Gut und Böse

[Münek]

Also ist Dein Schema menschengemacht. Es gibt also keine Absolutheit.

Es gibt keine Absolutheit des Menschen - ob es "göttliche" Absolutheit gibt oder nicht gibt, ist davon vollkommen unabhängig. - Herleitbar ist sehr wohl eine göttliche Absolutheit.

Letzteres ist falsch.

Woher (von wen oder was) willst Du "eine göttliche Absolutheit HERLEITEN"?

Das geht seriöserweise überhaupt nicht.

[closs]

Das geht seriöserweise überhaupt nicht.

Natürlich geht es - aber (wie alles andere auch) geht es nur auf Basis eines Modells. - Und daraus kann man seriöserweise ableiten.

Letztlich läuft immer alles darauf raus, ob ein zugrundeliegendes Modell richtig ist - das hatten wir schon bei der Descartes-Diskussion. - INNERHALB des jeweiligen Modells kann man, wenn es ein vernünftiges Modell ist, sehr viel ableiten.

[Savonlinna]

[...]

Wir können es vielleicht so zusammenfassen: Mich überzeugt Deine Variante des Christentums nicht.
Sie ist mir zu tot.

[Münek]

Gefählich hingegen ist, wenn ein Typus sich erhebt und sagt: nur meine Herleitung - es gäbe Absolutheit - ist absolut.

Weder "nur" noch überhaupt "dass". - Jegliche Logik und jegliche Plausibilität kann Täuschung sein - absolut weiss der Mensch NICHTS außer
1) Cogito
2) Ich WEISS, dass ich nichts weiss.
Insofern dürfte man den Mund gar nicht aufmachen, sondern sollte lieber Kartoffeln ernten.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. (Redensart)
Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen. (Philosoph Ludwig Wittgenstein)

I

[Novas]

Kleine Einschränkung: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dann geistig-philosophische Werke gäbe und Musik von Bach.

Aus welchem Grund sollten keine begnadeten Musiker in einer gottlosen Welt geboren werden können?

Ein begnadeter Musiker wird vom Heiligen Geist inspiriert. Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum, sagte Nietzsche. Denn sie verbindet uns mit dem Heiligen in unsrem Inneren.

[closs]

Mich überzeugt Deine Variante des Christentums nicht. Sie ist mir zu tot.

Wir reden hier über fundamental-theologisch/philosophische Grundlagen des Christentum - über gelebtes Christentum haben wir noch kein Wort verloren - darum ging es doch noch gar nicht - das wäre ein ganz anderer Thread.

Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen. (Philosoph Ludwig Wittgenstein)

Ja - und das kann man dann vulgär dahingehend interpretieren, dass nur kritisch-rationalistisch überprüfbare Aussagen von Belang sind. - Übersehen wird: "Das, was ist", über das man schweigt, "ist" trotzdem. - Es besteht hier die Gefahr, dass man ganze Realitäts-Felder ausklammert, weil sie der eigenen Methodik nicht genügen. - Das alte Thema.

[Taner]

Dann lies mal Markus 10,18!: dort weist Jesus die Anrede "Guter Lehrer" ausdrücklich zurück. Hast Du noch nie davon gehört?!

Sei aus vor Achtung und Respekt vor dem, der ihn gesandt hat oder aber durch seinen Demut und Bescheidenheit, da er so vorbildlich war dass ihm niemand eine Sünde nachweisen konnte.

Wenn wir die Sache aber so betrachten, wie sie geschrieben steht dann sind weder die Gesalbten noch die Propheten oder die Engel Gut, bis hierhin ist auch alles hinnehmbar doch wenn wir dann noch den Heiligen Geist Gottes mitberücksichtigen und behaupten, er wäre auch nicht Gut dann würden wir ihn lästern und diese Lästerung wurde dann nach seiner Aussage weder im Himmel noch auf der Erde vergeben werden.

Also müssen wir uns wieder mit der einen Stelle befassen, wo er die Jünger versucht zu trösten indem er sagt dass es besser für sie sei wenn er fortgeht damit er seinen Himmlischen Vater bitten kann und sie den Heiligen Geist empfangen können.

Die Jungfrau Maria hatte ihn empfangen und wurde schwanger, Josef sein Stiefvater hatte Maria nicht verlassen weil er offenbart bekam von wem der Junge ist denn sie trägt, Jesus Christus hatte diejenigen die besessen von Dämonen waren mit der Hilfe des Heiligen Geist Gottes geheilt, die Jünger dagegen fingen an eine andere Sprache zu sprechen.

Ich finde, es ist eine Lästerung dem Heiligen Geist Gottes gegenüber wenn sie ihn nicht als Gut interpretieren oder kann einer beweisen dass der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria etwas böses offenbart hat ?

[Münek]

Du kannst Dich nicht "etwas nähern", von dessen Existenz Du nichts wissen kannst.

Falsch. - Du näherst oder entfernst Dich. - Punkt. - Ob Du es weißt, ist für dieses Faktum irrelevant.

Welches Faktum?

[closs]

Welches Faktum?

Egal. - Nimm eine Schatztruhe, die unter Deiner Haustüre im Boden versenkt ist. - Jedesmal, wenn Du über die Schwelle gehst, bist Du der Truhe nahe - wenn Du die Tür rausgehst und in die Stadt spazierst, entfernst Du Dich von der Truhe - egal ob Du weißt, dass sie da ist oder nicht.

Die Frage lautete, wie man einer Sache nah sein könne, die man nicht kennt - dies ist/war die Antwort. - Wenn diese "Sache" Gott ist (weil es ihn gäbe), bist Du ihm manchmal nah und manchmal fern - egal ob Du von ihm weißt oder nicht.

[Münek]

Dass er aus Deiner Sicht "ziemlich erfolglos war", hat sicher u.a. damit zu tun, dass Du oft nicht in der Lage bist, Dich allgemeinverständlich auszudrücken.

Hat mich tatsächlich sehr überrascht - ich dachte, wir hätten nach einer oder zwei Seiten grundsätzliches Einvernehmen, und dann geht's in weiterführende Frage. - Soweit ist es dann selbst nach 250 Seiten nicht gekommen.

Weil Du wie eine Katze um den heißen Brei herumschleichst.

Ich habe bis heute keine Ahnung, wie Deine Gottesvorstellung tatsächlich aussieht.
Da kommt von Dir nichts Substanzielles rüber...