Das Buch Hiob

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sven23
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#141 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von sven23 » Sa 13. Okt 2018, 10:57

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Für den Transfer ist sie nicht zuständig, aber für einen Transfer muss man erst mal verstehen, was die Intention der Schreiber war, d. h. was will man transferieren.
Du fokussierst auf den Verfasser - geistig/geistlich fokussiert man auf das, was er sagt. - Botschaft und Bote müssen nicht identisch sein.
Wer behauptet das denn? Natürlich geht es der Forschung um die Verfasserintention. Über die Verfasser weiß man eh fast nichts, egal ob AT oder NT.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das bringt nicht viel, weil es ohne Background-Wissen, ganz im Sinne von Apg 8,30 nicht geht.
Trotzdem: ERST die Primärliteratur und sich fragen: "Was habe ich verstanden?". - DANN wird Sekundärliteratur wichtig, weil mit dieser primären Grundlage erkennen kann, wo das eigenen Verständnis von der Sekundär-Literatur abweicht. - "Aufklärung" ist das Erarbeiten EIGENER Haltungen OHNE Hilfe Dritter - und Weiterentwicklung mit Hilfe von Dritten.
Aber ohne Basiswissen geht es nicht. Religiöse Eiferer neigen dazu, sich ihr eigenes Weltbild zusammen zu basteln.
Da werden dann Erkenntnisse der theologischen Forschung als Geschwätz abgetan. siehe oben.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Also sind Götter doch nichts anderes als menschliche Erfindungen.
Gottes-BILDER sind menschliche ERfindungen - das, was damit gezeichnet werden soll, muss deshalb keine Erfindung sein.
Ist es aber mit großer Wahrscheinlichkeit.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Eine befriedigende Antwort liefert weder das Hiob Buch, noch Luther oder die heutige Theologie.
Eben - weil die Antwort viel einfacher ist.
Ich weiß, dass religiöse Eiferer immer nach einfachen Lösungen suchen, aber die gibt es bei der Theodizeefrage definitv nicht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Helmuth
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#142 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von Helmuth » Sa 13. Okt 2018, 11:17

closs hat geschrieben: Im AT steht oft die Wendung "Gott spricht", wenn danach ganz normale gesellschaftliche Regelungen ans Volk verkündet werden.
Eine direkte Rede ist Gottes Wort. Was er dabei redet steht dabei jetzt nicht zur Debatte. Aber es redet Gott und das ist per Definition für mich "Gottes Wort". Genauso wie wenn seht: Und Hiob sprach, .... , dann ist das per Deifinition für mich "Hiobs Wort" Und was wir hier einander schreiben ist entweder Closs's oder Helmuths Wort.

Man muss es nicht komplizierter machen als es ist.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

closs
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#143 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von closs » Sa 13. Okt 2018, 12:36

sven23 hat geschrieben:Natürlich geht es der Forschung um die Verfasserintention.
Das ist bei der HKE so - in der Theologie geht es um Gottes Intention, die man versucht über Verfasser-Texte zu ermitteln. - Da reicht es nicht, den Verfasser zu Gott zu machen.

sven23 hat geschrieben:Aber ohne Basiswissen geht es nicht.
Man sollte lesen können und grundlegende Voraussetzungen zum Verstehen geistiger/geistlicher Texte haben - da hapert es in der Tat oft.

sven23 hat geschrieben:Da werden dann Erkenntnisse der theologischen Forschung als Geschwätz abgetan.
Es gibt unterschiedlichste Auffassungen in der theologischen Forschung - das heißt: Man muss sich selber ein Bild machen, welches Ergebnis unter welcher Hermeneutik zustandekam - und was aus eigener Erkenntnis geistig/geistlich weiterführt und was nicht.

sven23 hat geschrieben:Ist es aber mit großer Wahrscheinlichkeit.
"Wahrscheinlich" auf Basis welcher Weltanschauung?

sven23 hat geschrieben:Ich weiß, dass religiöse Eiferer immer nach einfachen Lösungen suchen
Aha - Anhänger von Ockham sind Eiferer?

sven23 hat geschrieben:aber die gibt es bei der Theodizeefrage definitv nicht
Für anthropogene Vernunft ist das richtig - deshalb die wirklich einfache theogene Lösung bei "Hiob".

Helmuth hat geschrieben: Aber es redet Gott und das ist per Definition für mich "Gottes Wort".
Davon gehe ich zunächst auch erst mal aus, weil ich der göttlichen Inspiration der Verfasser einen Vertrauensvorschuss gebe - aber verlassen tue ich mich darauf nicht.

Helmuth
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#144 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von Helmuth » Sa 13. Okt 2018, 12:46

closs hat geschrieben: Davon gehe ich zunächst auch erst mal aus, weil ich der göttlichen Inspiration der Verfasser einen Vertrauensvorschuss gebe - aber verlassen tue ich mich darauf nicht.
Das kann ich nachvollziehen, aber hier bin ich durch. Für mich steht das fest. Ansonsten wäre es besser das ganze Buch Hiob aus dem Kanon zu streichen und nicht nur einzelne Aussagen. Da der Name aber zumindest von Hesekiel und Jakobus, zwei anerkannten Männern Gottes, erwähnt wird, so wage ich das nicht.

Bei mir ist es so, dass ich nicht von Vertrauensvorschuss spreche, sondern von Tag zu Tag festigt sich mein Vertrauen zusehends, dass man auf Gottes Wort seinen gesamten Glauben aufbauen kann. Wo die Schrift sagt, so spricht der Herr, oder Jesus sagte, egal was, da bin ich sozusagen mit meiner Prüfung durch und bestätige gemeinsam mit Jesus: Dein Wort ist Wahrheit! - Joh 17.17.

Was ich heute versuche ist das Geschehen bzw. die Berichte besser einzuordnen. Vorbehalte habe ich auch, aber in anderen Dingen, nicht im Wort Gottes an sich.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#145 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von closs » Sa 13. Okt 2018, 13:49

Helmuth hat geschrieben:Bei mir ist es so, dass ich nicht von Vertrauensvorschuss spreche, sondern von Tag zu Tag festigt sich mein Vertrauen zusehends, dass man auf Gottes Wort seinen gesamten Glauben aufbauen kann.
Das ist bei mir durchaus ähnlich, aber ich verstehe Gott nicht wörtlich, sondern geistig/geistlich - mit dem fehlerhaften Schriftwort als Transportmittel.

Helmuth hat geschrieben:Dein Wort ist Wahrheit! - Joh 17.17.
Das stimmt ja auch - aber man muss doch noch einen kleinen Spalt machen zwischen "GOttes Wort als geistige/geistliche Größe" und Quellenlage bzw. "übersetztes Wort von 'Wort Gottes'". - Ich habe zu viele Christen erlebt, die einfach eine Übersetzung gelesen haben und das dort Stehende in IHREM Verständnis als "Gottes Wort" verstanden haben.

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sven23
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#146 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von sven23 » Sa 13. Okt 2018, 16:41

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Natürlich geht es der Forschung um die Verfasserintention.
Das ist bei der HKE so - in der Theologie geht es um Gottes Intention, die man versucht über Verfasser-Texte zu ermitteln. - Da reicht es nicht, den Verfasser zu Gott zu machen.
Wer macht den den Verfasser zum Gott??????

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber ohne Basiswissen geht es nicht.
Man sollte lesen können und grundlegende Voraussetzungen zum Verstehen geistiger/geistlicher Texte haben - da hapert es in der Tat oft.
Gerade an diesem Basiswissen hapert es aber ebenso.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Da werden dann Erkenntnisse der theologischen Forschung als Geschwätz abgetan.
Es gibt unterschiedlichste Auffassungen in der theologischen Forschung - das heißt: Man muss sich selber ein Bild machen, welches Ergebnis unter welcher Hermeneutik zustandekam - und was aus eigener Erkenntnis geistig/geistlich weiterführt und was nicht.
Wohin weiterführt?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ist es aber mit großer Wahrscheinlichkeit.
"Wahrscheinlich" auf Basis welcher Weltanschauung?
Auf Basis einer non-esoterischen Weltanschauung. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich weiß, dass religiöse Eiferer immer nach einfachen Lösungen suchen
Aha - Anhänger von Ockham sind Eiferer?
Niemand benötigt mehr Zusatzhypothesen als religiöse Eiferer.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:aber die gibt es bei der Theodizeefrage definitv nicht
Für anthropogene Vernunft ist das richtig - deshalb die wirklich einfache theogene Lösung bei "Hiob".
Es gibt keine theogene Vernunft. Alles, was der Mensch sich ausdenkt, ist anthropogen, ob er es wahrhaben will oder nicht.
Aber auch diese Lösung ist nicht befriedigend.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#147 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von closs » Sa 13. Okt 2018, 19:05

sven23 hat geschrieben:Wer macht den den Verfasser zum Gott??????
Derjenige, der das Geschriebene nach Verfasser-Maßstab misst. - Das kann man zwar machen, aber es hat wenig mit Theologie zu tun.

sven23 hat geschrieben:Gerade an diesem Basiswissen hapert es aber ebenso.
Das aber meistens nicht entscheidend ist für das geistige/geistliche Verständnis. - Merke: Das, was Du "Forschung" nennst, ist Hilfe beim geistigen/geistlichen Verständnis, aber nicht selbst geistiges/geistliches Verständnis.

sven23 hat geschrieben:Wohin weiterführt?
Naja - zu geistigem /geistlichen Verständnis. - Das hat alles nichts mit HKE zu tun - sie assistiert nur.

sven23 hat geschrieben:Es gibt keine theogene Vernunft. Alles, was der Mensch sich ausdenkt, ist anthropogen
:?: Dein Irrtum geht in die Richtung des Irrtums der 3 Freunde: Sie meinen, das Problem anthropogen lösen zu können. - Warum sollte es keine theologene Vernunft geben, nur weil der Mensch nur anthropogen denkt. - Eine sehr verquere These.

closs
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#148 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von closs » Sa 13. Okt 2018, 19:06

Frage an die Bibel-Spezialisten:

Wer ist der Geist in Elifas erster Rede? - Mir kommt er vor wie ein verborgener Satan, aber ich bin mir nicht sicher.

Helmuth
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#149 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von Helmuth » Sa 13. Okt 2018, 21:59

closs hat geschrieben:Frage an die Bibel-Spezialisten:
Wer ist der Geist in Elifas erster Rede? - Mir kommt er vor wie ein verborgener Satan, aber ich bin mir nicht sicher.
Der Geist stellt sich nicht vor. Es können seine eigenen Gedanken gewesen sein. Die Fremdeinwirkung war seelischer Art, angsteinflößende Gedanken sind aber nicht automatisch des Teufels.

Im Grunde genommen kann es niemand sagen, denn Gott offenbart es nicht. Es redet hier wie ich schon sagte nur der Mensch Elifer.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#150 Re: Das Buch Hiob

Beitrag von closs » Sa 13. Okt 2018, 22:33

Helmuth hat geschrieben:Der Geist stellt sich nicht vor. Es können seine eigenen Gedanken gewesen sein. Die Fremdeinwirkung war seelischer Art, angsteinflößende Gedanken sind aber nicht automatisch des Teufels.
Ja, schon klar. - Das hieße aus Deinem Mund, dass sich dieser Geist vorgestellt hätte, wenn er anderer Herkunft wäre?

Übrigens interessant, dass Du hier in eine heute psychologisch genannte Schiene schwenkst. - Biblisch würde ich verstehen, dass "Geister" immer äußere Kräfte sind - gut oder böse.

Ganz am SChluss kommt dieser Geist (oder ein anderer?) nochmal. - Hast Du das parat - ansonsten muss ich nochmal nachschlagen. - Jedenfalls bin ich an dieser Stelle damals bei der Lektüre steckengeblieben.

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