SilverBullet hat geschrieben: ↑Fr 19. Feb 2021, 09:45Mein Eindruck dazu war, dass es ein "Hinbiegeversuch" ist, denn die Stellung der Frau ist in dieser nahöstlichen Religionskultur ganz klar unterhalb des Mannes angesiedelt, was irgendwie direkt vom Schöpfungsbericht abgeleitet zu sein scheint.
Das Buch versucht den Schöpfungsbericht stehenzulassen und dennoch anders damit umzugehen - die Absicht hat mir auf jeden Fall gefallen.
Ach so hattest du das gemeint. Ich hatte gedacht, deine Aufzählung würde zeigen, was dir besonders gefallen hat. Nagut ... etwas hat dir ja auch gefallen, wie du sagst.

Wenn die Gestalter dieser Texte amtierende Theologen sind, müssen sie sich natürlich an einen festen Rahmen halten, um nicht bei den "Obersten" der jeweiligen Denomination in Ungnade zu fallen. Darum gefällt es mir (wie dir) auch besonders, wenn jemand in dem vorgegebenen Rahmen etwas schafft, was ein Umdenken von alten Mustern ermöglicht.
Ich hatte ja in den letzten 10 Jahren vor der Rente einen Job in der Ev. Kirche. Mein Chef, der Pfarrer, war da ganz besonders gut drin, eine Brücke von Außenstehenden zu Gott zu finden. Ich war jedes Mal fasziniert, wenn bei besonderen Veranstaltungen (Hochzeit, Beerdigung) in denen Angehörige zwar Mitglieder, aber keine Kirchenbesucher waren ... wie er dann in seinen Predigten die Verbindung herstellte, mit der Grundbotschaft: Gott ist ohnehin da, und es ist gut, wenn du das, was du tust, MIT Gott tust.
Die Predigten dieses Pfarrers (bei denen ich fast immer anwesend sein musste) waren auch so eine Art Meilenstein in meinem Glaubensleben.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Fr 19. Feb 2021, 09:45Genau, du für dich lebst einen anderen Weg.
Ich wollte nur meinen Eindruck darstellen, wie diese "Aufgabe der Unabhängigkeit"-Aussagen aus dem Buch auf mich wirkten.
So ein wenig läuft das für mich auf das "Wegziehen jeglichen Fundamentes" hinaus - klar, es soll durch "Gott als Fundament" ersetzt werden, aber das unterliegt natürlich einem enormen Risiko, wenn im realen Leben kein Gott diese Aussage direkt und unmissverständlich durchführt.
Da finde ich deinen Weg also deutlich besser.
Ich kenne allerdings auch etliche (christlich) Gläubige, welche das genau so sehen für sich. Sie fragen bei jeder kleinen Veränderung Gott, was er denn für sie will, und gehen erst los, wenn sie irgendein "Zeichen" sehen, was ihnen einen Weg zeigt, nach dem sie sich dann richten. Wenn dann etwas nicht gut ausgeht, dann hat es Gott eben so gewollt, und man müsse das ertragen. (im Himmel wird man dann belohnt)
SilverBullet hat geschrieben: ↑Fr 19. Feb 2021, 09:45....zwar habe ich kritische Punkte entdeckt (auch notiert), aber ich bin vollständig mitgeschwommen. Das war auch einfach, denn Gott war ja direkt handelnder Teil der Geschichte.
Das finde ich auch toll, dass du dich so versuchst, in Gläubige hinein zu versetzen. Das ist selten bei Menschen, die Gott als nicht existent verstehen. Du bist dabei fast genauso gut, wie der Pfarrer, von dem ich ein paar Zeilen weiter oben berichtet habe ... nur in die andere Richtung.
