Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

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barbara
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#121 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von barbara » Mo 20. Mai 2013, 09:22

sven23 hat geschrieben:Nun scheint es ja in der Tat so zu sein, daß hauptsächlich Frauen von Esoterik befallen werden können.
Angeblich sollen bis zu 90% der Esoteriker Frauen sein und die Gruppe ab 45 Jahren ist besonders gefährdet.
Was könnten die Gründe sein? Genetik, Erziehung, Midlife-Crisis, zu viel Zeit und nicht ausgelastet oder sonstige Gründe?

Frauen ab 45 sind ja typischerweise die Mütter, deren Kinder so langsam erwachsen sind, also durchaus Frauen, die sich nach einer neuen Tätigkeit umsehen. Ebenso ist 45 ein Alter, wo so langsam die ersten Bresten auftauchen, das heisst, das Erhalten und Pflegen der Gesundheit wird wichtiger. Bresten treten durchaus auch bei Männern in den Vierzigern auf, aber Männer neigen dazu, dies eher zu ignorieren, die schlucken dann einfach ne Pille und noch ne Pille und tun so, als ob der Schmerz nicht da wär. Was ein Grund dafür sein könnte, dass Männer eine deutlich niedrigere Lebenserwartung haben als Frauen.

Frauen, besonders Mütter, werden natürlich auch mehr mit existenziellen Themen wie Geburt und Tod konfrontiert. Es sind nach wie vor Frauen, die Kinder bekommen, und meist Frauen, die Alte und Kranke pflegen. An einem Totenbett sitzend, lassen sich vielleicht atheistische Positionen nicht mehr so leicht aufrecht erhalten...

Genetik kann kaum der Grund sein, die ändert sich schliesslich nicht im Lauf der Zeit. Man hat zeit seines Lebens dieselben Gene, auch wenn sich bei den epigenetischen Markern Veränderungen ergeben können.


Die Beschäftigung mit sich selbst paßt ja auch ganz gut in die zunehmende Individualisierung und Vereinzelung unserer Gesellschaft. Das Wegbrechen von religiöser Autorität scheint bei vielen ein Vakuum zu hinterlassen, das irgendwie gefüllt werden muß.

in der Tat, es gibt ein Vakuum und es gibt ein echtes Bedürfnis nach Spiritualität, also nach einem sinnvollen Leben.

Ich sehe auch keinen Grund, warum dieses Bedürfnis ridikülisiert werden sollte, oder klein geredet werden sollte. Es ist nun mal da, es findet seinen Weg immer wieder, es ist kein Zeichen für Schwäche sondern genauso wichtig wie das Bedürfnis nach Atmen und Wasser trinken und Essen und Kuscheln.

Seien wir doch froh, dass die Aufklärung und weg von der Einheitsreligion gebracht hat hin zu individuellen Formen von Spiritualität, die jeder nach eigener Fasson leben kann. Wozu auch gehört, die Freiheit zu einem atheistischen oder agnostischen Bekenntnis zu haben.

grüsse, barbara

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sven23
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#122 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Mo 20. Mai 2013, 10:01

Bresten und ridikülisieren war für mich neue Begriffe. Da soll noch einer sagen, Esoteriker wären zu nichts nütze. :mrgreen:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#123 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von barbara » Mo 20. Mai 2013, 10:32

sven23 hat geschrieben:Bresten und ridikülisieren war für mich neue Begriffe. Da soll noch einer sagen, Esoteriker wären zu nichts nütze. :mrgreen:

und mehr hast du dazu nicht zu sagen...? zum Beispiel inhaltlich?

Wofür geb ich mir eigentlich so viel Mühe, meine Position zu formulieren...?

grüsse, barbara

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sven23
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#124 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Mo 20. Mai 2013, 11:11

barbara hat geschrieben:Was ein Grund dafür sein könnte, dass Männer eine deutlich niedrigere Lebenserwartung haben als Frauen.

Das liegt wohl eher am Testosteron und dem alltäglichen Stress des Broterwerbs.
Nicht umsonst haben Beamte eine höhere Lebenserwartung.

barbara hat geschrieben: Seien wir doch froh, dass die Aufklärung und weg von der Einheitsreligion gebracht hat hin zu individuellen Formen von Spiritualität, die jeder nach eigener Fasson leben kann. Wozu auch gehört, die Freiheit zu einem atheistischen oder agnostischen Bekenntnis zu haben.

grüsse, barbara

Wenn die Aufklärung nur dazu geführt hätte, daß Religion durch Surrogate wie Esoterik ersetzt werden, dann hätte sie ihr Ziel verfehlt.
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#125 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von barbara » Mo 20. Mai 2013, 11:39

sven23 hat geschrieben: Das liegt wohl eher am Testosteron und dem alltäglichen Stress des Broterwerbs.
Nicht umsonst haben Beamte eine höhere Lebenserwartung.

Testosteron mag sein (Mann als Fehlkonstruktion der Natur? Das WIRKLICH schwache Geschlecht?)

Aber Stress haben Frauen eher mehr. Nämlich Erwerbstätigkeit PLUS Familienpflichten.

sven23 hat geschrieben: Wenn die Aufklärung nur dazu geführt hätte, daß Religion durch Surrogate wie Esoterik ersetzt werden, dann hätte sie ihr Ziel verfehlt.

Du gehst offenbar davon aus, dass Religion in all ihren Formen abzulehnen sei und negative Wirkungen habe.

Tatsache ist aber, bei nüchterner Betrachtung, dass viele religiöse Tätigkeiten positive Wirkungen haben auf sowohl den Einzelnen wie auch die Gesellschaft. Diese positiven Effekte aus rein ideologischen und dogmatischen Begründungen abzulehnen ohne sich auf die Empirie zu stützen, halte ich für einen Fehler. Und zwar gerade und besonders bei Leuten, die der Wissenschaft die höchste Autorität überhaupt zugestehen.

Fundamentalisten mit sektierischen Strukturen und extremer Kontrolle bis hin zu kleinsten Details des Alltags sind auch unter Religiösen die Ausnahme und nicht die Regel.

Und dann ist eine so extreme Lebensweise auch nicht das alleinige Privileg der Religionen; Wenn man die Tagesplanung und Diätvorschriften für zB Spitzensportler betrachtet, so ist ein benediktisches Kloster die reine Wohlfühloase dagegen.

grüsse, barbara

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#126 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Mo 20. Mai 2013, 13:41

barbara hat geschrieben:
Du gehst offenbar davon aus, dass Religion in all ihren Formen abzulehnen sei und negative Wirkungen habe.


Nein, das habe ich nicht gesagt. Religion ist Privatsache und grundgesetzlich garantiert. Solange sie keinen Schaden anrichten, kann man ja auch damit leben.
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#127 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Demian » Mo 20. Mai 2013, 14:59

...
Zuletzt geändert von Demian am Mo 20. Mai 2013, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.

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#128 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Demian » Mo 20. Mai 2013, 15:16

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Zeus
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#129 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Zeus » Mo 20. Mai 2013, 17:08

barbara hat geschrieben: Seien wir doch froh, dass die Aufklärung und weg von der Einheitsreligion gebracht hat hin zu individuellen Formen von Spiritualität, die jeder nach eigener Fasson leben kann. Wozu auch gehört, die Freiheit zu einem atheistischen oder agnostischen Bekenntnis zu haben.
Da stimme ich dir ausnahmsweise zu.
sven23 hat geschrieben:Wenn die Aufklärung nur dazu geführt hätte, daß Religion durch Surrogate wie Esoterik ersetzt werden, dann hätte sie ihr Ziel verfehlt.
Richtig, aber das ist nun ganz gewiss nicht ihr Ziel gewesen.
Die Aufklärung hat (unter anderem) dazu geführt, dass man nicht mehr gefoltert und umgebracht wird, wenn man irgend welchem esoterischen Gedankengut frönt, das nicht auf einer speziellen Auslegung eines uralten Märchenbuches basiert.
Das halte ich für einen echten Fortschritt.
Voltaire, einer der großen Vordenker der Aufklärung hat geschrieben:Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können.
Ich selbst würde allerdings nicht soooo weit gehen... :D

LG
Zeus
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#130 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Mo 20. Mai 2013, 17:14

Zeus hat geschrieben: Ich selbst würde allerdings nicht soooo weit gehen... :D

LG
Zeus

Ich ehrlich gesagt auch nicht. ;)
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