Homöopathie

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Zeus
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#1171 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Do 19. Sep 2013, 22:37

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:ich halte jede Art von Esotherik, oder was closs nennt die "ontologische Differenz", für Spinnerei.
Zu Ende gedacht bezeichnest Du die Geistesgeschichte...
Die Geistesgeschichte ist genau das, nämlich Geschichte.
closs hat geschrieben:der 3000 Jahre vor Feuerbach für Esoterik
Was denn sonst?
Im Bruckberger Schloss scheint mehrere Jahre ein so reges Gehen und Kommen von Freunden, Gesinnungsgenossen und Bewunderern Feuerbachs geherrscht zu haben, dass es die Aufmerksamkeit der Behörden erregte. Bruckberg sei, so heißt es in einem Polizeibericht, ein „fataler Herd der Demokratie und Irreligiosität“,
Der Mann gefällt mir!
closs hat geschrieben:- deshalb meine Begriffs-Probleme mit Worten, wenn sie von Dir kommen.
Ja, ich weiß, die bist ein bisschen begrifsstutzig, besonders wenn dir meine Argumente nicht gefallen. :lol:
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closs
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#1172 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Do 19. Sep 2013, 23:04

Zeus hat geschrieben:Die Geistesgeschichte ist genau das, nämlich Geschichte.
Daraus könnte der Außenstehende schließen, dass Du meinst, die Gegenwart sei vollumfänglich ein Fortschritt im Vergleich zur Geistesgeschichte der letzten zwei Jahrtausende. - Das würde vieles erklären. ;)

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Zeus
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#1173 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Do 19. Sep 2013, 23:15

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Die Geistesgeschichte ist genau das, nämlich Geschichte.
Daraus könnte der Außenstehende schließen, dass Du meinst, die Gegenwart sei vollumfänglich ein Fortschritt im Vergleich zur Geistesgeschichte der letzten zwei Jahrtausende. - Das würde vieles erklären. ;)
Vollumfänglich nicht unbedingt. Wir wollen jetzt mal nicht übertreiben...
Lieber closs, wenn man etwas auf die Spitze treibt, so kann man so ziemlich alle Meinungen ad absurdum führen, nicht wahr?
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#1174 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Fr 20. Sep 2013, 02:05

barbara hat geschrieben: Was du vergessen hast zu erwähnen: das ist je länger je weniger der Fall. Es gibt immer mehr resistente Bakterien

Nein, meine Dame, das habe ich nicht vergessen.
Ich frage mich nur, was das mit dem Thema HP zu tun hat.

Grüße
Zeus
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#1175 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Fr 20. Sep 2013, 07:08

Zeus hat geschrieben: Nein, meine Dame, das habe ich nicht vergessen.
Ich frage mich nur, was das mit dem Thema HP zu tun hat.

Ich wollte lediglich mein Erstaunen darüber zum Ausdruck bringen, dass du an unterschiedliche Methoden ganz unterschiedliche Massstäbe anlegst - bei einigen kritisierst du alles von A-Z, andere lobst du in den höchsten Tönen und gehst noch nicht mal auf die völlig berechtigten, bekannten und nachgewiesenen Kritikpunkte ein.

Das finde ich einseitig und parteiisch - alles andere als die Objektivität, die Wissenschaft grundsätzlich verlangt.

grüsse, barbara

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#1176 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Fr 20. Sep 2013, 11:47

barbara hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Nein, meine Dame, das habe ich nicht vergessen.
Ich frage mich nur, was das mit dem Thema HP zu tun hat.
Ich wollte lediglich mein Erstaunen darüber zum Ausdruck bringen, dass du an unterschiedliche Methoden ganz unterschiedliche Massstäbe anlegst - bei einigen kritisierst du alles von A-Z, andere lobst du in den höchsten Tönen und gehst noch nicht mal auf die völlig berechtigten, bekannten und nachgewiesenen Kritikpunkte ein.
Das finde ich einseitig und parteiisch - alles andere als die Objektivität, die Wissenschaft grundsätzlich verlangt.
Allopathie ist nicht perfekt und hat, wie du schon erklärt hast, Probleme. Aber die sind praktischer Natur.
Homöopatie ist und bleibt Scharlatanerie.

Grüße
Zeus
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#1177 Re: Homöopathie

Beitrag von Lamarck » Fr 20. Sep 2013, 15:07

Hi Demian!

Demian hat geschrieben: Ich meine nicht die Homöopathie - mit der ich mich nie beschäftigt habe - sondern die Stigmatisierung der Esoterik, die es als homogene Gruppe schlicht und ergreifend nicht gibt.

Das Problem der multiplen Pesönlichkeit: So heterogen können Spinnereien gar nicht sein, dass sie nicht Spinnereien bleiben ... .




Demian hat geschrieben: Man kann natürlich jede Weltanschauung, die nicht ins materialistische Gefüge passt derart einordnen.

Das hat auch einen besonderen Grund ... .




Demian hat geschrieben: Was aber ist damit gewonnen?

Vernunft.




Cheers,

Lamarck
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#1178 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Fr 20. Sep 2013, 18:14

Ob dem verschrobenen Hahnemann je bewußt war, was er mit seinen skurillen Theorien angerichtet hat, und daß er nach 200 Jahren zu Beginn des 21.Jahrhunderts zwar immer noch keinen Nachweis der Wirksamkeit bringen kann, aber immerhin für einige einen kommerziellen Erfolg.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#1179 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Fr 20. Sep 2013, 19:33

sven23 hat geschrieben:zwar immer noch keinen Nachweis der Wirksamkeit
Patienten leben halt mal nicht von Nachweisen, sondern von Wirkung - ich kann's auch nicht ändern.

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Demian
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#1180 Re: Homöopathie

Beitrag von Demian » Fr 20. Sep 2013, 19:36

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das aus dem Munde eines Esoterikers
Also "Esoteriker" (im heutigen Wortsinn) bin ich ganz bestimmt nicht. - Kann es sein, dass mainstream-mäßig das, was der Bauer nicht frisst, Esoterik genannt wird?

Früher hat man genauso ... in religiösen Zeiten ... eben nicht die Esoteriker belächelt, sondern „die Gottlosen“, die es als homogene Gruppe genauso wenig gibt. Aufklärung bejaht man - aber bei der eigenen Sprache - die aussortiert und trennt, wo es gar nicht nötig ist - möchte man nicht beginnen. Schließlich geht es hier nicht um Wahrheit, sondern um Deutungshoheit, Rechthaberei und Macht, die sich heutzutage eben einen säkularen Anstrich gibt.

Auch fragt sich, wie reflektiert es ist, wenn man Esoterik im heutigen Sinne - also kommerzielle Esoterik - zwar kritisiert und ablehnt, aber nicht die Warengesellschaft durch die sie vermittelt ist. Religion und Esoterik kann man überhaupt nicht verstehen in ihrem Wesen und auch nicht effektiv kritisieren, wenn man nicht die ganze Gesellschaft betrachtet.

Das war der Ansatz von Marx, den ich - mit Abstrichen eben aus einer spirituellen Perspektive hergeleitet - für richtig halte ( schließlich hatte auch Marx's Botschaft einen eschatologischen Charakter - siehe dazu Giorgio Agamben - , den man mit gutem Grund als spirituell motiviert auffassen kann, inhaltlich wie biografisch ) .

Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. Dieser Staat, diese Societät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Compendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur (Ehrgefühl), ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.

Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.


Karl Marx: Einleitung zur Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie; in: Deutsch-Französische Jahrbücher 1844, S. 71f, zitiert nach MEW, Bd. 1, S. 378-379

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