Flavius hat geschrieben:(bisher, konservativ: vor 200-250 Mill. J. Entstehung von "echtem" Leben (Zellkern und Hülle)
Fachlich Unsinn! Bakterien sind auch lebendig, haben aber keinen Zellkern. Was hat Zellkern mit Leben zu tun? Blaualgen (teils komplexe, merhzellige Bakterien) sind kein echtes Leben? Aha. Und die Zeitangabe . sorry, falsch geraten.
Die Versuchung spektakulär alte fossile Hinweise so auf Leben hin zu interpretieren u. zu präsentieren, kann aber den Blick trüben.
Stimmt. Zudem ist es ja schwierig, fossile Bakerien als solche zu erkennen. Was soll da übrig sein außer einer winzigen Blase? Da bin ich auch skeptisch. Ähnlich ist es mit möglichen Fossilien vom Mars bzw. auf Meteoriten.
Sollte sich der bisherige Trend bestätigen, dass sehr früh in der Erdgeschichte Lebensspuren auftreten, dann sind etablierte Vorstellungen herausgefordert u. gezwungen, eine wie auch immer geartete „natürliche“ Entstehung des Lebens von der Erde weg an einen andern Ort im Universum zu verlegen.
Gezwungen? Nein. Überlegungen dazu gibt es aber schon lange.
Da wir keine Zeitmaschine haben, werden wir vielleicht nie erfahren, wie auf der Erde Leben entstand. Das macht aber einen Schöpfer keinen Deut wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher.
Nach einem schöpfungs-theoretischen Ansatz dagegen sind Gegebenheiten, wie sie durch die hier vorgestellten Interpretationen nahegelegt werden, zu erwarten.
Verstehe ich nicht. Was hat "Schöpfer" mit dem Zeitpunkt des "Schöpfens" zu tun. Wäre es nicht sinnvoller, wenn der "Schöpfer" wartet, bis die Erde kühler ist und lebensfreundlicher, als schon extrem früh mit dem Basteln zu beginnen?
Flavius hat geschrieben:da sind Z.B. einige handfeste Beobachtungen oder bewiesene Tatsachen aufgeführt
Vollmert kann keine bewiesenen Tatsachen aufführen, weil es keine bewiesenen Tatsachen gibt. Wann begreifst du das endlich? Handfest - o.k., bewiesen? Nein.
Keiner stieg oder steigt hier auf die Aussagen von Prof. B. Vollmert ein
Doch, ich. Ich habe aber die Kompetenz des Herrn in Sachen Entstehung des Lebens angezweifelt. Macht aber nichts - man nimmt sich halt einen Evangelikal ideologisierten Kunststoffchemiker und hängt an seinen Lippen und glaubt alles, was er absondert, weil es ins eigene Weltbild passt. Alles andere kann man dann ablehnen, denn man macht es ja seriös wissenschaftlicht. Man glaubt einem Promovierten. Super, sehr schön...
Polykondensation in Ursuppen wäre, selbst wenn er starten könnte, ein Prozess, der sich nach Art einer Autokatalyse selbst wieder zum Stehen brächte." (1983:20)
Man müsste jetzt weit ausholen. Reagenzglas ist auch nicht gleich Mikroporen in Gestein (vermutlich haben sich dort erste Reaktionsräume, die Zellen ähneln, gebildet - aber da ist mehr Spekulation als Theorie enthalten).
Das Grundproblem:
Ein selbsternannter "Fachmann" findet in einem Versuch von anno dazumal Unzulänglichkeiten. Und das in Bezug auf eine Fragestellung, die mangels Datengrundlage kaum greifbar ist. Jetzt wird hier also ein Versuch kritisert. Und als Schlussfolgerung kommt dann "alle Überlegunen zur Entstehung von Leben sind falsch, das habe ich hiermit gezeigt - es muss also einen Schöpfer geben". Das ist völlig unwissenschaftlich, entbehrt jeder Redlichkeit und Logik. Aber es wird sofort zigmal in Foren abgeschrieben, weil da "endlich ein "Wissenschaftler" die Wahrheit sagt". Dann wird es mit "Beweis" / "kein Beweis" garniert (was völlig unwissenschaftlich ist). Und dann zeisgt du noch, dass du nicht einmal weißt, was Leben ist (Zellkern - wie bitte?).
Wenn du nicht weißt, was Leben ist, wie kannst du dann "argumentieren" wollen, wie es entstand. Das wäre so, als wüsstest du nicht, was digital und analog bedeutet, willst aber anderen erklären, wie Computer arbeiten - das ist dann schon sehr schräg.
AutoKatalyse wird zwar teils erfolgreich nachgebaut !! - aber sie läuft teils nicht stetig und ist niemals "ganz aus sich heraus" selbst gestartet, sondern (in den Laboren u. da von menschl. Intelligenz) immer initiiert worden! - (Ohne vorherigen Aufbau, "Programmierung" oder Führung gehen solche Experimente nicht von selbst. )
Wüsste man, welche Bedingungen damals in winzigen Reaktionsräumen exakt herrschten, könnte man versuchen, das nachzubasteln. Autokatalyse ist ja auch nur eine These. In unseren Zellen katalysieren Enzyme Prozesse an der DNA/RNA. Die Frage ist z.B., wie die RNA-Polymerase entstand. Man weiß es nicht (es fehlt die Zeitmaschine). Eine Möglichkeit wäre, dass ein RNA-Vorgängermolekül autokatalytische Eigenschaften hatte. Wie lange die postulierte Kette (die ersten Schritte) waren, weiß auch niemand. Dein "Experte" macht es sich da sehr einfach.
Ich versuche noch mal ein Beispiel... Ein "begnadeter" Musiker verstirbt. In seiner Autobiographie liest man, er hätte autodidaktisch Gitarrespielen gelernt. Viele Experten überlegen, ob das eine Legende ist, also geschwindelt ist, oder stimmt. Einer davon ist ganz schlau: er drückt einem Kind die Gitarre dieses verstorbenen Musikers in die Hand und sagt "spiel". Das Kind schafft es nicht, aber es kann natürlich einfache Töne durch Saitenzupfen entlocken. Der Schlaumeier folgert daraus: Ich habe "bewiesen", dass man von allein nicht so gut Gitarre spielen lernen kann, denn es hat nicht geklappt. (Es hat auch nach langen Versuchen nicht geklappt, das Kind wurde nie ein guter Gitarrist)
Ist der Rückschluss zulässig? Nein, ist er nicht! Er ist unlauter.