Man muss tatsächlich nicht ausschließlich in Bilder ausweichen, die ein Text im AT übermitteln will. Viele Gestalten und Texte, die schon in geschichtlicher Zeit lebten und entstanden, werden einen historischen Kern besitzen, an denen sich im Laufe der Zeit immerwährende Bilder des menschlichen Mythus anhafteten. Auf vielen Seiten im AT entdeckt man Ätiologien oder mythologische Bilder, die aus der Menschheitsgeschichte, Kulturen und Erfahrungen der Menschheit schöpfen. Wenn die Israeliten durch das Schilfmeer ziehen, dann wird dadurch ein historischer Kern durch ein geistliches Bild ergänzt, veranschaulicht und umgekehrt. Wo literarische Gestaltung des Textes einem historischem Ereignis überwiegt oder umgekehrt, lässt uns immer besser die HKM erkennen und dadurch den Glauben stärken.Ska'ara hat geschrieben:Wenn sie nur Bilder sind, machst du die Bibel zum Märchenbuch. Steht nicht in der Bibel, alles sei wahr, wenn man mal von den Gleichnissen etc. absieht?Andreas hat geschrieben:Mose ist eines von diesen Bildern und keine historische Person, die von Gott offenbarte Worte im Munde führt. Die Moseerzählungen sind Bilder, mit deren Hilfe Gott den Menschen nahegebracht werden sollte.
Grundsätzlich anders im NT in der Person Jesus. Eben seine Historizität bestimmt ja gerade erst seine Sendung. Er ist nicht Bild, sondern tatsächliche Person. Da ist kein ausschließlich geistiges oder geistliches Geschehen innerhalb einer Gnosis geschehen, sondern tatsächliche Erlösung in der historischen Person des Sohnes Gottes. Johannes gibt in seinem Evangelium und seinen Briefen Zeugnis davon gegen die bereits aufkommenden gnostischen Strömungen seiner Zeit, die nur mehr Bilder in der Person Jesu und seinem Handeln gelten lassen wollten.
Servus
