Parusieverzögerung

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Zeus
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#1291 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Zeus » Di 12. Mai 2015, 18:34

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Du musst schon echt verzweifelt sein
Nicht mehr - ich habe erkannt, dass substantielle Inhalte einer Botschaft nicht immer vermittelbar sind.
Zumindest solche, die der weise closs als "substantiell" betrachtet.
Zum Beispiel: Anwesenheit = Herrschaft. :lol:
Zuletzt geändert von Zeus am Di 12. Mai 2015, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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Savonlinna
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#1292 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Savonlinna » Di 12. Mai 2015, 18:59

Zeus hat geschrieben: Zum Beispiel: Anwesenheit = Herrschaft. :lol:
Na, nun sei mal vorsichtig.
Schau doch erst mal nach, was unter "Gottesherrschaft" im Griechischen steht, in welchem Kontext es steht und was mit "Präsenz" bzw. Anwesenheit gemeint ist.
Vielleicht kommt man da ja gemeinsam zu einem Ergebnis, das man durch ungenaues Lesen gar übersehen hat?

Du gackerst mit Deinem Smiley immerhin gegen eine Deutung der historisch-kritischen Forschung, und da kann ich Dir viiieeellllle Professorentitel aufzählen, die Eindruck auf einige machen könnten.

Nachtrag:
Kann ich natürlich nicht, weil mir die alle gar nicht einfallen würden. :x

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Münek
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#1293 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Di 12. Mai 2015, 19:20

Johannes der Täufer und Jesus haben die "Frohe Botschaft" mündlich unter das Volk gebracht. Welchen
Grund sollten diese beiden "Endzeit-Propheten" gehabt haben, ihre echatologische Ansagen schriftlich zu
fixieren
? Das einfache Volk war doch ohnehin des Lesens unkundig.

Die 70 Jünger, die in den Städten und Dörfern Israels das Evangelium von der "Nähe des Gottesreiches" ver-
kündeten, brauchten deshalb auch keine "Flyer" über den Inhalt der (ohnehin recht kurzen und prägnanten) Froh-
botschaft zu verteilen. ;)

Jesus und sein Vorgänger gingen vom unmittelbar bevorstehenden Eingreifen Gottes auf Erden aus. Da bedurf-
te es logischerweise keiner schriftlichen Fixierung einer "Endzeit-Lehre" mehr...

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Zeus
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#1294 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Zeus » Di 12. Mai 2015, 19:27

Savonlinna hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wie beantwortest Du Dir selber die Frage, [lieber oder wenigstens werter :D ] Zeus?
Ganz einfach, liebe Savonlinna: Der Wanderprediger Jesus war offensichtlich davon überzeugt, dass Jahveh sehr bald sein Reich in Israel etablieren würde. Das war der Kern seiner Predigt und er sandte seine Jünger aus, diese Botschaft zu verbreiten.
An Missionierung der Heiden hatte er kein Interesse. ("Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, // sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel." - Matthäus 10,5)
Warum und für wen sollte Jesus etwas schriftlich niederlegen?
Er konnte doch nicht ahnen, dass er mit seiner Botschaft neben den Eimer gepinkelt hatte.
Anstelle des Gottesreichs kam für den Armen die Hölle am Kreuz. :cry:
Savonlinna hat geschrieben:Ja, das könnte eine Erklärung sein, eine von mehreren.
Ich dachte, Du wolltest darauf hinaus, dass es den historischen Jesus nicht gab. Das wäre nämlich auch eine Erklärung gewesen.
Ich persönlich dachte, dass es vielleicht zwei "Jesusse" gab, einen weltfremden Schwärmer und einen religiösen Fanatiker. Zu widersprüchlich sind die der Person Jesu zugeordneten Sprüche.
Aber die modernen Bibelforscher sind sich mehrheitlich einig, dass es wirklich einen Wanderprediger namens Jesus (oder besser: dem hebräischen/aramäischen Namens-Äquivalent) gegeben hat.
Savonlinna hat geschrieben:Und bei Deiner Erklärung wird vorausgesetzt, dass man ausreichend viel über den historischen Jesus weiß. Und das ist nicht der Fall.
Richtig. Eine ganz neue Erkenntnis. :lol:
Savonlinna hat geschrieben:Eine weitere Erklärung könnte durch den Hinweis auf Sokrates gegeben werden.
Sokrates hat nämlich auch nichts aufgeschrieben, sondern sich nur mündlich geäußert.
Wir wissen über Sokrates nur über die Schriften anderer.
Ich weiß zwar nicht, in welchen historischen Quellen über Sokrates berichtet wird, aber über Jesus gibt es praktisch keine.
Das Einzige, was uns vorliegt, ist die Sammlung von Erzählungen des NT
Savonlinna hat geschrieben:Es wäre spannend, herauszufinden, warum manche ganz auf das Mündliche setzen.
Das verstehe ich nicht. Ich hatte doch schon darauf hingewiesen, dass Jesus nichts Schriftliches hinterlassen hatte.
Savonlinna hat geschrieben:Ach, vergessen:
Jesus konnte vielleicht gar nicht schreiben.
Eher unwahrscheinlich. Jesus war nicht ungebildet, sonst hätte er sich nicht mit der Pharisäern und Schriftgelehten streiten können. Also LESEN konnte er jedenfalls.
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Münek
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#1295 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Di 12. Mai 2015, 19:53

Savonlinna hat geschrieben: Eine weitere Erklärung könnte durch den Hinweis auf Sokrates gegeben werden.
Sokrates hat nämlich auch nichts aufgeschrieben, sondern sich nur mündlich geäußert.
Wir wissen über Sokrates nur über die Schriften anderer.
Diogenes hat übrigens meines Wissens auch nichts aufgeschrieben. Auch über ihn wissen wir nur über andere.
Es wäre spannend, herauszufinden, warum manche ganz auf das Mündliche setzen.

Savonlinna, jetzt gleitest Du aber ins Unseriöse ab.

Du sprichst von einer weiteren Erklärung? Ich vermag nicht einmal den Ansatz einer "Erklärung" zu erkennen. :o

Dass die von Dir genannten altgriechischen Philosophen Sokrates und Diogenes nichts Schriftliches hinterlassen
haben, gibt doch nicht den mindesten Hinweis darauf, dass und wieso Jesus seine "Frohe Botschaft" nicht ver-
schriftlicht hat.

Ich denke, die hier bereits vorgestellten "Erklärungen" (nicht die von Kurt) sind plausibel und nachvollziehbar.
Es bedarf keinesfalls eines Rückgriffes auf griechische Philosophen, um Jesu Verhalten bzw. Nichtverhalten zu
"erklären". :thumbup:

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Savonlinna
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#1296 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Savonlinna » Di 12. Mai 2015, 20:46

Zeus hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Ich dachte, Du wolltest darauf hinaus, dass es den historischen Jesus nicht gab. Das wäre nämlich auch eine Erklärung gewesen.
Ich persönlich dachte, dass es vielleicht zwei "Jesusse" gab, einen weltfremden Schwärmer und einen religiösen Fanatiker. Zu widersprüchlich sind die der Person Jesu zugeordneten Sprüche.
Entweder so, oder es könnten mehrere Wanderprediger gewesen sein, die durch die Rezeption - mündliche Weitergabe - zu einem wurden.
Oder aber, was mir wichtig ist: die "Sprüche" könnten zumindest in ihrer Formulierung aus verschiedenen Zeiten stammen, falls sie innerhalb eines einzigen Evangeliums widersprüchlich sind.

Ist das eine Evangelium hingegen widersprüchlich zu einem anderen, dann ist das ja normal.

Zeus hat geschrieben:Aber die modernen Bibelforscher sind sich mehrheitlich einig, dass es wirklich einen Wanderprediger namens Jesus (oder besser: dem hebräischen/aramäischen Namens-Äquivalent) gegeben hat.
Selbst wenn die modernen Bibelforscher sich mehrheitlich darüber einig wären - was ich aber erst glaube, wenn ich mit eigenen Augen einen Forschungsbericht (also einen zusammenfassenden Bericht über die heutigen Erkenntnisse zu diesem Thema) gelesen habe -, heißt das aber noch lange nicht, dass es stimmt.
Denn die mehrheitlichen Ansichten wandeln sich ja alle paar Jahre oder zehn Jahre oder so.

Zeus hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Und bei Deiner Erklärung wird vorausgesetzt, dass man ausreichend viel über den historischen Jesus weiß. Und das ist nicht der Fall.
Richtig. Eine ganz neue Erkenntnis. :lol:
Nein, keine besonders neue Erkenntnis. Du hast das aber irgendwie nicht berücksichtigt, wenn Du schreibst: "Der Wanderprediger Jesus war offensichtlich davon überzeugt [...]".

Zeus hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Eine weitere Erklärung könnte durch den Hinweis auf Sokrates gegeben werden.
Sokrates hat nämlich auch nichts aufgeschrieben, sondern sich nur mündlich geäußert.
Wir wissen über Sokrates nur über die Schriften anderer.
Ich weiß zwar nicht, in welchen historischen Quellen über Sokrates berichtet wird, aber über Jesus gibt es praktisch keine.
Das Einzige, was uns vorliegt, ist die Sammlung von Erzählungen des NT
Die Atheisten in diesem Thread sehen das ja nun gerade nicht als Sammlung von Erzählungen, sondern als historische Berichte über Jesus.
Ich aber halte das für möglich, schon wegen der hohen literarischen Qualität dieser Erzählungen. Insofern würde in dem Fall gar kein historischer Bericht angestrebt worden sein.

Über Sokrates wissen wir vor allem durch Plato, der in seinen "Dialogen" Sokrates auftreten lässt, wie in einem Theaterstück quasi.
Da muss sich die historisch-kritische Forschung auch durchquälen und rauspfriemeln, ob Sokrates das wirklich gesagt hat oder ob Plato dem Sokrates die Philosophie des Plato in den Mund gelegt hat.

Gerade bei Wikipedia rausgefischt:
Wikipedia hat geschrieben:Über den Werdegang des Sokrates ist für die erste Lebenshälfte kaum etwas und danach auch nur Lückenhaftes bekannt. Die biographischen Hinweise stammen im Wesentlichen aus zeitgenössischen Quellen, deren Angaben sich allerdings teilweise widersprechen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sokrates
Das kommt einem doch bekannt vor, zumindest Letzteres. Und das sogar bei Zeitzeugen.

An der Existenz des Sokrates wird aber, meines Wissens, nicht gezweifelt. Vielleicht, weil er mehrmals von Zeitgenossen erwähnt wird.
Mein Vergleichspunkt war aber vor allem der, dass auch Sokrates nichts aufgeschrieben hat.
Diogenes - der in der Tonne - übrigens auch nicht.

Zeus hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Es wäre spannend, herauszufinden, warum manche ganz auf das Mündliche setzen.
Das verstehe ich nicht. Ich hatte doch schon darauf hingewiesen, dass Jesus nichts Schriftliches hinterlassen hatte.
Ja schon, aber "warum" manche nichts aufgeschrieben haben. Ich hab das jetzt mal blau angemalt, damit es ins Auge sticht.

Zeus hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ach, vergessen:
Jesus konnte vielleicht gar nicht schreiben.
Eher unwahrscheinlich. Jesus war nicht ungebildet, sonst hätte er sich nicht mit der Pharisäern und Schriftgelehten streiten können. Also LESEN konnte er jedenfalls.
Das weiß man trotzdem nicht.
Die Legendenbildung begann früh. Zum Beispiel die Erzählung, wie Jesus als "Knabe" in den Tempel ging und dort die Schrift auslegte, kann nur eine Legende sein, denn damals wusste noch keiner von der späteren Bedeutung des Zwölfjährigen - wer also sollte dieses Erlebnis notiert haben?

Es ist allerdings eine schöne Erzählung, zeigt, dass der Sohn Gottes frühreif war - und gerade darum möglicherweise nicht historisch ist.
Denn gerade die Gottessohnschaft könnte erst nach Jesu Tod gedanklich entwickelt worden sein.
Andere Erzählungen, die Du vielleicht im Kopf hast, müsste man im Einzelnen durchgehen.
Ich behaupte nicht, dass er nicht schreiben konnte, aber es wäre wert, das mal daraufhin zu untersuchen.

Hemul
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#1297 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Di 12. Mai 2015, 22:07

Münek hat geschrieben: Jesus und sein Vorgänger gingen vom unmittelbar bevorstehenden Eingreifen Gottes auf Erden aus. Da bedurf-
te es logischerweise keiner schriftlichen Fixierung einer "Endzeit-Lehre" mehr...
Logo! Jesus hatte doch gem. Lukas 19:41-44 folgendes prophezeit:
41 Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie 42 und sprach: Wenn auch du an diesem Tag erkannt hättest, was zum Frieden dient! Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen. 43 Denn Tage werden über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich aufschütten und dich umzingeln und dich von allen Seiten einengen; 44 und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, dafür, dass du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.
ca. 37 Jahre später erfüllte sich diese "Endzeit-Lehre". Oder willste das etwa ebenfalls abstreiten? :o
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#1298 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Di 12. Mai 2015, 22:46

Savonlinna hat geschrieben:
Du gackerst mit Deinem Smiley immerhin gegen eine Deutung der historisch-kritischen Forschung, und da kann ich Dir viiieeellllle Professorentitel aufzählen, die Eindruck auf einige machen könnten.

Nachtrag:
Kann ich natürlich nicht, weil mir die alle gar nicht einfallen würden. :x

Anstelle von Zeus anworte ich mal...

Es wäre schon mal ein kleiner Anfang, wenn Du redlicherweise schlicht die Zitate zur Kenntnis nehmen würdest,
die ich hier kürzlich aufgelistet habe.

Das waren Aussagen zum hier diskutierten Thema von acht Theologieprofessoren, einem Religionswissenschaftler und
sogar einem katholischen Bischof. Die beiden von Dir als Gegenstimmen aufgeführten Theologieprofessoren (Fachauf-
sätze in bibelwissenschaft.de
) behaupten (selbstverständlich) nichts anderes.

Alle gehen von einer Naherwartung Jesu aus! Und warum? Weil es klipp und klar in den Evangelien so dokumentiert
ist. Selbst ein Laie wie ich erkennt das; um diesen banalen Sachverhalt festzustellen, braucht man nicht unbedingt The-
ologie studiert zu haben.

Man muss nur ohne ideologische Glaubensbrille den biblischen Text zur Kenntnis nehmen. Das gebietet schon allein die
"intellektuelle Redlichkeit". Was bringt das "sich-selbst-in-die-Tasche-zu-lügen"?

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Halman
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#1299 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Halman » Di 12. Mai 2015, 22:47

Savonlinna hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Zwar lassen sich meiner Meinung nach viele Bibelstellen anders ausdeuten, z.B. in Hinsicht der "Plötzlichkeit" und "Unbestimmtheit"; andere legen eher eine Zeitspanne von längerer Dauer nahe, doch verbleiben dabei immer noch Bibelverse die zumindest scheinbar auf eine Naherwartung hindeuten. Dabei spielt sicher auch eine Rolle, dass eine solche im Ersten Jahrhundert von vielen Urchristen - soweit ich den Schriften zu entnehmen meine - geglaubt wurde.
Bin ich im Irrtum, oder kannst Du dem guten Gewissens (vielleicht auch nur in Teilen) zustimmen?
Ich gehe zwar anders heran an die Sache - lese die Textstellen nicht, wie die meisten hier, naiv, also vorwissenschaftlich, sondern schaue bei Forschern nach, in welchen Zusammenhängen diese Verse geschrieben sein könnten -, aber vom Ergebnis her stimme ich Dir zu.
Dass sich unsere Herangehensweisen voneinander unterscheiden, ist sicher der auch der Verschiedenheit unserer Biographien geschuldet. Um wissenschaftlich an die Bibel heranzugehen, muss man diese Methode erstmal bis zu einem gewissen Grad beherrschen. Will man die Bibel komplett im Grundtext studieren, müsste man Griechisch und Hebräisch können; um eine historisch-kritische Exegese zu betreiben, muss man erst mal mit der historisch-kritischen Forschung vertraut sein, denn auf die Forschungsergebnisse basiert ja die Exegese (Auslegung) usw.
Als Laie, Nicht-Akademiker und Christ muss meine Herangehensweise eine andere sein. Jedes Lebewesen verhält sich gem. seinen Fähigkeiten und so mögen wir uns ergänzen.

Bemerkenswert finde ich, dass wir in diesem einen Punkt vom Ergebnis übereinstimmen, obgleich unsere Methoden so verschieden sind. Spricht dies nicht für die Richtigkeit des Ergebnisses?

Savonlinna hat geschrieben:Erst mal aber werde ich nachlesen, was Du bei der Johannes-Apokalypse auf Grund des griechischen Urtextes herausgefunden hast, danke für die Verlinkung. Ich melde mich dann wieder zu diesem Thema.
Gerne! :)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Hemul
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#1300 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Di 12. Mai 2015, 23:58

Halman hat geschrieben: Will man die Bibel komplett im Grundtext studieren, müsste man Griechisch und Hebräisch können; um eine historisch-kritische Exegese zu betreiben, muss man erst mal mit der historisch-kritischen Forschung vertraut sein, denn auf die Forschungsergebnisse basiert ja die Exegese (Auslegung) usw.
Meine Güte? Genügen hier die bibl. Kontexte nicht-um Wahrheit und Lüge unterscheiden zu können? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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