Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

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Hemul
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#151 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Hemul » Do 12. Nov 2015, 20:01

Münek hat geschrieben:Deine Interpretation widerspricht den klar dokumentierten NAHERWARTUNGEN Jesu und der Urchristen.

closs hat geschrieben:Bei den Urchristen ist es durch unabhängige Quellen belegbar - bei Jesus selbst nicht. - Darüber haben wir lange genug diskutiert.

Münek hat geschrieben: Die Naherwartung Jesu wird von keinem ernstzunehmenden Theologen in Zweifel gezogen.[/b]


Hemul hat geschrieben:Ich nehme aber Dich u. Deine ernstzunehmenden Theologen nicht Ernst-denn gem. Apostelgeschichte 1:6-8 sagte Jesus diesbezgl. folgendes:

6 Deshalb fragten sie ihn bei nächster Gelegenheit: "Herr, wirst du dann das Reich Israel wiederherstellen?" 7 Jesus erwiderte: "Der Vater hat die Zeiten und Fristen dafür selbst bestimmt. Ihr müsst das nicht wissen. 8 Wenn aber der Heilige Geist auf euch gekommen ist, werdet ihr Kraft empfangen und als meine Zeugen auftreten: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis in den letzten Winkel der Welt.

Aber Jesus korrigierte doch hier die Naherwartung seiner Jünger. Kannst Du uns nicht sagen warum und weshalb Du und Genossen hier etwas anderes sehen? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#152 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Pluto » Fr 13. Nov 2015, 09:14

Hemul hat geschrieben:Aber Jesus korrigierte doch hier die Naherwartung seiner Jünger.
Zunächst hat Jesus gepredigt, dass das Ende nahe sei.

Wo steht in der Bibel, er hätte seine Meinung geändert?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#153 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Kingdom » Fr 13. Nov 2015, 11:55

Doppelt
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#154 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Kingdom » Fr 13. Nov 2015, 12:06

Kingdom hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aber Jesus korrigierte doch hier die Naherwartung seiner Jünger.
Zunächst hat Jesus gepredigt, dass das Ende nahe sei.

Wo steht in der Bibel, er hätte seine Meinung geändert?

Wer sagt das die Ungläubigen, die Propheten und Jesus recht auslegen?

Lu 21.5 Und als etliche von dem Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er:
6 Was ihr da sehet, es werden Tage kommen, wo kein Stein auf dem andern bleiben wird, der nicht zerstört würde!

Der Tempel ist zerstört oder nicht? Der dritte aber noch nicht, der muss zuerst noch gebaut werden.


7 Sie fragten ihn aber und sprachen: Meister, wann wird denn das geschehen, und welches wird das Zeichen sein, wann es geschehen soll?
8 Er sprach: Sehet zu, daß ihr nicht irregeführt werdet! Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist nahe! Laufet ihnen nicht nach!

Hier wird gewarnt von den kommenden Irrlehrerern und falschen Propheten, man soll wachsam sein. Da werden also solche kommen die sagen ich bin es, bevor er wieder kommt. Kopien von Ihm und falsche Proheten. Von diesen haben wir schon einige gesehen und sogar einen dieser ganz grossen falschen Propheten, der mit Satanischer Hilfe viele in seinen BANN zieht, ziehen kann und noch immer zieht. Der Endgültige Sohn des Verderbens ist aber noch nicht gekommen aber er wird kommen.


9 Wenn ihr aber von Kriegen und Unruhen hören werdet, so erschrecket nicht; denn das muß zuvor geschehen; aber das Ende kommt nicht so bald.

Nicht erschrecken das Ende kommt nicht so bald, sagt er hier und führt aus:

10 Dann sprach er zu ihnen: Ein Volk wird sich über das andere erheben und ein Reich über das andere;
11 und große Erdbeben werden sein hin und wieder, Seuchen und Hungersnöte; und Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel werden sich einstellen.

Hier spricht der Text eindeutig von der letzten Zeit. Die grossen Zeichen am Himmel kombiniert mit allem was er hier sagt ist defintiv nicht gekommen und warum nicht, das wird im nächsten Vers ausgeführt:

12 Vor diesem allem aber werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen und in Synagogen und Gefängnisse überliefern und vor Könige und Fürsten führen um meines Namens willen.
13 Das wird euch aber Gelegenheit zum Zeugnis geben.
14 So nehmet euch nun zu Herzen, daß ihr eure Verteidigung nicht vorher überlegen sollt;
15 denn ich will euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht sollen widersprechen noch widerstehen können.
16 Ihr werdet aber auch von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überantwortet werden, und man wird etliche von euch töten,
17 und ihr werdet von allen gehaßt sein um meines Namens willen.
18 Und kein Haar von eurem Haupte wird verloren gehen.
19 Durch eure Geduld gewinnet eure Seelen!

Hier spricht Jesus von der Grossen Verfolgungswelle die durch den Antichristen eingeleitet werden wird. Wir kennen zwar schon das die Verfolgung und das Töten der Christen durch die ganze Zeit hindurch aber in dem Ausmass eben noch nicht, darum ist das noch unerfüllt. Also nur zum Teil erfüllt, weil zwar über die ganze Zeit von Jesus bis heute Christen wirklich massiv verfolgt werden aber die Prophetie geht weiter und sagt: Von allen gehasst werden dies ist noch nicht eingetreten wird aber mit dem kommenden Reich des Antichristen der Fall sein.

Dann gehen wir weiter, hier spricht er von der Zerstörung :

20 Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren belagert sehet, alsdann erkennet, daß ihre Verwüstung nahe ist.
21 Alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge; und wer in der Stadt ist, der entweiche daraus; und wer auf dem Lande ist, gehe nicht hinein.
22 Denn das sind Tage der Rache, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht.
23 Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen, denn es wird große Not im Lande sein und ein Zorn über dieses Volk!
24 Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwerts und gefangen weggeführt werden unter alle Völker; und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind.

Hier spricht er wieder von der Zerstörung Jerusalems, er spricht aber auch von der Wegführung unter alle Völker und von der Zertretung Jerusalems durch die Heiden, ist bereits geschehen und Jerusalem bezw. der Tempelberg ist immer noch von den Heiden besetzt. Das heisst die Belagerung wird anhalten, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sein wird. Ist also auch nicht das Ende. Die anderen Propheten sprechen dann von der Rückführung des Volkes Israels in das Land, das ist momentan immer noch im Gange aber passiert vor unseren Augen.

Dann spricht er aber was wieder unmittelbar vor seinem kommen passieren wird auf der ganzen Erde, viele Details dazu finden wir dann in den Propheten geschrieben aber Jesus geht hier nicht mehr auf die einzelnen Details ein, die anderen Propheten erklären aber die Details genau nämlich das man Jerusalem erneut angreifen und eben der Tempel erneute entweiht wird und eine unheimliche Drangsal auch unter der Bevölkerung entsteht und das sie wieder fliehen sollen, wie bei der ersten Zerstörung des Tempels durch die Römer und wohin, das sagen die anderen Propheten wieder alles genau und deutlich.

25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden Angst der Völker vor Ratlosigkeit bei dem Tosen des Meeres und der Wogen,
26 da die Menschen in Ohnmacht sinken werden vor Furcht und Erwartung dessen, was über den Erdkreis kommen soll; denn die Kräfte des Himmels werden in Bewegung geraten.
27 Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.

So hier lesen wir, wie die Menschheit sich fühlen wird, wenn das passiert was eben in der Offenbarung auch in vielen Details beschrieben steht und das dies kommen muss, bevor er kommt. Dies ist eben alles noch nicht eingetroffen.

28 Wenn aber dieses zu geschehen anfängt, so richtet euch auf und erhebet eure Häupter, weil eure Erlösung naht.
29 ¶ Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Sehet den Feigenbaum und alle Bäume!
30 Wenn ihr sie schon ausschlagen sehet, so merket ihr von selbst, daß der Sommer jetzt nahe ist.
31 Also auch, wenn ihr sehet, daß dieses geschieht, so merket ihr, daß das Reich Gottes nahe ist.
32 Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschehen sein wird
.

Also die Menschheit wird nicht vergehen, bis dies alles Geschehen ist und wenn die Zeichen am Himmel geschehen und die Menschen in Ohnmacht sinken vor Furcht und Erwartung was kommen wird und wenn allle Kräfte des Himmels in Bewegung geraten dann erst ist es wirklich so nahe, das er urplötzlich wiederkommt. Die anderen Propheten sagen die Ungläubigen werden aber nicht Busse tun und Gott noch mehr lästern in dieser Zeit und sie werden vor Schrecken erstarren, wenn sie in dann sehen, wie er kommt.

Wenn Jesus sagt das Reich Gottes ist nahe gekommen und zugleich sagt sein Reich sei nicht von dieser Welt, da meint er mit Ihm als Physische Person ist dieses Reich dem Menschen sehr nahe gekommen und auch durch die Ausgiessung des Geistes kommt das Reich Gottes den Menschen sehr nahe, nicht verwechseln mit dem Ende, das eben nicht kommen wird, bis alles geschehen ist, was in den Propheten steht.


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Hemul
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#155 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Hemul » Fr 13. Nov 2015, 14:23

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aber Jesus korrigierte doch hier die Naherwartung seiner Jünger.
Zunächst hat Jesus gepredigt, dass das Ende nahe sei.
Wo steht in der Bibel, er hätte seine Meinung geändert?
Wieso hat Jesus seine Meinung geändert? :roll: Er hat nur das falsche Verständnis seiner Jünger richtig gestellt. Wie schon von mir
mehrfach erwähnt kannte sich Jesus bestens im AT aus. Meinst Du etwa er hatte ohne Grund in Johannes 10:16 folgendes gesagt?

16 Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht aus diesem Pferch sind. Auch sie muss ich herführen. Sie werden auf meine Stimme hören, und alle werden eine einzige Herde unter einem Hirten sein.
Diese anderen Schafe-die nicht aus dem Pferch oder Stall Israels kommen -sollten gem. der Prophezeiung Michas in Micha 4:1-7
besonders in der Zeit des Endes eingesammelt werden:
1 Am Ende der von Gott bestimmten Zeit wird folgendes geschehen: / Festgegründet an der Spitze der Berge / steht der Berg mit dem Haus Jahwes, / erhaben über alle Hügel, / und alle Völker strömen ihm zu. 2 Die Menschen sagen überall: / "Kommt, wir ziehen zum Berg Jahwes, / zum Haus, das dem Gott Jakobs gehört. / Er soll uns lehren, was recht ist; / was er sagt, wollen wir tun. / Denn von Zion geht die Weisung aus, / von Jerusalem das Wort Jahwes." 3 Er spricht Recht im Streit der Völker; / er weist ferne Nationen zurecht. / Dann schmieden sie die Schwerter zu Pflugscharen um, / die Speere zu Messern für Winzer. / Kein Volk greift mehr das andere an, / und niemand übt mehr für den Krieg. 4 Jeder wird in Frieden bei seinen Weinstöcken und Feigenbäumen leben. Niemand wird aufgeschreckt, denn Jahwe, der allmächtige Gott, hat es gesagt. 5 Ja, jedes Volk dient seinem eigenen Gott, wir aber gehören für immer Jahwe, unserem Gott. 6 "Es kommt der Tag", spricht Jahwe, "da hole ich die hinkenden und vertriebenen Schafe zusammen, alle, denen ich übel mitgespielt habe. 7 Die Hinkenden mache ich zu dem heiligen Rest und die Schwachen zu einem mächtigen Volk. Dann wird Jahwe auf dem Zionsberg für alle Zeiten König über sie sein."
Erfüllt sich vor unseren Augen.:clap:
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 13. Nov 2015, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
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#156 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Halman » Fr 13. Nov 2015, 14:26

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aber Jesus korrigierte doch hier die Naherwartung seiner Jünger.
Zunächst hat Jesus gepredigt, dass das Ende nahe sei.
Meinst Du Mk 1:15? Darüber hatten wir doch schon gefühlte siebenmal geredet. Warum denn hier noch mal off topic :?:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Thaddäus
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#157 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Thaddäus » Fr 13. Nov 2015, 16:59

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Deine Interpretation widerspricht den klar dokumentierten NAHERWARTUNGEN Jesu und der Urchristen.
closs hat geschrieben:Bei den Urchristen ist es durch unabhängige Quellen belegbar - bei Jesus selbst nicht. - Darüber haben wir lange genug diskutiert.
Münek hat geschrieben: Die Naherwartung Jesu wird von keinem ernstzunehmenden Theologen in Zweifel gezogen.
Hemul hat geschrieben:Ich nehme aber Dich u. Deine ernstzunehmenden Theologen nicht Ernst-denn gem. Apostelgeschichte 1:6-8 sagte Jesus diesbezgl. folgendes:

6 Deshalb fragten sie ihn bei nächster Gelegenheit: "Herr, wirst du dann das Reich Israel wiederherstellen?" 7 Jesus erwiderte: "Der Vater hat die Zeiten und Fristen dafür selbst bestimmt. Ihr müsst das nicht wissen. 8 Wenn aber der Heilige Geist auf euch gekommen ist, werdet ihr Kraft empfangen und als meine Zeugen auftreten: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis in den letzten Winkel der Welt.
Aber Jesus korrigierte doch hier die Naherwartung seiner Jünger. Kannst Du uns nicht sagen warum und weshalb Du und Genossen hier etwas anderes sehen? :roll:
Nein, nicht Jesus korrigiert die Naherwartung seiner Jünger, vielmehr haben spätere christliche Verfasser die Naherwartung Jeshuas korrigiert, als nämlich fortgesetzt kein apokalyptisches Weltende kam und die Gläubigen in den Gemeinden immer lauter fragten, was denn nun mit dem Weltende sei!
Noch Paulus ging davon aus, dass Ende der Welt sei nahe, weshalb es sich z.B. gar nicht mehr lohne, zu heiraten. Wer es aber nicht lassen könne, der solle es tun. Das war nämlich die direkte Frage von verliebten Christen in den Gemeinden: ob es sich denn überhaupt noch lohne zu heiraten.
Da es fortgesetzt kein Weltende gab, musste die von Jeschua ursprünglich gepredigte Naherwartung relativiert werden, weshalb diverse Erzählungen verändert und andere ergänzt wurden.
Jeschuas Rede vom nahenden Gottesreich wurde von den Verfassern zunehmend neu interpretiert, nämlich dahingehend, dass das Reich Gottes bereits da ist, ganz ohne Weltuntergang wie z.B. Lk.17.
20 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann;
21man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Christliche Prediger in den Gemeinden ließen Jeschua in ihren Predigterzählungen z.B. das Obige (Lk.17,20+21) oder Änhliches zu seinen Jüngern sagen (und erfanden damit ganz neue Jesusworte hinzu), denn natürlich konnte es nicht sein, dass sich der Herr selbst in dieser Sache geirrt haben konnte. Seit Jeschuas Tod waren 30, 40, 50, 60 Jahre vergangen und es gab immer weniger Menschen, die ihn überhaupt personlich gekannt und gehört hatten. Gleichzeitig entstanden immer neue Gemeinden immer weiter weg von Jerusalem, so dass man die wenigen bekannten und verbürgten Augen- und Ohrenzeugen auch nicht einfach mal eben so fragen gehen konnte, wie der Herr denn dies oder das genau gemeint habe.
So wurde zuerst in Predigten erzählt und dann auch aufgeschrieben, dass Jeschua selbst auch noch andere, nämlich das nahe Weltende relativierende Worte gesagt und Geschichten erzählt habe. Texte entsprechenden Inhalts kursierten in und zwischen den christlichen Gemeinden und wurden z.B. von LK. und Joh. und vielen anderen Autoren (Apokryphen) in ihre Evangelien aufgenommen, denn die Verfasser sammelten alles, was sie über Jeschua hörten und schrifltich fanden, um es einzuarbeiten.
Weil dieser harmonisierende Überlieferungsprozess so ablief, kann heute überhaupt nur herausgefunden werden, was der Wanderprediger Jeschua ursprünglich vermutlich tatsächlich selbst gesagt hat: nämlich immer das, was am wenigstens in das spätere Glaubenszeugnis passen will, - sonst hätte man es nämlich nicht relativieren müssen. Es gilt das Prinzip der lectio difficilior, die besagt, dass die schwierigere Lesart wahrscheinlich die ältere ist.

So ist Joh. Wort des Herrn am Kreuz: "Es ist vollbracht!" mit Sicherheit kein originales Wort Jeshuas. Es ist vielmehr das johanneische Zeugnis der bereits existierenden Theologie, dass Jeshua seinen Kreuzestod vorausgesehen hat und davon ausgeht, ein Heilswerk Gottes an ihm und der ganzen Menschheit zu vollenden. Diese theologische Auffassung ist viel spätere christliche Theologie, die den Tod Jeschuas in einen viel größeren Heils-Rahmen stellt, als es der wanderpredigende Jeschua aus dem Kaff Nazareth selbst je hätte ahnen können.

Originale Jesusworte sind mit hoher Sicherheit aber seine Worte am Kreuz bei Mk.: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Da Jeschua als Jude die Psalmen natürlich kannte, ist es verständlich und wahrscheinlich, dass er im Augenblick höchster Verzweiflung diese altestamentlichen Psalmenworte zitiert. Zudem sind sie von Mk. als griechische Transkription der aramäischen Übersetzung von Pslam 22,2 direkt übernommen: "Eloi Eloi lamma sabachthani!". Dies bedeutet, diese Jesusworte sind im originalen Aramäisch, der Sprache Jeschuas, bis zum Evangelisten Mk. weitererzählt und überliefert worden, was für ihre Authentizität spricht. Dieser verzweifelte Aufschrei des sterbenden Wanderpredigers Jeschua am Kreuz ist viel schwieriger (difficilior) in die späteren christliche Glaubensauffassungen und christliche Theologie zu integrieren, als das gelassene, sich gnädig ins göttliche Schicksal ergebende und gleichzeitig triumphierende: "Es ist vollbracht!" bei Joh. Ein Gottessohn, der verzweifelt herausschreit, dass ausgerechnet dieser sein Gott ihn verlassen habe, ist nicht gerade sehr vertrauensschaffend, wenn man andere vom christlichen Glauben überzeugen und eine Weltreligion gründen will. Da passt das spätere johanneische "Es ist vollbracht!" viel besser.
Das bedeutet lectio difficilior.


Die altestamentlichen Voraussagen des Messias durch die Propheten beziehen sich nicht auf den Wanderprediger Jeschua aus Nazareth. Diese Stellen können nicht verwendet werden als Bestätigung dafür, dass Jeschua dieser Messias ist! Die Jünger und die späteren Christen hielten Jeschua für den vorausgesagten Messias. In der Folge dieser Glaubensannahme wurde alles, was Jeschua tat und predigte nachträglich in den kursierenden Geschichten so abgeändert, dass es möglichst zu dem passte, was die Propheten über den Messias prophezeiht hatten. Schönstes Beispiel hierfür ist die Änderung des Geburtsortes von Nazareth nach Bethlehem (wie es bei Jesaja prophezeiht wird).

Nun gab es aber viel zu viele Menschen, die schlicht und einfach wussten, dass Jeschua aus Nazareth kam (weil der Geburtsort damals auch immer dazu gesagt wurde (Paulus aus Tarsos z.B. usw.). Die Zeitgenossen Jeschuas starben zwar im Laufe der Jahrhzehnte weg, aber das Wissen um seinen Herkunftsort starb nicht aus, sondern erhielt sich, so dass Nazareth sich nicht aus den Schriften tilgte (der Nazarener!). Mit der erfundenen Volksbefragung und der Weihnachtsgeschichte wurde aber nachträglich versucht, Jeschuas Geburtsort nach Bethlehem zu verlegen, damit er zu der altestamentlichen Prophezeihung passt.
Zuletzt geändert von Thaddäus am Fr 13. Nov 2015, 19:49, insgesamt 2-mal geändert.

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#158 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Münek » Fr 13. Nov 2015, 18:40

Kingdom hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Du weichst mal wieder aus.

Ich rede hier vom Auftrag einer weltweiten Heidenmission, den Jesus seinen Jüngern an-
geblich erteilt haben soll. Kannst Du mir neutestamentliche Stellen benennen, die über die
"tatsächliche Befolgung" dieses Missionsbefehls durch die Jünger berichten? Welche Jünger
waren in welchen Ländern heidenmissionierend mit welchen Erfolgen tätig?

Das ist meine Frage.

Paulus, der Jesus persönlich nicht kannte, betrieb übrigens seine Heidenmission ganz gewiss
nicht im Auftrag oder auf Anweisung der Jünger
. Deine Auffassung widerspricht klar der ent-
gegengesetzten Eigenaussage Pauli in dessen Brief an die Galater (1, 15 ff.).

Münek


Mr. 16.15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung!

Hat mich diese Predigt erreicht, ja oder nein? Das ist die Frage welche Du Dir stellen musst.

Nö - meine Fragen lasse ich mir von niemanden vorschreiben.

Der angeblich den Jüngern erteilte Missionsbefehl Jesu ist eine historische Frage über ein Ereignis, welches
2000 Jahre zurück in der Vergangenheit liegt.

Es gibt belastbare, tragfähige historische Gründe zu konstatieren, dass Jesus diesen Auftrag niemals erteilt hat.
Es wäre ein Zeichen von Redlichkeit, wenn Du Dich nicht davor drücken würdest, auf diese Begründungen sach-
lich einzugehen
. Ich betone: sachlich.

Dabei spielen - mit Verlaub - Deine persönlichen Befindlichkeiten (Glaubensvorstellungen) nicht die geringste Rolle...

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#159 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von Münek » Fr 13. Nov 2015, 18:46

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das war und ist nicht das Thema.
Sorry - ich dachte es ging um Bibel und Christentum.

Um die Auslegung biblischer Texte: ja. Um den "geistigen Gehalt des Christentums": nein.

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#160 Re: Hexerei, Zauber bzw. schwarzes Magie.

Beitrag von closs » Fr 13. Nov 2015, 18:57

Thaddäus hat geschrieben:Nein, nicht Jesus korrigiert die Naherwartung seiner Jünger, vielmehr haben spätere christliche Verfasser die Naherwartung Jeshuas korrigiert
Über dieses Thema wurde hier hunderte Seiten lang diskutiert.

Das Ergebnis war in etwa:
* Historisch-kritisch ist es naheliegend, dass Jesus eine Naherwartung hatte, da Textverfasser offensichtlich dieser Meinung waren (insb. Paulus).
* Nicht naheliegend muss es sein, wenn man andere Textstellen berücksichtigt bzw. anders interpretiert.

Unterm Strich war diese erwähnte Diskussion ein gutes Beispiel dafür, dass Bibel-Texte von Anfang an kontamniert sind, resp. dass schwer zu unterscheiden ist, was richtige und was falsche Rezeption der Jesus-Worte sind. - Insofern ist die Frage, ob Jesus eine Naherwartung hatte, wieder mal eine Glaubensfrage.

Dies ist aus meiner Sicht ein Grundproblem der gesamten Bibel (also auch des AT): Es ist schwierig zu unterscheiden, ob Texte basieren
* auf richtigem, authentischem Verständnis,
* auf arglosem Missverständnis.
* auf bewusster Täuschung.
Dies ist dialektisch interessanterweise selbst ein Motiv innerhalb der Bibel: "Sie verstanden ihn nicht". - Wie man eine solch verzwickte Problematik historisch-kritisch souverän in den Griff bekommen kann, konnte bisher nicht geklärt werden.

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