Pluto hat geschrieben:Was kann ich dafür, dass diese Begriffe so nach aussen getragen werden?
Nichts. - Das sind semantische Shifts, die es immer gibt. - Nur ein Beispiel: "Spekulation" war vor einigen 100 Jahren ein Begriff ÜBER der Wissenschaft - weil Spekulation auch das Nicht-Nachweisbare der Welt zum Gegenstand hatte. Heute ist "Spekulation" unter dem Monopol der Naturwissenschaften abschätzig belegt. - So ist es mit Schuld und Sünde auch.
Pluto hat geschrieben:Dann erkläre doch wie es wirklich ist mit er Erbsünde.
Eigentlich einfach. - "Gut" und "böse" sind in erster Linie objektive Vektoren - entweder hin zur oder weg von der Wahrheit. - Zunächst ganz ohne Interpretation.
"Schuld" und "Sünde" beschreiben die Abwendung von der Wahrheit - also die Trennung von Gott. - "Erb"-Sünde deshalb, weil es gar nicht anders sein kann, seitdem der Mensch ich-orientiert denken kann (denn dann gibt es neben der Gott-Orientierung ein zweites - die Ich-Orientierung). - Gibt es aber zwei Orientierungspunkte, gibt es nie die Nur-Orientierung zu Gott. - Das ist der geistige Grund für "Erbsünde" - ganz neutral und vollkommen un-interpretierend.
Pluto hat geschrieben:
Wie willst du den Gedanken der Erbsünde aller Menschen, ins Gute verwandeln. - Das will ich sehen!
Eigentlich auch ganz einfach: Der Sündenfall ist Voraussetzung dafür, mit eigenen Mitteln (Eigen-Bewusstsein) Gutes und Böses unterscheiden zu können. Dafür gibt es die Zeit und das Dasein.
In aller Regel spürt jeder Mensch mindestens gelegentlich, wo der Weg zum Guten hingeht. - Aber der Mensch schafft es NIE allein, diesen Weg aus eigener Kraft nachhaltig zu gehen. - Erlösung ist somit die Wegbahnung zum Guten hin, die mit eigenen Mitteln nicht möglich ist. - Das Ergebnis soll/wird sein, dass der Mensch am Ende Gott, also die Wahrheit, also das Gute BEWUSST erkennt - was er VOR dem Fall nicht gekonnt hätte. - Insofern ist die sogenannte (!) "Erbsünde" ("Erb-Ferne" oder "Erb-Erkenntnislosigkeit" wäre gescheiter) die Voraussetzung für den Brückenschlag zur Erkenntnis.
barbara hat geschrieben:"Liebe ist eine Entscheidung" meint: ich nehme andere Menschen an, so wie sie sind.
Ob das einer SO versteht ?!?!
barbara hat geschrieben:Ich entscheide mich dazu, den Funken des Göttlichen in andern Menschen zu sehen.
Warum sagt man nicht: "Ich erkenne meine Berufung, den Funken des Göttlichen in andern Menschen zu sehen. - Woher kommt dieses völlig irrelevante sch... Wort "Entscheidung" immer her?
barbara hat geschrieben: wo Mose ALLE Ausflüchte sucht, um bloss nicht Gottes Willen zu tun.
Weil er Schiss hat, weil er nicht erkennt, etc. - aber Gott entscheidet dann für ihn. - Nicht anders ist es heute.
Die Bibel ist voll vom Ausdruck "Gottes Wille" - der menschliche Wille kommt in der Bibel so gut wie nicht vor. - Gott sagt, was er will - der Mensch kapiert oder nicht - am Ende übernimmt Gott - ganz ohne Wertung und somit auch ohne Vorwürfe an den Menschen.
Rembremerding hat geschrieben:Veranlagungen und Erfahrungen steigen von Seele und Leib in den Geist, in die Gedankenwelt.
Genau - und daraus ergibt sich Aktivität in Gestalt von Willen, Entscheidung, Handeln. - Wer aber ist für die Kraft zuständig, dass Veranlagungen und Erfahrungen von Seele und Leib in den Geist, in die Gedankenwelt, steigen?
Diese Diskussion hier hat mich veranlasst zu überprüfen, worauf meine Lebensentscheidungen (die es selbstverständlich gibt) beruhen. Einerseits habe ich tatsächlich immer "frei entschieden" (keiner stand mit einem Colt bedrohend daneben) - andererseits waren Entscheidungen immer Folge von Befinden, Erkennen, etc., die einfach DA waren. - Ich würde mich nicht vermessen, mir zuzuschreiben, dass es
mein Verdienst gewesen sei, DASS sie da waren.