steht es mit Dingen, für die Naturwissenschaft gar nicht zuständig ist?

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sven23
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#194 Re: Wünschelruten

Beitrag von sven23 » Sa 31. Mai 2014, 19:47

closs hat geschrieben:Mit Wünschelruten nichts. - Mit Esoterik im heutigen Sinne insofern etwas, als dass offensichtlich alles Unbeweisbare inzwischen dazu gezählt wird.

Das stimmt so aber nicht. Es käme doch niemand auf die Idee, die postulierte dunkle Energie in den Bereich der Esoterik einzuordnen, weil sie Teil eines Modells ist. In der Esoterik gibt es nicht mal Modelle oder Theorien. Da muß man halt ganz klar unterscheiden.


closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Goethe war Dichter. Als er sich als Wissenschaftler versuchte, hat er nicht geglänzt. Seine Farbenlehre bestand zum großen Teil aus Mist. Fühlen ist eben nicht genug.
Tacuisses.

Da muß ich Zeus zustimmen. Goethe war ein genialer Dichter, aber als Naturwissenschaftler ziemlich schief gewickelt. Ich erinnere nur an seinen Streit mit Newton.

Und Aussagen wie diese zeugen von intellektuellem Hochmut und Selbstüberschätzung.
"Daß ich ... in meinem Jahrhundert in der schwierigen Wissenschaft der Farbenlehre der Einzige bin, der das rechte weiß, darauf tue ich mir etwas zu gute, und ich habe deshalb das Bewußtsein der Superiorität über viele..."
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#195 Re: Wünschelruten

Beitrag von closs » Sa 31. Mai 2014, 21:01

sven23 hat geschrieben: Goethe war ein genialer Dichter, aber als Naturwissenschaftler ziemlich schief gewickelt.
Dass er den Zwischenkieferknochen entdeckt hat, hat ihn mit Stolz erfüllt - im übrigen wird er von der Nachwelt tatsächlich nicht Naturwissenschaftler wahrgenommen - er war halt ein Universalgenie, der in vielen Dingen seine Nase reinsteckte.

Aber der Ansatz, dass Nicht-Nachweisbares "Fühlen" wäre, ist halt doch arg provinziell. Goethe hatte unter den Fingernägeln mehr Geist als mancher Philosoph heute im Kopf hat. Tempi passati.

Mir fällt da der Kohl-Witz ein, der auf Amerika-Besuch ist und seine Frau fragt, was "Apfelkuchen" auf englisch heisst. Dementsprechend geht er jeden Morgen in die Bäckerei und bestellt einen "Applepie". - Als er nach einigen Wochen dessen überdrüssig ist, fragt er seine Frau, was denn Brot hieße. Er geht mit deren Antwort gerüstet in die Bäckerei und bestellt nun "Bread". Als die Verkäuferin fragt "White Bread or Brown Bread", antwortet er in Panik "Applepie".

Und nun ersetze das Wort "Applepie" durch "Esoterik".

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Zeus
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#196 Re: Wünschelruten

Beitrag von Zeus » Sa 31. Mai 2014, 21:08

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:. Daß der Mensch zu geistigen Leistungen in Literatur und Kunst fähig ist, ist doch unbestritten, aber was hat das mit Esoterik oder mit Wünschelruten zu tun?
Mit Wünschelruten nichts. - Mit Esoterik im heutigen Sinne insofern etwas, als dass offensichtlich alles Unbeweisbare inzwischen dazu gezählt wird.
Zeus hat geschrieben:Goethe war Dichter. Als er sich als Wissenschaftler versuchte, hat er nicht geglänzt. Seine Farbenlehre bestand zum großen Teil aus Mist. Fühlen ist eben nicht genug.
Tacuisses.
Wenn die Wissenden schweigen herrschen die Dummen, lieber closs.
Goethes Farbtheorie war Schwachfug in Reinkultur, und dazu sein Hauptwerk(!), wie er selber erklärte:
Goethe, als ganzheitlich Denkender, beschäftigte sich nicht nur mit Literatur, sondern auch mit Naturwissenschaften. Sein Hauptinteresse galt der Farbenlehre, welche seiner eigenen Meinung nach sogar sein wichtigstes Werk darstellt. Goethe verfasste über 2000 Seiten,
Goethes Farbtheorie baut auf einem elementaren, polaren Gegensatz von Hell und Dunkel auf. Er erklärt Farben als Grenzphänomene zwischen Licht und Finsternis. Gelb liegt an der Grenze zur Helligkeit ("zunächst am Licht") und Blau an der Grenze zum Dunkeln ("zunächst an der Finsternis"). Das Himmelsblau entsteht im Rückgriff auf die antike, griechische Vorstellung als Trübe, also Atmosphäre, durch ein durchsichtiges Medium, der Luft, vor dem Dunkel des Weltalls. Nach Goethe entstehen Farben aus der Mischung von Helligkeit und Finsternis, also im Halbschatten. Diese Idee konsequent umgesetzt bedeutet aber, dass die Addition von Spektralfarben niemals weißes Licht ergeben könnte. Daraus begründet sich auch Goethes Widerspruch zu Newton.
Quelle
Zuletzt geändert von Zeus am Sa 31. Mai 2014, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#197 Re: Wünschelruten

Beitrag von closs » Sa 31. Mai 2014, 21:13

Zeus hat geschrieben:Wenn die Wissenden schweigen herrschen die Dummen.
Der Zwerg stellte sich auf die SChulter des Riesen und sagte: "Ich bin größer als Du".

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#198 Re: Wünschelruten

Beitrag von Zeus » Sa 31. Mai 2014, 21:24

sven23 hat geschrieben: Goethe war ein genialer Dichter, aber als Naturwissenschaftler ziemlich schief gewickelt.
closs hat geschrieben:Dass er den Zwischenkieferknochen entdeckt hat, hat ihn mit Stolz erfüllt
Einn blindes Huhn findet auch mal ein Korn.
closs hat geschrieben:im übrigen wird er von der Nachwelt tatsächlich nicht Naturwissenschaftler wahrgenommen...
Mein Reden.
closs hat geschrieben:... er war halt ein Universalgenie, der in vielen Dingen seine Nase reinsteckte.
Nase reinstecken ist eben in der Wissenschaft nicht genug. Damit alleine würde man sich wohl kaum als Universalgenie qualifizieren.
Leonardo da Vinci war ein Universalgenie.
Auf welchem Gebiet der Naturwissenschaften hat unser großer Dichter irgend etwas bahnbrechendes geleistet?
Er war wohl eher ein Möchtegern-Naturwissenschaftler.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#199 Re: Wünschelruten

Beitrag von closs » Sa 31. Mai 2014, 21:48

Zeus hat geschrieben:Auf welchem Gebiet der Naturwissenschaften hat unser großer Dichter irgend etwas bahnbrechendes geleistet?
Allenfalls wird man da den Zwischenkieferknochen erwähnen können. - Was die Farbenlehre angeht, kannst Du mal wiki lesen - das ist schon etwas differenzierter, als Du es darstellst.

Im Übrigen: Egal, wie er sich selbst eingeschätzt hat - Goethes Werk gehört auch heute noch zur Weltliteratur. Ob man ihn noch erkennt, weiss ich nicht. Vielleicht gehört auch er zu den Kathedralen, die von Barbaren als Steinbruch verwendet wird - man muss mit allem rechnen.

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#200 Re: Wünschelruten

Beitrag von Pluto » Sa 31. Mai 2014, 22:11

closs hat geschrieben:Was die Farbenlehre angeht, kannst Du mal wiki lesen - das ist schon etwas differenzierter, als Du es darstellst.
:lol:
Er hat sich Gedanken gemacht, aber das Ergebnis war dennoch falsch.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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