Homöopathie III

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closs
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#1241 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 8. Aug 2015, 10:05

sven23 hat geschrieben: Daran erkennt man, daß dies ziemlich irrelevant ist.
Für die Betroffenen ist es relevant. - Wenn man wirklich in Not ist, schaut man, wie man die Not lindern kann - OHNE Blick auf Relevanzen anderer Ebenen.

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sven23
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#1242 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 8. Aug 2015, 10:08

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Daran erkennt man, daß dies ziemlich irrelevant ist.
Für die Betroffenen ist es relevant. - Wenn man wirklich in Not ist, schaut man, wie man die Not lindern kann - OHNE Blick auf Relevanzen anderer Ebenen.
Wenn jemand in Not ist, ist er anfällig für alles Mögliche. Da muß man ihm helfen und zwar mit echter Medizin und nicht mit Placebos.
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closs
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#1243 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 8. Aug 2015, 10:17

sven23 hat geschrieben:Wenn jemand in Not ist, ist er anfällig für alles Mögliche.
Stimmt - dann probiert man alles Mögliche. - Das kann bis hin zur Tablettensucht führen. - Natürlich gibt es hier trial and error.

sven23 hat geschrieben:Da muß man ihm helfen und zwar mit echter Medizin und nicht mit Placebos.
Einem Betroffenen ist es egal, ob der Unterschied zwischen "Vorher" und "Nachher" Wirkung oder Placebo-Wirkung genannt wird. - Hauptsache, der Betroffene fühlt sich danach nachhaltig besser.

Im Grunde vertrittst Du die Haltung von Thomas von Aquin, den Du an anderer Stelle zitiert hast.

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Zeus
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#1244 Re: Homöopathie III

Beitrag von Zeus » Sa 8. Aug 2015, 10:26

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Daran erkennt man, daß dies ziemlich irrelevant ist.
Für die Betroffenen ist es relevant. - Wenn man wirklich in Not ist, schaut man, wie man die Not lindern kann - OHNE Blick auf Relevanzen anderer Ebenen.
Da ist aber gewiss KEIN Beweis für die Relevanz der Homöopatie.
Bezeichnend finde ich die Zuflucht zu angeblich anderen Ebenen.
Sie scheint das Hauptargument (oder besser die Hauptausrede :lol: ) für den Glauben an irrationale Dinge jeglicher Art zu sein.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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sven23
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#1245 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 8. Aug 2015, 10:27

closs hat geschrieben:Einem Betroffenen ist es egal, ob der Unterschied zwischen "Vorher" und "Nachher" Wirkung oder Placebo-Wirkung genannt wird. - Hauptsache, der Betroffene fühlt sich danach nachhaltig besser.
Man muß den Betroffenen ja auch erklären, wie sie geheilt wurden. Die zahlreichen Möglichkeiten sind ja schon hinreichend besprochen worden und werden durch die gesamte Studienlage gestützt.

Man kann auch einem Astrolügiegläubigen erklären, warum für ihn die Astrolügie "funktioniert". Ob er intellektuell in der Lage ist, das zu verstehen, steht auf einem anderen Blatt.
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#1246 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 8. Aug 2015, 10:30

Zeus hat geschrieben:Da ist aber gewiss KEIN Beweis für die Relevanz der Homöopatie.
Richtig - das wird auch nicht beansprucht. - Im Grunde muss man HP unter heuristischen Gesichtspunkten sehen.

sven23 hat geschrieben:Man muß den Betroffenen ja auch erklären, wie sie geheilt wurden.
Da gibt es gewiss Erklärungs-Möglichkeiten. - Der Betroffenen zieht jedoch das Ergebnis der Erklärung vor - bei weitem.

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#1247 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 8. Aug 2015, 10:37

closs hat geschrieben: Da gibt es gewiss Erklärungs-Möglichkeiten. - Der Betroffenen zieht jedoch das Ergebnis der Erklärung vor - bei weitem.
Wenn man nicht den intellektuellen Anspruch hat, heraus zu finden, was der Fall ist, mag das genügen. Bei harmlosen Erkrankungen passiert ja auch nichts. Die Gefahr liegt bei ernsthaften Erkrankungen eher in der Unterlassung einer evidenzbasierten Medizin. Solche Fälle sind mir aus meinem persönlichen Umfeld bekannt, mit tödlichem Ausgang.
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#1248 Re: Homöopathie III

Beitrag von closs » Sa 8. Aug 2015, 10:48

sven23 hat geschrieben:Wenn man nicht den intellektuellen Anspruch hat, heraus zu finden, was der Fall ist, mag das genügen.
Das ist aber die Regel. - Auf beiden Seiten.

sven23 hat geschrieben:Die Gefahr liegt bei ernsthaften Erkrankungen eher in der Unterlassung einer evidenzbasierten Medizin.
Unterlassung wäre ohnehin unentschuldbar. - Hier funktioniert nur Trial and Error.

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#1249 Re: Homöopathie III

Beitrag von sven23 » Sa 8. Aug 2015, 10:53

closs hat geschrieben:Das ist aber die Regel. - Auf beiden Seiten.
Das stimmt nicht. Die umfangreiche Studienlage belegt das Gegenteil. Man ist sehr wohl daran interessiert, was der Fall ist.
Und man hat Antworten gefunden.

closs hat geschrieben: Unterlassung wäre ohnehin unentschuldbar. - Hier funktioniert nur Trial and Error.
Bei ernsthaften Erkrankungen sollte man nicht mit Trial und Error experimentieren. Hier ist evidenzbasierte Medizin gefordert.
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#1250 Re: Homöopathie III

Beitrag von barbara » Sa 8. Aug 2015, 11:24

sven23 hat geschrieben: "Betroffene" entscheiden auch, daß jeglicher esoterische Schwachfug "funktioniert". Daran erkennt man, daß dies ziemlich irrelevant ist.

Klar, wer sollte das denn sonst entscheiden, wenn nicht die Betroffenen? Es sind ja die Betroffenen, die merken, ob zB die Rückenschmerzen noch da sind oder nicht, ob ein Ausschlag grösser oder kleiner wird, ob eine Infektion einmal pro Monat oder nur noch einmal jedes halbe Jahr auftritt.

Ich bin schockiert und empört darüber, mit welcher Selbstverständlichkeit das "sape audere!" aufgegeben und klein geredet wird von Leuten, die von sich behaupten, genau diese Tradition der Aufklärung zu vertreten - und das nur, weil gewisse Ideen nicht in ihre vorgefertigten Konzepte passen.

gruss, barbara

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