Münek hat geschrieben:An den theologischen Fakultäten ist sie DIE Standard-Auslegungsmethode.
Ja - die Basis, auf der man interpretiert.
Münek hat geschrieben:Ich vermag keinen nennenswerten qualitativen Unterschied zur spirituellen Esoterik zu erkennen.
Das wird wohl so sein.
Münek hat geschrieben:Die Ergebnisse der historisch-kritischen Forschung sind keine ideologischen Dogmen und können jederzeit hinterfragt und ggfs. korrigiert werden.
Das gilt für Hermeneutik genauso - welchen Sinn hätte sonst der Hermeneutische Zirkel?
Münek hat geschrieben:Dem Dogma wurde durch die Wissenschaft die historische und biblische Grundlage entzogen.
Nein - Denkfehler. - Dieses Dogma ist historisch-kritisch nicht falsifizierbar, weshalb ihm auch nicht historisch-kritisch die Grundlage entzogen werden kann. - Das heißt nicht, dass es historisch wahr ist - es heißt aber auch nicht, dass es historisch unwahr ist. - Es ist historisch nicht nachweisbar und geistig in seiner Eigenschaft als historische Größe gut begründbar.
Münek hat geschrieben: Lt. Wiki wird in der neueren Zeit die Jungfräulichkeit Marias in der evangelischen Theologie weithin in Zweifel gezogen.
Es gibt theologische Strömungen, die sich sehr stark der modernen Denkweise anpassen - dann ist es in der Tat schwer erklärbar. - Da wären wir wieder beim Thema "Anthropozentrismus".
Münek hat geschrieben: Ich erinnere in diesem Zusammenhang an das Interview, das der SPIEGEL mit dem renommierten Theologen Andreas Lindemann führte (50/1999)
Man kann Positionen einnehmen, von denen aus seine Sicht plausibel ist. - Es hat in allen Fällen nichts mit dem Dogma zu tun, sondern mit der Perspektive dazu - es gibt keine objektive Antwort zu dieser Frage, nur Begründungen aus einer eigenen weltanschaulichen Sicht.
sven23 hat geschrieben:Supranaturalistisch heißt eben, dass man Phänomene nicht naturalistisch erklären kann. Aber schau dir die Welt doch an. Diese Phänomene gibt es einfach nicht.
Dazu gibt es zwei Antworten:
1) Es gab solche Erscheinungen seit Jesus nicht mehr.
2) Solche Erscheinungen sind nur individuell wahrnehmbar.
Denn was würde passieren, wenn es morgen Fische regnen würde? Man würde seitens der Wissenschaft erklären wollen, warum dies naturalistisch möglich ist. - Und dann käme eine positive Antwort oder ein "Wir wissene noch nicht". - Auf "Wunder" käme keiner.
Und wenn morgen Himmelreiter kämen, würde man es auf Außerirdische schieben. - Wer die SChwelle über das Naturalistische hinaus nicht überschreitet, wird für jegliches Wunder eine naturalistische Auflösung suchen.
sven23 hat geschrieben:Mit Feuerbach und Schopenhauer wirst du auch nicht warm.
Kenne ich zu wenig - das, was ich selber gelesen habe, war gut durchdacht. - Aber man merkt halt die Zeit, aus der die Philosophie kommt - gerade bei Schopenhauer und Nietzsche ist viel verzeifelter Zorn dabei. - Es ist nicht einfach, in einer immer anthropozentrischer werdend Zeit hineinzuwachsen UND gleichzeitig ein genialer Denker zu sein - da dreht man irgendwann durch.
sven23 hat geschrieben: Die Naherwartung ist immer noch Stand der Forschung.
Auf einer historisch-kritischen Insel - aber diese Insel wird umflossen von anderen theologischen/wissenschaftlichen Strömungen.